#136 GGG LIVE: Unser verrücktes trauriges schönes Jahr 2025

Shownotes

Bombenstimmung im "Kessel", a.k.a Stuttgart. Wir schauen mit unseren Hosts Karl-Theodor zu Guttenberg und Gregor Gysi zurück auf ein Jahr, das durchwachsener fast nicht hätte sein können.

Dabei geben unsere Gastgeber von Gysi gegen Guttenberg ihre Fußball-Fanclubs Preis und Herr Gysi erzählt von den Überraschungen, die ihm als Vorsitzenden der Deutsch-Mittelamerikanischen Parlamentarier Gruppe zuteil wurden.

Der Jahresrückblick lässt uns aber fragen: Wer waren die Helden und die Dummen das Jahres? Was ist nochmal alles passiert; Inauguration mit Technokraten in Washington, Europe muss sich alleine-ohne die USA-aufstellen. Dann der Blick nach Deutschland: Warum denkt KT Guttenberg, dass es hierzulande so zugeht wie bei einem schwedischen Möbelhersteller? Wer kann die wachsende Kraft der A*D verhindern? Und wie kann das gelingen? Wie lösen wir das Fachkräfte-Mangel Problem, die Wohnungsknappheit im Lande?

Wir erinnern uns auch an die Menschen, die wir verloren habe: Margot Friedländer mit all ihrer Kraft, Großmut und Tiefe, sowie Papst Franziskus und Horst Köhler und andere, besondere Menschen.

All das und mehr in der neuen Audio-Folge aus Stuttgart. Viel Vergnügen!

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Transkript anzeigen

00:00:03: Guten Abend.

00:00:35: Vielen Dank.

00:00:39: Einen wunderschönen guten Abend, Stuttgart.

00:00:44: Ich freue mich mit Gregor ganz besonders.

00:00:47: Es ist unser letzter Live-Auftritt dieses Jahr wohlgemerkt.

00:00:50: Wir machen weiter zum Schrecken einiger.

00:00:56: sind ganz besonders froh, heute hier zu sein.

00:00:59: Ich bin in der Rolle, Ihnen zunächst einmal zu erklären, wie der heutige Abend ablaufen wird.

00:01:06: Wir nehmen mit Ihnen gemeinsam zwei Folgen unseres, wie nennst du das, lieber Gregor?

00:01:13: Unseres Potcastes auf.

00:01:17: Je länger ich mit ihm zusammensitze, umso mehr.

00:01:20: Os schließen sich an das P an.

00:01:24: Und wir haben Eine kleine Pause dazwischen, zwanzig Minuten.

00:01:29: Und in diesen zwanzig Minuten werden Sie feststellen, dass aus dem Sozialisten Gregor Gisi mittlerweile ein veritarbler Kapitalist geworden ist, weil wir in dieser Pause für Sie, wenn Sie wollen, unsere letzten Bücher signieren werden.

00:01:47: Und ich habe das schon gelegentlich an anderer Stelle gesagt.

00:01:50: Ich würde Ihnen selbstverständlich die Bücher schenken.

00:01:52: Gregor will sie verkaufen.

00:01:57: Und wir werden dann, wenn es nicht reichen sollte in der Pause, werden wir uns natürlich danach nochmal auch nach der zweiten Folge mit Ihnen gemeinsam dann im Gespräch wahrscheinlich sehen über all die Dinge, die wir in diesen zwei Folgen von uns gegeben haben.

00:02:12: Der zweite Teil ist einer, wo wir Ihre Fragen beantworten werden.

00:02:16: Sie hatten offensichtlich einige von Ihnen bereits Zettel ausgefüllt.

00:02:21: Wir haben überhaupt keine Ahnung, was uns blüht, was auf uns zukommt.

00:02:25: Und wir werden einmal gefordert sein, in irgendeiner Form

00:02:28: das

00:02:29: zu sein, was man von uns am wenigsten erwartet, nämlich spontan.

00:02:33: Und werden auf diese Fragen eingehen.

00:02:36: Und im ersten Teil werden wir ein Thema haben.

00:02:39: Das werde ich gleich ansprechen.

00:02:41: Bevor ich das aber tue, meine Damen und Herren, begrüßen Sie bitte mit mir.

00:02:45: den Menschen, den ich versucht habe, in den letzten Jahren zum Kapitalisten zu machen, der aber sehr viel erfolgreicher mich schrittweise zum Sozialisten macht.

00:02:56: Der Mensch, der, ich glaube, einer der letzten wirklichen Originale in der deutschen Politik ist.

00:03:03: Der Mensch, der sich selbst etwas kokett, auch wenn man ihn genau ansieht, Silberlocke nennt.

00:03:09: Und der Mensch, der... Alterspräsident des Bundestages A.D.

00:03:17: ist, Bösezungen sagen aus Dankbarkeit.

00:03:22: Der Mensch, der mir seit drei Jahren wirklich viel Freude bereitet in der Gestaltung des gemeinsamen Podcasts.

00:03:33: Wir grüßen Sie mit mir den unvergleichlichen Gregor Gysi.

00:03:52: Vielen Dank.

00:03:54: Ich war heute schon in Sindelfingen-Maschingen.

00:03:57: Davor war ich in Stuttgart-Stammheim und habe einen andern Besuch.

00:04:03: Jetzt bin ich in Stuttgart.

00:04:04: Ich wollte Ihnen nur sagen, ich kenne jetzt Stuttgart von allen Seiten.

00:04:08: Der zweite Besuch hat mich kurz aufzucken lassen.

00:04:11: Das zweite, was ich Ihnen sagen wollte, ist, welche Bücher Sie erwerben können in der Pause, weil er weiß das gar nicht.

00:04:21: Und ich sage Ihnen das nicht nur als Kapitalist, sondern... Wobei die Verlage das ja verkaufen.

00:04:28: Aber ich sage es Ihnen vor allen Dingen wegen Weihnachten.

00:04:31: Es gibt auch Leute, die Sie ärgern wollen.

00:04:33: Das geht sehr gut mit dem Buch von mir.

00:04:37: Vielleicht ist es bei manchen umgekehrt.

00:04:40: Also Sie können von mir erwerben ernsthaft.

00:04:43: Mein Leben in dreizehn Püchern.

00:04:46: Sie müssen nicht dreizehn Bücher erwerben.

00:04:48: Also, ich kann es allerdings sehr empfehlen.

00:04:50: Es

00:04:50: ist ein kleines dünnes Buch, wo ich die wichtigsten dreizehn Bücher meines Lebens beschreibe.

00:04:55: Da ist für Sie nicht bemerkenswert, das kommunistische Moneyfest dabei, aber da ist auch die Bibel dabei.

00:05:03: Und das natürlich auch Goethe, aber auch Heinrich und Thomas Mann und so weiter.

00:05:07: Und natürlich auch Conan Doyle, also der Hund von Baskerville ist ja auch fantastisch.

00:05:12: Dann auf eine Kervus, das ist ein Gesprächsbuch, dann was Politiker nicht sagen mit der Unterzeile, weil es in der Demokratie um Mehrheiten und nicht um Wahrheiten geht.

00:05:22: Dann ein Gesprächsbuch mit Friedrich Schollermann und dann zwei Unbelehrbare, das ist ein Gespräch zwischen dem letzten Innenminister der DDR-Diesel und mir.

00:05:33: Das finde ich schon beachtlich.

00:05:35: Ausdruck, großer Bescheidenheit.

00:05:36: Und dann

00:05:37: gibt es ein Besuch, ein Buch, wie Sie gegen Gutenberg, das uns erzeichnen, wir gerne beide, da wir beide kapitalistisch daran verdienen.

00:05:47: Und dann gibt es von ihm, jetzt komme ich zu dem Einzelnen, das nur von ihm ist,

00:05:56: drei

00:05:56: Sekunden, drei Worte.

00:05:59: Sie

00:06:01: wissen gar nicht, was ich will.

00:06:02: Dass

00:06:02: ich erfolgreich war, sehen Sie an Folgendem.

00:06:05: Er beschneidet sich schon auf drei Sekunden drei Worte, ich nicht.

00:06:09: Was

00:06:09: übrigens zweifücher sind, mein Lieber.

00:06:11: Das

00:06:11: zweite, das ist ja ein gemeinsames Buch.

00:06:14: Das zweite ist, dass ich ihn mehr zum Sozialisten mache, als er mich.

00:06:19: zum Gegenteil sehen Sie daran, dass er bei dem Wahlkampf, bei der Wahlkampfveranstaltung bei unserer Wahlkampferanstaltung war.

00:06:31: Ich war nicht bei der Wahlkampferanstaltung der CSU.

00:06:34: Das ist schon ein gewisser Unterschied.

00:06:36: Und ich musste auch nur einen geringen Personenschutz für ihn organisieren, damit der Heil durch die Hallen kam.

00:06:44: Also, nachdem wir hier beide schon mit entsprechen.

00:06:46: Jetzt muss ich dich

00:06:47: erst mal vorstellen.

00:06:48: Also, also nehmen wir, sitzt ein Mann, der alle Höhen und Tiefen des Lebens durchgemacht hat.

00:07:01: Dadurch hat er wirklich an Klugheit gewonnen.

00:07:06: Er ist viel toleranter geworden, weil er die verschiedenen Seiten des Lebens kennengelernt hat.

00:07:12: Weil er weiß, wie Leute sind, die dir vorher permanent schmeicheln und dann jegliche Verbindlichkeit einstellen.

00:07:22: Weil er aber auch weiß, wie Leute sind, die dir vorher nicht schmeicheln und plötzlich verbindlich werden, wenn es einem schlecht geht.

00:07:29: der sowohl die Vor- als auch die Nachteile des Hochadels kennt, der die Vor- und Nachteile der Politik kennt, der viel mehr als ich in den USA war und das Leben und die Leute dort viel besser einschätzen kann und überhaupt einer inzwischen der ausgewogensten und das muss ich so sagen klügsten Politiker oder politischen Persönlichkeiten, der ist ja nicht mehr direkt Politiker in Deutschland ist.

00:07:55: Gott sei Dank.

00:07:55: Nämlich begrüßen Sie ganz herzlich den Freihahn von und zu Gutenberg.

00:08:10: Vielen, vielen Dank, lieber Gregor, nachdem wir ja uns jetzt schon die ersten Frechheiten um die Ohren geworfen haben und ich jetzt aber nahezu gerührt angesichts der letzten Darstellung war und bin, wollen wir uns doch zunächst einmal fragen, was verbinden wir mit Sturckort außer deinem heutigen Tag?

00:08:33: Mit wem?

00:08:37: Mit Stuttgart.

00:08:38: Mit Stuttgart.

00:08:39: Er kann alles außer Schwäbisch.

00:08:41: Nein, auf.

00:08:42: Stuttgart ist erstens eine leicht bergige Stadt.

00:08:46: Das ist das einzige, was gegen meinen Umzug hier her spricht, weil ich laufe nicht gerne back auf.

00:08:54: Das ist mir einfach so anstrengend, berg abgeht.

00:08:57: Dann ist Stuttgart eine Großstadt, aber doch eine handliche Großstadt im Vergleich zu München und Berlin.

00:09:04: und Köln und Hamburg.

00:09:06: Dann spricht man hier sehr angenehm, aber ich muss mich derart konzentrieren, um alles zu verstehen.

00:09:14: Das müssen Sie aus der Sicht eines Berliner sehen.

00:09:17: Also Stuttgart hat viele Vorteile und eine Sache muss ich noch sein.

00:09:21: Als der erste Grüne Oberbürgermeister eine Landeshauptstadt wurde, nämlich Kühn.

00:09:30: Ja, Fred Gut, hier in Stuttgart.

00:09:33: War das eine Meldung in der Tagesschau?

00:09:36: Als ein Jahr vorher, Frau Grammco von der PDS, die erste Oberbürgermeisterin einer Landeshauptstadt wurde, nämlich in Schwerin, war das natürlich keine Meldung wert.

00:09:49: Und einer muss der Tagesschau erklären, dass Mecklenburg-Vorpommern nicht zu Siebieren gehört, sondern zu Deutschland.

00:09:56: Und das wird höchste Zeit, dass Sie das begreifen.

00:10:05: Ich will ja deine Karriereaussichten nicht irgendwie schmälern, aber du könntest durchaus ja noch mal kandidieren.

00:10:11: Das wäre, glaube ich, der Tagesschau eine Meldung wert.

00:10:14: Das wäre allerdings eine Meldung wert, weil der Spiegel mich angerufen hat und gesagt hat, also der Einzel der Wegner schaffen kann in Berlin sind Sie.

00:10:23: Warum treten Sie denn nicht an?

00:10:25: Da habe ich gesagt, führen Sie mal zu, Werther Spiegel.

00:10:28: Ich werde im Januar, september, wirklich gewählt werden würde.

00:10:34: was ich ja noch gar nicht unbedingt sehe, aber wenn es wirklich passierte, dann wäre ich für fünf Jahre Regierender Bürgermeister von Berlin.

00:10:42: Das heißt, ich bin dann dreiundachtzig.

00:10:45: Das geht, weil ich dann direkt starten kann, um für die Präsidentschaft in den USA zu kandidieren.

00:10:54: Und du wärst nach dem jugendfrischen Joe Biden und dem mittlerweile... heißt ja sein Nachfolger auch schon Sleepy Don, weil er ist einer der schönen Ironien des vergangenen Jahres, nämlich er hat sich ja immer über Sleepy Joe ausgelassen und mittlerweile stellt er fest, wie langweilig gelegentlich das politische Geschäft sein kann.

00:11:23: und nickt immer wieder in seinem Stuhlein.

00:11:25: Und jetzt muss er sich gegen Sleepy Don, muss er sich jetzt wehren, was, sagen wir mal, seinem nicht unausgeprägten Selbstbewusstsein nicht nur gut tut.

00:11:34: Meine Damen und Herren, was verbinde ich mit Stuttgart?

00:11:38: Sie werden es nicht glauben, ich war als Bub ein glühender VfB-Fan.

00:11:50: Und nein, ich sage das nicht in jeder Stadt.

00:11:55: Sondern ich war es wirklich.

00:11:57: Und es war zu Zeiten, als Jürgen Sundermann Trainer war, die ein oder anderen werden sich noch erinnern.

00:12:03: Es war zu Zeiten Karl Allgäuers und der Försterbrüder.

00:12:10: Es war die Försterbrüder.

00:12:13: Es war der Torwart, der hieß Rohleder meines Wissens damals.

00:12:20: Das Problem für mich war nur, ich bin in Oberbayern aufgewachsen.

00:12:25: Meine Damen und Herren, da stellen Sie fest, was es bedeutet, einsam zu sein.

00:12:32: Diese Liebe ist nie ganz abgeäppt.

00:12:33: Ich habe da nur welche fränkische Wurzeln habe, habe ich dann sozusagen meine Leidensfähigkeit ausgebaut und mich dann irgendwann auch noch für den ersten FC Nürnberg für den Club begeistert.

00:12:44: Schaue aber weiterhin mit großer Freude auf das, was ich hier damals hieß, dass ja das Neckar-Stadion, nicht was sich entsprechend hier und um Stuttgart herumtut.

00:12:52: Also da gibt es eine Herzensbindung, die durchaus gegeben ist und die mich heute nochmal umso lieber ins Gebirge geführt hat, oder in den Kessel, wie man ja hier auch sagt.

00:13:04: Lieber Gregor, wir beginnen unseren Podcast ja immer so, dass wir uns gegenseitig fragen, was ist uns vergangene Woche erstaunliches, seltsames, erschütterndes, uns die Tränen in die Augen treibendes, in irgendeiner Form bizarres passiert?

00:13:23: Also, mir ist Folgendes passiert.

00:13:25: Es stand die Frage, ob der erste FC Union, da bin ich Mitglied.

00:13:32: Ja.

00:13:34: Vielen Dank.

00:13:37: Ich will es noch ganz kurz begründen.

00:13:39: Als ich so achtzehn wurde, wurde der gegründet und der Oberlieger, der DDR, gab es eine feste Regel.

00:13:44: Vorbestrafte dürfen nicht in der Oberlieger spielen.

00:13:47: Einzelne Ausnahme der erste FC Union, der hatte auch Vorbestrafte in der Mannschaft.

00:13:52: Lass doch deine Klienten abgegriffen dort oder was?

00:13:54: Richtig.

00:13:56: Richtig.

00:13:57: Jetzt, ich musste auch dafür sorgen, dass sie dort spielen dürfen.

00:13:59: Nein.

00:14:00: Jetzt kommt der zweite Vorteil.

00:14:02: Immer, wenn in der alten Försterei gespielt wurde, hatte ich am nächsten Tag zwei drei neue Mandanten in Rommelsburg, in der Untersuchungshaftanstalt.

00:14:11: Und dann musste ich mal dem Staatsanwalt reden, meinen jungen, jungen Leuten ein bisschen über die Strenge geschlagen und so weiter, um die wieder rauszukriegen.

00:14:21: Und von Dynamo hatte ich in den zwanzig Jahren einen einzigen Fan.

00:14:26: mit anderen Worten vom ersten FC Union, konnte ich leben, von BFC.

00:14:31: bei den der Fußballclub Dynamo konnte ich nicht leben.

00:14:34: Das ist sein Vorteil, das ist bis heute geblieben.

00:14:36: Jetzt bin ich Mitglied.

00:14:37: Und nun stand das Spiel an, erste FC Union gegen Bayern München.

00:14:42: Wir waren die Ersten, die es geschafft haben, einen Unentschieden gegen Bayern München in der Bundesliga zu erreichen, aber nun am zweiten oder dritten Dezember Pokal.

00:14:51: Das heißt, der erste FC Union hatte die Chance, Bayern München rauszuschweißen.

00:14:56: Und da wollte ich unbedingt hin.

00:14:59: Und dann entschieden sie sich leider nicht für den zweiten Dezember, sondern für den dritten Dezember.

00:15:04: Nur bin ich Vorsitzender der Deutschen Mittelamerikanischen Parlamentariergruppe.

00:15:09: Das heißt, ich leite die Parlamentsbeziehung zu diesen Staaten von Mittelamerika und Karibik.

00:15:15: Und ich hatte alle Botschafterinnen und Botschafter für den dritten Dezember eingeladen.

00:15:20: Ich konnte ja nicht wieder ausladen.

00:15:23: So, und dadurch ist dem ersten FC Union etwas passiert, was nicht hätte passieren dürfen.

00:15:28: Er hat zwei Eigentore geschossen.

00:15:30: Zwei.

00:15:32: Bei einem München gewann drei zu zwei.

00:15:35: Also, wenn sie wenigstens nur ein Eigentore geschossen hätten, dann wäre schon zwei zu zwei gewesen, hätte man eine Verlängerung erlebt, usw.

00:15:43: So, und das Schöne war, dass die alle kamen.

00:15:46: Und ich hatte sie gebeten, kurz etwas zur Situation in ihrem Land zu sagen.

00:15:52: Da fing die erste an, so etwa fünfzehn Minuten.

00:15:55: Ich dachte, das gibt es ja gar nicht.

00:15:56: Da kommen ja noch so viele und das Befehl stand schon da.

00:16:00: Und dann musste ich immer bitten, etwas kürzer zu werden, erzählt er, was ja auch doof ist.

00:16:06: Und hinterher habe ich aber alle begeistert, weil sie mir erzählt haben, noch nie hat jemand die ganze Gruppe eingeladen.

00:16:13: So dass El Salvador und Nicaragua und Kuba und Haiti.

00:16:19: Und alle zusammen kamen und plötzlich merkten, ein bisschen müssten sie ja auch eine Einheit sein.

00:16:24: Also das war für mich wirklich ein spannender Abend.

00:16:27: Und einerseits hat das Vorteil, wenn du der Chef bist, es hat aber auch Nachteile.

00:16:32: Für alles, was schief geht, bist du ja verantwortlich.

00:16:35: Und wenn jemand so lange spricht, beschimpfen die ja nicht die, sondern mich.

00:16:38: Aber ich kann ja auch nicht bei einer Botschafterin einfach reingehen und sagen, ich entziehe in das Wort.

00:16:43: Ach!

00:16:44: Aber es war trotzdem spannend.

00:16:45: Und mit dir hätte der FC Union natürlich nicht verloren, oder?

00:16:48: Natürlich

00:16:49: nicht.

00:16:50: Einer muss Ihnen ja sagen, man schießt nicht ins eigene Tor, sondern in das Gegenüber.

00:16:55: Ich verstehe mal nicht, warum das nicht gesagt wird.

00:16:57: Ich verstehe auch nicht, warum die Trainer den Fußballer nicht erklären, dass man nicht nehmens Tor schießen muss, sondern ins Tor schießen muss.

00:17:04: Das machen die so oft falsch.

00:17:05: Also ich würde es Ihnen erklären.

00:17:08: Würdest du es Ihnen nicht erklären?

00:17:11: Also beim FC Union würde ich es Ihnen wahrscheinlich nicht erklären bei den anderen Jahren.

00:17:17: Wir haben uns heute folgendes Thema vorgenommen.

00:17:21: Es ist ja der neunte Dezember.

00:17:22: Wir wollen einen Jahresrückblick wagen, der besonderen Art.

00:17:26: Und uns die Eindrücke, die wir im letzten Jahr gesammelt haben, uns einfach mal zuwerfen.

00:17:33: Und wir haben vorhin einen kleinen Zettel bekommen von unserem Team.

00:17:37: Wo wir gefragt waren, ich hab den hier in meiner Tasche drin, wo wir uns überlegen sollen, wer eigentlich, was ist die Überraschung des Jahres gewesen, was war die Dummheit des Jahres, was war die Blamage des Jahres, die Helden des Jahres und und und.

00:17:53: Also, zwanzig, fünfundzwanzig, wollen wir es politisch beginnen oder wollen wir vielleicht nicht?

00:17:59: Also, wenn man auf zwanzig, fünfundzwanzig blickt, begann das Jahr.

00:18:06: mit der Inauguration eines Mannes, der durch tiefen Intellektualität besticht, durch große Gelassenheit, durch strahlende Liebenswürdigkeit und mit der Neigung, sich nur mit bescheidenen Möbeln im sogenannten Oval-Office zu umgeben.

00:18:27: Am zwanzigsten Januar, im Jahr zwei Tausendfünfundzwanzig wurde Donald Trump.

00:18:33: Zum siebenundvierzigsten Präsidenten, erweichen, Vierundvierzigster, wie er uns ja auch relativ inflationär wissen lässt, wiedergewählt bzw.

00:18:43: ins Amt gehieft, bzw.

00:18:45: er hat sich selbst ins Amt gehieft.

00:18:47: und ich erinnere mich an eine vollkommen groteske Inauguration.

00:18:51: Es war allen zu kalt in Washington und sie waren drinnen und du wirst dich auch erinnern, in der ersten Reihe standen jetzt nicht die üblichen Politischen Vertreter oder die Vertreter der Institutionen, die Verfassungsrichter, die waren schon auch irgendwo.

00:19:08: Aber in der ersten Reihe standen aufgereiht mit einem halbwegs seligen Grinsen im Gesicht, die Tech-Magnaten der Vereinigten Staaten.

00:19:19: Und es war ein Bild, dass uns schon seinen Fingerzeichen gegeben hat, wie sich dieses Jahr entwickeln könnte.

00:19:28: Nun weiß man bei diesen Präsidenten Donald Trump und wirklich nie, wo sich etwas hin entwickelt.

00:19:34: Und trotzdem

00:19:36: hat

00:19:36: diese zweite Präsidentschaft diese Welt noch mal zusätzlich in eine Situation gebracht, dass sich Dinge, die sich über die letzten Jahre hinweg schon immer neu zu Ordnen begannen oder in eine Unordnung begeben haben, dass wir eine Dynamik mittlerweile ausgesetzt sind, die man zum einen als Chaos bezeichnen könnte, die man aus europäischer Sicht als Katastrophe bezeichnen könnte oder lieber Krieger, wo man sagen könnte, ich provoziere es mal ein bisschen.

00:20:07: Vielleicht hätte uns gar nichts Besseres passieren können als dieser Charakter, der jetzt dort drüben sitzt.

00:20:12: Warum sage ich das?

00:20:15: Aufgrund Donald Trump ist Europa gezwungen.

00:20:19: endlich den lange gepflegten, bräsigen Hintern aus dem bequemen Sofa heraus zu bewegen und die Hausaufgaben zu machen, die man nie gemacht hat, weil man sich immer auf andere verlassen hat, wenn man gesagt hat, das billige Öl und Gas kommt aus Russland, die Sicherheit kommt aus den Vereinigten Staaten und auf die Chinesen können wir uns verlassen, wenn es darum geht, unsere Autos zu verkaufen.

00:20:39: Und plötzlich setzt da einer, der diese Welt einmal vom Kopf auf die Füße oder um die Kehrt dreht, Und wir sind gezwungen zu handeln.

00:20:46: Das ist doch eigentlich für Europa nicht nur die schlechteste Nachricht.

00:20:49: Ja, es ist vorher viel versäumt werden.

00:20:52: Also ich nehme mal ganz kurz Stellung zu Trump.

00:20:56: Trump braucht natürlich eine gewisse psychologische Behandlung.

00:20:59: Ich will Ihnen auch erklären, warum.

00:21:02: Ich habe selten einen Menschen erlebt, der so selbstverliebt ist.

00:21:07: Also bei mir hilft immer Folgendes, ich schau dann einmal einen Spiegel, dann baut sich das wieder ab und dann kriege ich wieder normale Strukturen.

00:21:14: Was ich nicht verstehe ist, wenn er in den Spiegel schaut, dass sich das bei ihm nicht abbaut.

00:21:21: Aber das lasse ich mal.

00:21:22: Übrigens gibt es noch ein Problem.

00:21:25: Er war bei den Frauen nicht so erfolgreich, wie er sich ausgerechnet hat, dass er hätte erfolgreich sein müssen.

00:21:31: Und da kann ihm kein Psychologe helfen, nur eine Psychologin.

00:21:35: Die kann ihn da drüber hin weghelfen.

00:21:37: Aber das lasse ich jetzt mal bleiben.

00:21:40: Er hat natürlich bei den seltenen Erden in der Ukraine bewiesen, dass es um Interessen geht, um nichts anderes.

00:21:49: Er hat wirklich mit den Milliardären von den ganzen, sage ich mal, Social-Media-Konzern etc.

00:21:57: bewiesen.

00:21:58: dass es um Machtfragen geht.

00:22:00: Und wenn er die gewinnt, dann braucht er keine New York Times.

00:22:05: Anders als legt er sich auch wieder mit ihnen an, je nachdem.

00:22:08: Und die sind so mächtig geworden, dass mir ganz unheimlich wird.

00:22:12: Und dann will ich Ihnen noch etwas sagen.

00:22:15: Die Eliten, die hinter ihm stehen, die haben ja durchaus Überlegungen.

00:22:19: Und die haben zwei Überlegungen.

00:22:21: Die eine ist, sie wollen unbedingt verhindern, dass China Wirtschaftsmacht Nummer eins wird.

00:22:25: Das ist ihre eigentliche Konkurrenz, nicht Russland.

00:22:28: Nicht Europa, China.

00:22:31: Das verstehe ich noch.

00:22:32: Weil, wenn China Weltwirtschaftsmacht Nummer eins wird, dann bestimmt die die Leitwährung und viele andere Fragen.

00:22:39: Aber das Zweite ist, dass die Glauben China ist schneller und effizienter, weil es über eine autoritäre Struktur verfügt.

00:22:46: Der Kschi muss weder das Parlament fürchten noch ein Gericht.

00:22:50: Und in der ersten Legislaturperiode, wer hat Trump belästigt, die Gerichte und der Kongresse?

00:22:56: Und deshalb kämpfen Sie gegen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

00:23:00: Und deshalb unterstützen Sie bei uns die AfD.

00:23:04: Und jetzt mache ich mir eine Sorge, wir stehen von Außenunterdruck, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit abzubauen.

00:23:11: Von innen durch die AfD stehen wir auch unter Druck und die Kräfte dazwischen, politisch von der CSU bis zur Linken, aber auch die künstlerische Elite, die wissenschaftliche, die... ökonomische, die gewerkschaftliche, die kirchliche, sind nicht in der Lage, um sich zu organisieren, um Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und damit auch freier zu verteidigen.

00:23:35: Und ich sage Ihnen, was Demokratie und Rechtsstaatlichkeit wirklich wert ist, wissen wir erst, wenn Sie wechseln.

00:23:41: Aber dann ist es zu spät.

00:23:42: So ist es.

00:23:43: Dann ist es zu spät.

00:23:48: Aber in der Hinsicht.

00:23:50: Gleich bist du dann, nur zu Europa, da hast du völlig recht.

00:23:55: Ich habe Ihnen vorher gesagt, bei Russland, Ukraine, ihr müsst einen Waffenstillstandsvorschlag machen.

00:24:00: Haben sie zu mir gesagt, nee, nimmt der Putin sowieso nicht an.

00:24:03: Ich spiel keine Rolle, musst du ja nicht annehmen.

00:24:05: Dann seid ihr mit im Boot, wenn Trump gewählt wird.

00:24:08: Sonst sind wir außerhalb des Bootes.

00:24:10: Aber sie glaubt nicht, dass Trump gewählt wird.

00:24:13: Und die Strackzimmer, man sagte zu mir bei Inna, da wird auf keinen Fall...

00:24:16: Ist deine besondere Freundin, nicht?

00:24:20: Ja, jede Streitgespräch mit ihr kostet mich sechs Wochen meines Lebens.

00:24:23: Ich habe gesagt, die soll sich... im Ausrechnen, wie viel länger ich gelebt hätte, wenn ich dann sterbe.

00:24:29: Das findet sie auch noch witzig und erzählt uns überall.

00:24:32: Und sagt, ich hatte schon fünf Streitgespräche mit ihm.

00:24:35: Aber der Witz ist, dass sie sagte, der wird auf keinen Fall gewählt.

00:24:39: Da habe ich gesagt, bei der DDR musste ich auch vorher, wie die Wahlen ausgehen.

00:24:42: Aber woher wissen Sie das in den USA?

00:24:44: Und dann sagte sie wirklich, den Satz können Sie sich bei Ilna anhören.

00:24:48: Der wird schon wegen seiner Nordkorea-Politik nicht gewählt.

00:24:52: Ich habe es nicht gesagt, weil ich wollte sie dort nicht demütigen, aber hinterher habe ich es so gesagt.

00:24:56: Hören Sie mal zu, die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger der USA weiß gar nicht, was Nordkorea ist.

00:25:02: Und die andere Hälfte macht von der Nordkorea-Politik niemals die Wahlentscheidung abhängig.

00:25:08: Die haben völlig andere Kriterien.

00:25:10: Also wenn du so deine Sicht, sie fand, er hat sich dort plammiert, überträgst auf das ganze US-amerikanische Volk, das natürlich der Blankeband ist.

00:25:19: Aber an einmal hast du recht.

00:25:22: Und dann bist doch du wieder dran.

00:25:25: Und zwar der Stramer, der Premierminister der USA, überhaupt ganz Großbritannien war noch nie so europäisch wie heute.

00:25:36: Also raus aus der EU, nicht sowieso, nicht rein in den Euro, etc.

00:25:42: Und plötzlich merken sie, der nimmt Europa nicht ernst.

00:25:46: Und der einzelne Nationalstaaten, wie es übrigens, Die AfD will übrigens auch das PSW.

00:25:54: Die einzelnen Nationale haben überhaupt keine Chance.

00:25:57: Nur als EU sind wir ein ernstzunehmender Faktor.

00:26:00: Die ist bürokratisch.

00:26:01: Kritisiere sie auch.

00:26:02: Aber es gibt keine Alternative zur europäischen Integration, wenn wir gegenüber China, Russland und den USA irgendetwas zu bestellen haben

00:26:11: wollen.

00:26:12: So ist es.

00:26:21: So ist es Gregor.

00:26:21: Dafür müssen wir allerdings wahrscheinlich Europa was... seine Konstitution anbelangt, etwas anders gestalten, als das derzeit der Fall ist, wenn man immer darauf wartet, dass alle siebenundzwanzig zustimmen und Einstimmigkeitserfordernisse hat und es dann lediglich eines Rülpsers aus Budapest oder aus Bratislava bedarf.

00:26:43: Um die denkbar besten gemeinte Idee wieder abzuräumen, ist Europa auch nicht handlungsfähig.

00:26:52: Und ich glaube, deswegen ist das, was du gerade angesprochen hast, an sicher gar kein schlechter Fingerzeuge.

00:26:56: Ich nutze jetzt mal ein Beispiel, das du gar nicht magst.

00:26:59: Aber vor dem Hintergrund, dass wir jetzt gezwungen sind, unsere Verteidigung selbst zu organisieren, weil wir uns nicht mehr auf die USA verlassen können.

00:27:06: dem Maße, wie wir das immer mit glühenden Augen getan haben, wobei wir auch wir Deutsch immer die ersten waren, die da mit großem langen Zeigefinger die USA dann kritisiert hatten, wenn irgendetwas schief gelaufen ist.

00:27:16: Also mit moralischen Dingen waren wir immer besonders gut und haben aber gleichzeitig unsere Hausaufgaben gemacht, nicht gemacht, auch während meiner Amtszeit damals.

00:27:24: Wir haben das lange, viel zu lange schleifen lassen das Ganze.

00:27:28: Und plötzlich bilden sich aber heraus, wenn man sagt, man kann nicht auf alle siebenundzwanzig warten, auch mal elf oder zwölf oder dreizehn, die vorangehen.

00:27:37: Und das ist die alte Idee, die jemand aus Baden-Württemberg vorgebracht hat in den neunziger Jahren, Wolfgang Schäuble, wohlwissend Baden.

00:27:48: Ja, da muss man genau unterscheiden.

00:27:52: Aber in den neunziger Jahren bereits hatte er die Idee gehabt eines sogenannten Kern Europas.

00:27:58: Und hat gesagt, Europa muss auch in der Lage sein, konzentrische Kreise zu bilden, auch mal um ein Thema herum mit Gruppen voranzugehen, ohne dass man immer auf den Letzten noch warten muss oder darauf warten muss, dass jemand seinen Veto eben nicht einlegt.

00:28:10: Und das ist an sich das ein gutes Zeichen, weil wir werden, wie du richtig gesagt hast, alleine nicht den Fliehkräften aus Peking, aus Moskau, aus Washington, auch mittlerweile aus Riyadh oder aus Neu-Deli bestehen können, sondern es müssen mehrere sein, die da nicht zwingen, vierhundertfünfzig Millionen Menschen, die von Europas sind, abbilden, aber zumindest mehr Kraft ausbilden, als der einzelnen Nationalstaat.

00:28:36: Und das ist eben der Punkt, wo die Nationalisten, wo die AfD ist, die Assembly Nationale in Frankreich, wo die Rechtsaussens in anderen Ländern, Europas teilweise aber auch ganz links außen, die oft auch nationalistisch sind, einfach viel geleitet sind, weil das uns an den Abgrund bringen könnte.

00:28:57: und darauf kalkuliert gerade dieser Tage wieder ein amerikanischer Präsident.

00:29:03: der ganz klar in seiner Sicherheitsstrategie, die gerade jetzt vor einigen Tagen erschienen ist in dieser neuen amerikanischen Sicherheitsstrategie, deutlich gemacht hat, was er von Europa hält.

00:29:14: Und wie sehr man auch bereit ist, sich in Europa so einzumischen, dass es den Maßstieben, die er gerade in den USA anlegt, noch eher entspricht.

00:29:26: Und jetzt hat er dieses Jahr ja in vielerlei Hinsicht geprägt.

00:29:30: Wir werden uns alle daran erinnern, der zweite April dieses Jahres.

00:29:34: Ein Tag nach dem ersten April, manche meinten, das sei immer noch ein Scherz, ein Aprilscherz gewesen, stand dieser nicht ganz elfengleiche Mensch in dem Rose Garden des Weißen Hauses und hielt eine Skifertafel in die Höhe.

00:29:50: Und auf dieser Skifertafel war ein Ding aufgezeichnet, mit dem mich zumindest an die Grenzen meines mathematischen Verständnisses gebracht haben.

00:29:59: Und ich immer noch mit dem mathematischen Genie des amerikanischen Präsidentenringe, Nämlich seine Planungen, wie man der Welt eine neue Zoll-Diktatur aufuktreieren könnte.

00:30:13: Und ich glaube, der Begriff Bezarfe, das, was davon sich gegeben wurde, ist wahrscheinlich noch die diplomatischte Formulierung, die mir dazu einfällt.

00:30:21: Man war ja auch relativ flächendeckend.

00:30:23: Sie werden sich erinnern, es wurden ja unter anderem auch drei Inseln im südpazifischen Raum mit umfasst, auf denen ausschließlich Pinguine lebten.

00:30:33: Also, man war gründlich zumindest in der Herangehensweise, wie man den Zoll strukturierte.

00:30:39: Aber auch das trug dazu bei, dass Europa sich plötzlich neu zu organisieren begann.

00:30:44: Und ich möchte mich einmal wegbewegen von all den Defitisten, die es ja in unserem Lande auch geben soll.

00:30:49: Von all denen, die alles immer nur beschissen finden.

00:30:52: Die sich über alles empören.

00:30:54: Natürlich kann man sich im stunden Tag über den amerikanischen Präsidenten empören.

00:30:57: Er gibt uns wirklich viel Anlass dazu.

00:31:00: Aber gleichzeitig kann man auch mal sagen, vielleicht ist es eben genau dieses Momentum, dass wir brauchen, um in die eigenen Schuhe zu kommen.

00:31:09: Und im letzten Jahr hat wir stattgefunden, wir beginnen plötzlich wieder Zollabkommen mit mehr Nachdruck aus europäischer Sicht zu betreiben, weil wir mit diese Unsicherheit aus den USA eben genau in diese Situation gebracht wurden.

00:31:24: Also, es war in vielerlei Hinsichten amerikanisches Jahr, jetzt wollen wir vom amerikanischen Gregor einmal auf die nationale Ebene gehen.

00:31:32: Und korrigier mich bitte, wenn ich... Wir hatten ja kurz nach der Inauguration, hatten wir ja einen etwas holprigen Start einer neuen Bundesregierung.

00:31:41: Es hat zwei Wahlgänge gebraucht.

00:31:43: Und manche vergleichen das politische Jahr in Deutschland mit einem IKEA-Schrank.

00:31:49: Viele Teile, weniger Anleitung.

00:31:53: Und am Ende ist irgendwo eine Schraube, die fehlt.

00:31:57: Oder fehlt bei irgendjemandem die Schraube, egal wie man das formulieren mag.

00:32:03: Andere sagen, naja gut, wir haben, sind doch eine Nation... die es immer noch irgendwie geschafft hat, solange es nicht pünktlich, günstig oder unkompliziert sein muss.

00:32:17: Wie würdest du dieses Jahr schildern, was die Innenpolitik anbelangt?

00:32:24: Und ich bin mir sicher, dass das jetzt eine glühende, eine glühende Verteidigung der Regierungspolitik werden

00:32:31: wird.

00:32:32: Also, wir haben bei der Rüstung natürlich unterschiedliche Auffassung.

00:32:36: Aber ich will nur sagen, wir waren in diesem Jahr, Platz vier bei Rüstungsausgaben.

00:32:44: Platz eins USA, dann China, dann Russland, dann Deutschland.

00:32:48: Vor Großbritannien, vor Frankreich, etc.

00:32:51: Willst du nur sagen, da können wir uns ein Anderen mal drüber streiten.

00:32:56: Wir können uns auch gleich drüber streiten.

00:32:58: Aber er hat ja recht, wir müssen in bestimmten Beziehungen nachholen, das stimmt.

00:33:04: Aber ich möchte nicht, dass man in erster Linie nur auf Nachrüstung setzt.

00:33:10: Weil ich glaube, wir brauchen wieder eine Rückkehr zum Völkerrecht.

00:33:13: Anders geht es nicht.

00:33:15: Alle Seiten verletzen nur noch das Völkerrecht.

00:33:17: Also müssen wir das wahrscheinlich neu gestalten, aber so gestalten, dass es dann auch eingehalten wird.

00:33:22: Und zwar von den USA, Russland, China, uns und allen anderen, auch in Afrika.

00:33:27: Sonst gibt es kein internationales Recht mehr.

00:33:30: Und das gefährdet gerade die kleinen Staaten, denn die sind militärisch überhaupt nicht geschützt, sondern nur durch das Völkerrecht.

00:33:36: Klingt gut, aber... Ganz kurz.

00:33:39: Und aber klingt gut und wir sind uns ja tatsächlich immer mal wieder auch einig.

00:33:46: Ich bin auch dafür, dass das Völkerrecht wieder so, sagen wir mal, so stark und so wirkkräftig wird, wie man es sich irgendwann mal ausgemalt hat, was es aber eigentlich nie wirklich war.

00:34:03: Also das heißt, wir brauchen ein funktionierendes Völkerrecht.

00:34:07: Aber bis dieses Völkerrecht funktioniert, bräuchte man ja die Zustimmung.

00:34:10: von Hundertundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund.

00:34:35: Ich habe nur etwas dagegen, dass wir das mit der Rüstung so einseitig übertreiben, als ob es keinen anderen Weg zum Frieden, zur Verständigung, zur Diplomatie, zum Völkerrecht gebe.

00:34:45: Ich möchte, dass wir da vielseitiger werden.

00:34:47: Schließt sich ja nicht aus.

00:34:48: Und gut, da können wir uns ja ein anderer Mal weiter streiten.

00:34:52: Aber ich würde nur folgendes sagen, was wirklich interessant ist, in Politik.

00:34:59: Was der März eingefahren hat, war ein Jern Sieg.

00:35:02: Das war übrigens das zweitschlechteste Ergebnis der Union seit nineteenhundert neunhundvierzig.

00:35:07: Nur Laschet hatte ein noch schlechteres Ergebnis.

00:35:11: Aber dann kam er.

00:35:14: Und ich meine jetzt gar nicht die Person, dass er zwei Wahlgänge brauchte.

00:35:19: Das erste Mal wiederum in der Geschichte der Bundesrepublik bringt doch einfach die ganze Situation zum Ausdruck.

00:35:25: die Unzufriedenheit in der Unionsfraktion, die Unzufriedenheit in der SPD-Fraktion.

00:35:31: Also es kommt vieles zusammen.

00:35:33: Du brauchst natürlich manchmal, wenn du Schritte gehst, den Mut gegen den Strom zu schwimmen, Dinge durchzusetzen, die einige in deiner Fraktion überhaupt nicht wollen, aber da musst du diesen Mut auch ausstrahlen.

00:35:46: Da musst du sagen, ich weiß, ich werde Gegenstücken kriegen, ich finde mich damit ab.

00:35:50: Ich sage euch, das Folgenwohn ist das und das erforderlich.

00:35:53: Meine Sorge ist folgendes.

00:35:55: Ich kannte drei Bundeskanzler mit einem politischen Ziel.

00:35:58: Da kommt es auch nicht darauf an, ob du oder ich das politische Ziel teilen.

00:36:02: Es kommt darauf an, dass sie eins haben und dadurch wird die Politik berechnbar.

00:36:07: Der erste, der ein politisches Ziel hatte, war Konrad Arnauer, der wollte unbedingt die Westintegration.

00:36:12: Der zweite, der ein politisches Ziel hatte, war Willy Brandt, der wollte unbedingt den Ausgleich mit der Sowjetunion und Osteuropa.

00:36:19: Der dritte, der ein politisches Ziel hatte, war Helmut Kohl, der wollte unbedingt die europäische Integration.

00:36:25: Nach meiner Auffassung haben alle anderen die Bundesrepublik Deutschland verweitet.

00:36:29: Mal schlechter.

00:36:30: mal besser, aber sie hatten kein wirkliches politisches Ziel.

00:36:33: Und dann wird die Politik zufällig.

00:36:36: Da machen die an dem einen Tag eben Verlängerung der Laufzeiten der AKW am nächsten Tag den Ausstieg, weil es kein Ziel gibt, sondern so verwaltet wird.

00:36:46: Und mal findet man das eine richtig, ein paar Monate später findet man das andere richtig.

00:36:51: Und das ist für die Bevölkerung nicht nachvollziehbar.

00:36:54: Das Schlimmste aber, was unsere Demokratie und unsere Rechtsstaatlichkeit gefährdet, ist die Tatsache, dass bei der Wahl, jetzt sagen die Umfrage-Institut, das ist es, der erwachsenen deutschen Bevölkerung mit der etablierten Politik von der CSU bis einschließlich der Linken nichts mehr anfangen können.

00:37:15: Einundfünfzig Prozent.

00:37:18: Da gibt es die zwanzig Prozent nicht-wählerinnen und nicht-wähler.

00:37:22: Dann gibt es einen Prozent, die absichtlich ungültig wählen.

00:37:25: Dann gibt es die, die kleine Parteien wählen.

00:37:27: Die wissen ganz genau, dass sich die Tierschutzpartei und die Bibeltreuen Christen, dass sie nicht einsehen.

00:37:32: Die wollen nur ihre Ablehnung gegenüber der etablierten Politik zum Ausdruck bringen.

00:37:37: So, und dann gibt es die AfD-Wählerinnen und AfD-Wähler.

00:37:40: Das waren zwanzig Prozent, die ja auch die Ablehnung gegenüber der etablierten Politik zum Ausdruck bringen.

00:37:45: Und das werden immer mehr.

00:37:47: Und das macht mir wirklich Sorgen.

00:37:49: Aber ... Ich hoffe auf die Zivilgesellschaft.

00:37:52: Ich will auch einen Brief an den Bundespräsidenten schreiben, weil er müsste mal so ein Gremium einrichten, wo wir uns ernst haben.

00:37:59: Ich sage es sogar absichtlich ohne Medien.

00:38:01: Hinter verschlossenen Türen Gedanken machen, wie wir Demokratie, Rechtsstaat und die Freiheit verteidigen.

00:38:08: Ich glaube, das Wichtigste ist, dass man den Rechtsstaat und die Demokratie attraktiver macht.

00:38:13: Ich setze hier nur ein Beispiel bei dem Rechtsstaat, die Justiz.

00:38:19: setzt jeden Tag Fristen.

00:38:21: Ich habe mal in der Schweiz bei einer Dienstreise bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis Die.

00:38:49: Claudia Pechtheit hat sieben Jahre darauf gewartet, dass das Bundesverfassungsgericht feststellte, dass sie Grundgesetzwidrig behandelt wurde.

00:38:57: Wenn jemand wirklich Grundgesetzwidrig behandelt wird, musst du versuchen, das nach drei Monaten zu entscheiden, nicht nach sieben Jahren.

00:39:05: Es gibt eine einzige Frist für die Justiz, wenn du sechs Monate in Urlaub bist, muss das Oberlandesgericht sagen, ja, das ist so ein Fall, wo das geht oder nicht geht.

00:39:15: Aber die Einzelfristen, sonst haben die keine Fristen und das geht nicht.

00:39:19: Ich finde, wenn jemand eine Klage einreicht, muss er im Kern das Recht haben, nach einem Jahr zu wissen, wie die erste Instanz darüber denkt, in schwierigen Fällen nach anderthalb Jahren, in ganz schwierigen Fällen nach zwei Jahren, aber nicht nach acht.

00:39:32: Ja, das muss sich einfach ändern, wenn wir den Rechtsstaat attraktiver machen wollen und fällt dir was ein, wie wir die Demokratie attraktiver machen wollen.

00:39:40: Mir fällt natürlich was ein, aber dir auch.

00:39:45: Indem wir den Bundestag nur mit Klonenschafen von Gregor Gysi besetzen.

00:39:50: Aber

00:39:51: damit

00:39:53: wäre es

00:39:54: einiges gerettet.

00:39:54: Du kriegst als Opposition auch noch eine Position.

00:39:57: Ich krieg auch noch

00:39:59: einen.

00:39:59: Zum Rummaueln.

00:40:02: Ich glaube, wir geben es keine Sekunde, um deine Anfangsgeschichte aufzugreifen, dass einer von deinen Botschaftern aus den karibischen Staaten auch nur länger als eine Minute gesprochen hat an dem Abend.

00:40:15: bei dem Moderator.

00:40:16: Du hast vorhin gesagt, die haben eine Viertelstunde gesprochen, das kann nicht

00:40:18: sein.

00:40:18: Du wirst sich wundern, wie kurz ich war.

00:40:21: Ich kann sehr lange sprechen, aber ich kann auch unvorher kurz sprechen.

00:40:25: Vor allen Dingen, wenn ich selber weiß, dass ich nichts weiß, kürze ich mich enorm ab.

00:40:31: Aber das wissen wir ja beide von uns, dann müsste eigentlich der Abend noch kürzer ausfallen.

00:40:34: Also ich bin in Deiner Einschätzung sehr nahe.

00:40:38: nochmal zurückkommend auf das, was Du gesagt hattest zunächst einmal... das Wahlergebnis dieser Bundestagswahl.

00:40:45: Ja, es war ein bedeutsam schlechtes Ergebnis der Union, wobei manchmal das Auftreten des einen oder anderen Unionspolitikers und die Breitbeinigkeit im sagen wir relativ auffälligen Missverhältnis mit den Wahlergebnissen steht, sehr diplomatisch ausgedrückt.

00:41:03: Es war allerdings natürlich auch ein erschütternd schlechtes Wahlergebnis der SPD.

00:41:09: Die Grünen blieben unter ihren Möglichkeiten.

00:41:11: Der FDP ist aus dem Bundestag geflogen.

00:41:15: Die einzigen, die vor Kraftraum laufen konnten, in dem Moment, fahrten die Linken.

00:41:20: Wobei man euch zugestehen muss, das habt ihr auch gut gemacht, das habt ihr geschickt gemacht, aber das gesamte Bild... Und die AfD?

00:41:27: Ja, das darauf will ich hinaus.

00:41:31: Dieses Wahlergebnis ist ein Spiegel dessen, das sich ein Kraftfeld herausgebildet hat, wo man in meinen Augen von einem kollektiven Versagen der Mitte sprechen muss.

00:41:42: was die Wirkraft und die Entstehungsmöglichkeiten dieser AfD-Politik anbelangt.

00:41:48: Und da reicht es aber nicht nur, sich den Spiegel vorzuhalten.

00:41:52: Und da ist Einsatz wichtig, den du gesagt hast.

00:41:54: Ich glaube, man muss wieder überzeugender auftreten.

00:41:58: Man muss wieder klarer die Dinge formulieren, die eine möglicherweise auch mal eisigen Wind bedeuten können, ins Gesicht und von hinten.

00:42:07: Ich glaube, man muss das wiedererlangen, was viele verloren haben, Nämlich Respekt gegenüber den Politikschaffenden.

00:42:16: Und Respekt zu erlangen, heißt nicht, jedem zu gefallen.

00:42:20: Respekt zu erlangen, heißt nicht, es irgendwie eben recht zu machen.

00:42:24: Respekt zu erlangen, heißt nicht, bei einem berechtigt oder unberechtigten wütenden Kommentar irgendeiner Zeitung oder eines Fernsehmediums sofort umzuschwenken.

00:42:36: Sondern Respekt zu erhalten, heißt auch bei Themen, die man möglicherweise selbst nicht teilt als Wähler.

00:42:42: dass man das Gefühl hat, da steht jemand.

00:42:46: Und das geht in einer Koalitionsregierung natürlich nicht mit zwanzig Themen, aber bei zwei, drei oder vier.

00:42:54: Und wenn das nicht mehr als solches greifbar und erkennbar ist, erodiert Vertrauen.

00:43:01: Und dieser Vertrauensverlust ist mittlerweile an einem Punkt angelangt.

00:43:06: Ich habe zehn Jahre in den USA gelegt und habe dieses Abdriften in eine immer größere Abneigung gegenüber dem sogenannten Establishment dort erlebt.

00:43:19: Und wir befinden uns auf einer ähnlichen Spur hier und haben Gregor nichts Besseres zu tun, als uns in der Mitte, im Umgang miteinander in der Mitte derselben Tonalität zu bedienen, die wir den Rändern vorwerfen.

00:43:37: Und wundern uns, dass über die Selbstzerfleischung kein Vertrauen wächst.

00:43:43: Und dass man sich außen zurücklehnen kann und einfach sagen kann, Naja, da seht ihr ja.

00:43:49: Und wenn ich dann in diesem Jahr mit einer neu gebildeten Koalition das Gefühl gewinne, der eigentliche Feind ist der Koalitionspartner.

00:44:02: Und wenn ich gleichzeitig in der Opposition der Mitte, da nehme ich euch jetzt mal mit aller Gefahr, die damit verbunden ist, mit rein.

00:44:11: Aus der Opposition der Mitte heraus, lass mich ganz kurz...

00:44:13: Aber nicht frech werden, ja?

00:44:18: Man mehr Kraft darauf verwendet in der Opposition, die Regierung der Mitte zu zerlegen, als man sich mit Neonazis, Verfassungsfeinden und solchen, die dieses Land zurück in den Nationalismus treiben wollen, auseinandersetzt, dann läuft in unserem Land grundsätzlich etwas schief.

00:44:40: Und das ist die Sorge, die mich jetzt am Ende dieses Jahres dann nochmal zusätzlich einfach ergreift, weil Das, was da hängen bleibt, sind so Begrifflichkeiten wie Bullshit.

00:45:00: Und ich glaube, die Phrase des Jahres, aber die haben wir immer mal wieder gehört, ist sie können es nicht.

00:45:06: Das wirft man sich so gegenseitig, aber insbesondere eben in der Mitte vor.

00:45:10: Und von daher kann man nur hoffen, dass das, was ja mal mit relativ vollmundig angekündigt wurde, nämlich, dass man gesagt hatte, man will dieses Land wieder stärken, auf seine Stärken zurückbesinnen, man will die notwendigen Reformen machen.

00:45:30: Der Herbst der Reformen ist mittlerweile wahrscheinlich die Leiche des Jahres, nicht?

00:45:34: Also klinisch tot.

00:45:39: Und trotzdem bleibt aber noch eine gewisse Zeit, in der begriffen werden muss, dass etwas getan werden muss, um genau dieses Vertrauen zurückzugewinnen.

00:45:46: Weil ich glaube, wenn man noch länger, noch ein halbes Jahr oder noch ein Jahr sich im Wesentlichen in der Selbstbeschäftigung befindet.

00:45:54: Man sich dann nicht wundern muss, wenn man plötzlich die AfD bei dreißig bis fünfunddreißig Prozent

00:45:58: hat.

00:46:01: Ich glaube, dass im Augenblick wirklich das passiert, was du sagst.

00:46:06: Es gibt einen Versagen der Mitte, übrigens der gesamten etablierten Politik, weil sie sich nicht organisiert bekommt.

00:46:13: Die können sich sonst streiten, so viel zu wollen.

00:46:16: Aber in drei Punkten, Demokratie, Rechtsstaat und Freiheit, dann müssen sie sich zusammenschweißen, können sie aber nicht.

00:46:26: Aber der zweite Punkt des Folgen, was sind die großen innenpolitischen Themen?

00:46:31: Bei mir war jetzt die Partner, heißen die aus Berlin, die fördern Unternehmen und die schaffen es immer, dass dreihundert neue Unternehmen nach Berlin kommen pro Jahr.

00:46:42: Die kommen zu dir?

00:46:43: Ja, die kommen zu mir, die wissen schon, warum.

00:46:48: Und zwar, weil sie mich von zwei Dingen überzeugen wollten, das war auch interessant.

00:46:53: Sie unterstützen auch Start-ups und so weiter.

00:46:56: Sie leben natürlich von Spenden und von anderen Geldern, machen das alles.

00:46:59: Wunderbar, wenn Sie sagen, es gibt zwei Dinge, die uns behindern.

00:47:04: Das eine ist, viele Unternehmen brauchen Fachkräfte aus China, Indien und der Türkei.

00:47:11: Und die Konsulate dort sind restlos überfordert.

00:47:15: Das heißt, damit die ein Visum bekommen, vergeht ein Jahr.

00:47:18: Die Unternehmen können aber nicht ein Jahr warten.

00:47:22: Und deshalb habe ich an unseren Außenminister Wadebohn geschrieben, um ihn mal auf das Problem aufmerksam zu machen.

00:47:28: Und wir sagen ja, die Wirtschaft sagt, sie braucht vierhunderttausend Fachkräfte jedes Jahr aus anderen Ländern.

00:47:34: Aber unsere Außenpolitik stellt nicht die Bedingungen dafür, dass das funktioniert.

00:47:39: Und das zweite Problem?

00:47:41: Wohnung.

00:47:42: Und zwar sagt er nicht nur für die Armen, für alle sozialen Schichten.

00:47:45: Es gibt in Berlin keine Wohnung.

00:47:48: Und sind wir Bürgerinnen und Bürger haben ja auch eine Meise.

00:47:51: Wir wollen viel Wohnungsbauen, nur nicht in unserer Nähe.

00:47:54: Also

00:47:56: das

00:47:56: kenne ich auch.

00:47:57: Lückenfülle, ja, aber bitte im anderen Bezirk, nicht in diesem etc.

00:48:03: Also mit anderen Worten, da müssen wir Kraftanstrengungen übernehmen.

00:48:07: Das war für mich ganz interessant.

00:48:08: Ich habe natürlich dann auch den Regierenden Bürgermeister geschrieben, habe gesagt, es geht nicht um ein paar Wohnungen pro Jahr.

00:48:15: mal eine richtige Kraft ansteigen, vermeidet wegen sogar mit Schulden.

00:48:18: Weil wir haben so viele Zuzüge und dadurch steigen auch die Mieten.

00:48:23: Und ich finde, das ist für mich ein Grundrecht, dass jeder in Deutschland den Anspruch haben muss auf ein für ihn bezahlbares angemessenes Wohnen.

00:48:33: Davon entfernen wir uns immer weiter.

00:48:36: Das zweite Problem ist das ganze Rentensystem.

00:48:40: Da stört mich nur eins.

00:48:42: Ich kenne Diskussionen.

00:48:44: Aktien.

00:48:45: Ich kenne die Diskussion, später Rentner werden, wobei immer Ihren Beruf mit anderen Berufenvergleichen verwechseln.

00:48:52: Natürlich kann ich mit neunzig Jahren noch im Bundestag sein.

00:48:55: Sie merken, dass Sie nur noch Schnee erzählen, aber ich ja nicht.

00:48:58: Ich bin ja mit meinen Reden zufrieden, ohne ärgere mich nur über Ihre blöden E-Mails und höre auf, die zu lesen.

00:49:08: Was Sie aber begreifen müssen, dass das für die Ärzte nicht geht, dass das für den Dachdecker nicht geht, dass das für die Chirurgien nicht geht.

00:49:15: Also zumindest muss man doch Alternativen diskutieren.

00:49:18: Auch Senkung des Rentennibos, wo die Jungen sagen, ja, das wird uns sonst zu teuer, wenn ich heute in der Schule gefragt worden.

00:49:25: Und da sage ich, aber wir könnten wenigstens darüber mal diskutieren, Alternative, dass alle mit Erwerbseinkommen einzahlen, dass wir die Beitragsbemessungsrenze verdoppeln oder verdreifachen, dass man auch von höheren Einkommen Beiträge bezahlen muss und dass wir den Rentenanstieg für die Spitzenverdiener abflachen.

00:49:42: Und wir beide sind ja in der Lage, noch uns privat zusätzlich zu versichern.

00:49:45: Das muss uns doch gar nicht kümmern, dass wir auch Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung bezahlen.

00:49:51: Ich verstehe es nicht.

00:49:52: Das wäre mal eine ganz andere Debatte.

00:49:53: Was ich nicht verstehe, Gregor, ist, dass wir dieses Thema seit vierzig Jahren diskutieren und jetzt wieder diskutieren.

00:50:02: Und am Ende einer Diskussion und einer Koalition, die kurz vor dem Zusammenbruch steht, gründet man was?

00:50:09: Eine Rentenkommission.

00:50:11: Aber das nächste ist die Gesundheit.

00:50:14: Das ist auch so ein Problem.

00:50:15: Ich will Ihnen bloß sagen, wir haben über einhundert gesetzliche Krankenkassen.

00:50:18: Vielleicht reichten auch drei.

00:50:21: Wir würden uns so viel Verwaltung sparen.

00:50:23: Und dann, wenn ich strikt dagegen, dass Krankenhäuser sich rechnen müssen, natürlich brauchst du auch irgendwelche ökonomischen Kriterien, aber in erster Linie müssen sie für Gesundheit sorgen.

00:50:40: Das ist eine völlig andere Herangehensweiche.

00:50:45: Und lassen mich das sagen, meine Partei ist natürlich gegen private Versicherung, weil sie sagen, im Grundgesetz steht ja nicht das zu nach Ab.

00:50:54: deiner Versicherung behandelt wird, sondern nach Art der Erkrankung, was ja auch richtig ist.

00:50:59: Aber eine Ausnahme würde ich machen.

00:51:02: Ich muss mich privat und würde ich auch sofort einzahlen, versichern, der Gestalt, dass ich im Krankenhaus ein Einzelzimmer bekomme.

00:51:09: Ich will sie noch begründen.

00:51:11: Wenn ich mit Friedrich Merz in ein Zimmer käme, dann würde der nie gesund werden und da habe ich dann auch ein schlechtes Gewissen.

00:51:27: Die einzige Ausnahme, die wir zulassen würden, wären wir beide in einem Zimmer nicht.

00:51:32: Aber das würde wahrscheinlich die...

00:51:34: Ja, aber überhaupt.

00:51:35: Die Ärzte

00:51:36: in die Prüferentung

00:51:37: treiben.

00:51:37: Mit zwei, drei ganz normalen Bürgern in einem Zimmer lege.

00:51:41: Ich müsste den ganzen Tag über Politik sprechen.

00:51:44: Dann wäre ich wieder nicht gesund.

00:51:45: Also, das Privileg würde ich mir herausnehmen.

00:51:48: Aber der Chefarzt soll mich dann behandeln.

00:51:52: Wenn es eine komplizierte Krankheit ist, dafür ist er zuständig.

00:51:55: Nicht für die Art der Versicherung.

00:51:57: Ein Chefarzt hat mal versucht, bei mir die Fäden zu ziehen.

00:51:59: Das konntest du vollständig vergessen.

00:52:01: Das kann jede Krankgeschwester besser.

00:52:04: Und dann sagte die zu mir, ich darf das bei ihr nicht.

00:52:07: Sag ich, wie oft machen Sie das am Tag nach so sechs Mal?

00:52:09: Sag ich, man, dann ziehen Sie sich, erzählst ja auch nicht wirklich nicht.

00:52:12: Wurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurtwurt die beste in der Diagnose sein.

00:52:23: Das ist das eigentlich komplizierte.

00:52:29: Das unterscheidet sich von der Politik.

00:52:41: Also, eine Anekdote muss ich noch erzählen, weil... Du hast vorhin angesprochen, das lief so ein bisschen beiläufig.

00:52:48: Hat er erwähnt, dass ich auf der Siegesfeier... der Linken nach der Bundestagswahl war.

00:52:56: Das war schon mutig.

00:52:57: Das

00:52:59: war tatsächlich mutig und ich erzählte auch genau warum.

00:53:03: Ich war dort, weil ich unter anderem ein Film dort gedreht hatte und war, sagen wir mal, jetzt nicht schicker gekleidet als heute Abend, weil ich dachte, das sei angemessen jetzt für die Siegesfeier der Linken.

00:53:18: und schlug dort in einer interessanten Halle auf, wo also wirklich schon die Decke weggeflogen war, gegensatz zu einen anderen Parteien, die dort waren, und war dort mit dem Kamerateam und meine Kamerafrau hat sich Todesmodik irgendwie Richtung Bühne durchgeschlagen und ich habe mich so an die Wand gelehnt und habe diesen Treiben zugeschaut, relativ amisiert im Treiben zugeschaut, was da war.

00:53:42: Und nach einer Weile näherten sich mir zwei würde ich mal sagen, von der Statue knapp zwei Meter auf zwei Meter.

00:53:53: Zwei Herren, die dem Getränken, den man bei Siegelsfeiern eben so zu sich nimmt, schon relativ ausgiebig nachgekommen waren und schaut mich so an und mustert mich so.

00:54:08: Und ich bin so ein bisschen kleiner geworden und habe meine Haare so ein bisschen verstrubbelt und die Brille abgesetzt und dann habe ich sie wieder umgedreht.

00:54:18: Und nach fünf Minuten kamen sie wieder mit nicht wirklich freundlichem Gesicht.

00:54:23: Was machst du hier?

00:54:26: Wie gesagt, ich freue mich mit euch.

00:54:29: Ich kam nicht so wirklich überzeugend drüber.

00:54:34: Da war der der eine so, du bist doch der, du bist doch, du bist doch, du bist doch der Andi Scheuer, oder?

00:54:42: Dann wusste ich, dann wusste ich, das ist der Moment zu gehen.

00:54:51: Also das war die Segesfeier bei den Linken.

00:54:55: Kann ich dir zum Trost Folgendes erzählen, ich kam mal in eine Raststätte, Autobahn, und kaufte mir dann ein Tee oder so und dann kam der Chef und sagte, wären Sie so nett und würden sich in unser Hausbuch eintragen.

00:55:10: Und klar sage ich, kommt er mit den Hausbuch und sagt, hier müssen Sie unterschreiben an Lafontaine.

00:55:20: Und das habe ich damals natürlich Oscar Lafontaine erzählt.

00:55:23: Und dann sagte er zu mir, dann kann ich dir auch erzählen, dass ich am Strand als Herr Sharping angesprochen wurde.

00:55:32: Und zwar, ich verstehe, dass das sind Leute, die wenig mit Politik anfangen können, sich auch kaum damit beschäftigen und dann hören sie von Namen und das verwechseln die dann einfach.

00:55:43: Aber mich mit Oscar Lafontaine zu verwechseln war schon eine beachtliche Leistung, ehrlich gesagt.

00:55:48: Aber so was passiert.

00:55:50: Und jetzt siehst du wieder, ob man zuverähnt ist oder nicht.

00:55:54: Wenn man zuverähnt ist, erzählt man das.

00:55:56: Wenn man nicht zuverähnt ist, erzählt man es nicht.

00:55:59: Oder höchstens dann.

00:56:01: Wenn dir das Gegenteil erzählt wird, dann kann ich dir ja auch erzählen.

00:56:06: Er hätte es mir ja auch schon vorher erzählen können.

00:56:10: Das ist der kleine Unterschied.

00:56:12: Dass

00:56:12: wir uns beide darüber amüsieren, auch über sowas.

00:56:15: Und ich sage immer, die höchste Form der Arroganz ist selbstironie.

00:56:21: Und nur wenige sind zu dieser höchsten Form fähig.

00:56:25: Denn wenn ich im Bundestag sage nochmal ganz langsam, damit einer wie ich das auch versteht, da brauchst du so viel Selbstbewusstsein, um diesen Satz um Ausdruck zu bringen.

00:56:36: Wenn du denkst, alle denken ja, was der Will, das wirklich verstanden haben, dann hast du natürlich ganz schlechte Karten.

00:56:42: Also insofern sage ich, da sind wir beide ähnlich.

00:56:46: Da sind wir uns relativ ähnlich, ja.

00:56:48: Genau.

00:56:49: Und ich zitiere dich da ja auch immer wieder.

00:56:51: Ich weiß, dass ich mit Zitaten vorsichtig sein muss, aber da bin ich sozusagen immer gerne wieder dabei.

00:56:56: Aber ich möchte noch vor der Pause, dass wir mal ein Thema besprechen, das ein bisschen ernst ist, aber nicht nur ernst ist.

00:57:05: Es gab ja bedeutende Tote in diesem Jahr.

00:57:07: Ja.

00:57:07: An wen denkst du da zuerst?

00:57:10: An wen denke ich zuerst?

00:57:11: Ich denke an, ich denke an Margot Friedländer, die mich über alle Maßen beeindruckt hat, ich durfte sie auch kennenlernen, oder kennenlernen ist eine Anmaßung, ich durfte sie erleben.

00:57:28: Und die, ich glaube, uns mit einer Form des Nachdrucks und der Lebenswürdigkeit gezeigt hat, wie man verzeihen kann und trotzdem dabei die Erinnerung, die Mahnung nicht verblasst.

00:57:51: Und Ich glaube, wir können dieser Frau gar nicht dankbar genug sein.

00:57:56: Und sie hat das nie mit dieser so gerne oftmals überzogenen, wie wir es ja oft auch in unserer Generation haben, immer alles so moralisch zu überladen.

00:58:09: Sondern sie hat es in einer Form gemacht, dass man zuhören musste, aber dass dieses Verzeihen können mitgeschwungen ist.

00:58:26: Sie hat ja dann eines, einen Satz gesagt, der ja auch ihr letztes Buch mitprägte, der von ihrer Mutter stammte, die der Tochter als Satz mitgegeben hat in dem Moment, wo die Mutter wusste, dass ihnen sicheren Tod fährt.

00:58:40: In die barbarischen Hände dessen, was unsere Vergangenheit zustande gebracht hat.

00:58:46: Und als sie der Tochter mitgegeben, versuche deinen Weg zu finden.

00:58:50: Dein Weg zu machen.

00:58:52: Versuche deinen Weg zu machen.

00:58:56: Sie hätte nicht gesagt, mache deinen Weg.

00:58:58: Sie hätte gesagt, versuche deinen Weg zu machen.

00:58:59: Das ist ein ganz, ganz großer Unterschied.

00:59:02: Und in diesen wenigen Worten steckt so unglaublich viel Kraft und das mitgeben man eine nächste Generation, das verarbeiten können des schlimmsten und des größten Horrors, den menschliches Miteinander hervorbringen kann und gleichzeitig diesem Land etwas zu geben.

00:59:28: Mit dem wir uns ja immer wieder so schwer tun.

00:59:30: und wenn ich mir immer wieder überlege, über was wir zur Norgeln in der Lage sind, über was wir uns zu Beschweren in der Lage sind, über was wir uns zu Empören in der Lage sind.

00:59:38: Und dann vergleicht man jetzt mit der Lebensgeschichte dieser Frau.

00:59:43: Und sie gibt uns das mit, was dieses Land eigentlich kann, verdient hat und was die Stärke unseres Landes ausmachen könnte, nämlich Hoffnung.

00:59:55: Und deswegen bin ich Margot Friedländer.

00:59:58: In meiner Generation, ich glaube, aber es geht wahrscheinlich allen so einfach nur dankbar.

01:00:03: Also das ist für mich die Tote des Jahres und eine, die fortlebt in der Hinsicht.

01:00:17: Ich bin ja auch begegnet und sie hat mich in ihrer Güte und ihrem Großmut wirklich tief beeindruckt.

01:00:28: Ein ganz anderer, mit einem ganz anderen Schicksal, den ich auch kennengelernt habe, Mandela, dessen Großmut habe ich auch nicht verstanden.

01:00:37: Also ehrlich gesagt, wenn ich siebenundzwanzig Jahre meines Lebens unschuldig im Gefängnis gesessen hätte, ob ich seinen Großmut hätte an den Tag legen können, ich mache mal ein großes Fragezeichen und daher war er die letzte Weltautorität, die wir hatten.

01:00:57: Als er starb, kam alle ehemaligen französische US-amerikanischen Präsidenten, also auch George W. Bush etc.

01:01:06: Also keiner konnte ihm die Ehre verbeißen.

01:01:08: Uns fehlt eine solche Persönlichkeit jetzt.

01:01:12: Ich will mal von einem anderen sprechen.

01:01:18: In dem Jahr ist auch Gerhard Baum gestorben, den ich geschätzt habe.

01:01:21: Hans-Joachim Vogel ist gestorben, mit dem ich auch...

01:01:25: Rost Köhler, der hier aus der unmittelbaren Umgebung groß geworden ist.

01:01:29: Richtig.

01:01:30: Aber auch Papst Franziskus.

01:01:32: Und dazu muss ich etwas erzählen.

01:01:34: Ich bin nur zwei Päpsten begegnet.

01:01:36: Einmal Benedikt im Sechzehn und einmal Papst Franziskus und mir.

01:01:41: Aber bei mir fehlt noch die Wahl.

01:01:45: Weil ich ja auch nicht katholisch bin im Unterschied zu dir.

01:01:51: Ich bin allerdings auch nicht evangelisch.

01:01:53: Ich werde geeignet Bürgermeister für Jerusalem, weil ich gar nicht religiös bin.

01:01:59: Ich habe die alle liebt.

01:02:00: Die Juden, die Muslime, die Christen, die Nichtgläubigen.

01:02:03: Ja, so was braucht

01:02:04: du da.

01:02:10: Ich schlag's mal vor.

01:02:11: Ich will kurz von Papst Franziskus erzählen, das ist mir einmalig im Leben.

01:02:16: Und ich glaube, das ist auch wirklich selten.

01:02:17: Ich musste das jetzt verschicken, weil lauter Kirchenleute das von mir haben wollten.

01:02:22: Da gab es im Zizero, in der Zeitschrift Zizero, ein Streitgespräch zwischen dem Vorsteher eines katholischen Klosters und mir.

01:02:31: Und der Vorsteher des katholischen Klosters Griffpaps Franziskus nur an.

01:02:37: Ich musste ihn ständig verteidigen, dass das mal meine Aufgabe wird.

01:02:43: Damit habe ich in der Jahrhunderten auch nicht gerechnet.

01:02:46: Zum Beispiel sagt er, wie kommt er zu dem wahnsinnigen Satz, dass Wirtschaft tötet?

01:02:52: Und da sage ich, darf ich versuchen, dem Papst zu erklären.

01:02:57: Wir haben eine Landwirtschaft weltweit, die zweimal die Menschheit ernähren könnte.

01:03:03: Trotzdem sterben jedes Jahr fünfzehn Millionen Menschen an Hunger, darunter auch Kinder.

01:03:09: Und das meint er, dass die Wirtschaft nicht in der Lage ist, Strukturen zu schaffen, dass die Nahrungsmittel auch diese fünfzehn Millionen erreichen.

01:03:17: So ging das die ganze Zeit des Landesgesprächs.

01:03:20: Also ich, immer als der Partei-Dierdorfin, hat der Nunesius mich zu einem Gespräch eingeladen, was vorher auch noch nicht geschehen war, was auch ganz witzig war.

01:03:29: Und dann bin ich ihm in Rom begegnet.

01:03:32: Und das war auch schön.

01:03:35: Der begrüßte mich, stand natürlich dahinter noch viele, und nun bin ich ja auch ein bisschen gehemmt gegenüber dem Papst, aber ich habe ihm dann drei Vorschläge unterbreitet.

01:03:45: Ich habe ihm gesagt, er muss sich an die UNO wenden und eine Armutkonferenz fordern, in der wirklich mal darüber nachgedacht wird, wie wir die Armut überwinden können.

01:03:57: Nicht irgendein Land gibt da ein Millionchen und so, sagen wir mal, die Strukturen verändern.

01:04:02: Und wenn er das fordert, kann der Goetheres schlecht nein sein.

01:04:06: Das Zweite, was ich ihm vorgeschlagen habe, war, dass ich gehört habe, dass sie über Wirtschaft diskutieren wollen in der Katholischen Kirche im nächsten Jahr.

01:04:15: Und da habe ich ihn angeboten, die europäische Linke einzuladen, weil wir gerne Hinweise geben.

01:04:21: Das war natürlich ein bisschen frech, das gebe ich zu.

01:04:24: Und das Dritte habe ich vergessen.

01:04:26: Ich habe ihm noch was vorgeschlagen.

01:04:28: Aber er war doch beeindruckt.

01:04:30: Ja, weil noch nie jemand so lange mit ihm geredet hat, wahrscheinlich.

01:04:34: Mehr hatte ich auch nicht zu sagen.

01:04:35: Und ich gab ihm einen Brief, den gab er natürlich einem, der dahinter stand.

01:04:40: Und jetzt kommt meine zweite Begegnung mit dem Papst, und dann höre ich auch auf, der ist ja schon vorher verstorben.

01:04:45: Papst Benedikt, der sechzehnte.

01:04:47: Dazu muss ich kurz was erklären.

01:04:49: In der DDR wurde ich immer über meinen Vater definiert.

01:04:54: Man gewöhnt sich dran.

01:04:55: Ach, Sie sind der Sohn von Klaus Giesig.

01:04:56: Also ich war immer der Sohn von Klaus Giesig.

01:04:58: Na schön, ein Muckelein mit der Sohn von Klaus Giesig.

01:05:01: Und als er dreieinundzig kam mein Vater zu mir und sagte, weißt du was mir heute erst mal nicht passiert ist?

01:05:06: Ne, was denn?

01:05:07: Da hat mich einer gefragt, ob ich deinem Vater bin.

01:05:10: Also es hat sich plötzlich gedreht.

01:05:13: Und dann kam, äh, Benedikt der Sechzehnte in den Bundestag auf Einladung von Lammert.

01:05:20: Unterstand der Bundespräsidenten.

01:05:23: damals noch einen später zurückgetretener und so und die Kanzlerin und alle viel zu bringen und die fraktionsfamilien und alle wurden und das war glaube ich zwei tausend zwölf.

01:05:33: also nun war ich schon lange genug in der politik etc.

01:05:36: und auf jeden fall als ich dran bin saglammert ja das ist der vorsitzende der fraktion der linken war ich damals noch.

01:05:43: dr.

01:05:44: Giese guckt ja mich dann und sagt kennt euch ihren vater da war es wieder.

01:06:02: Ich bin der Podcast-Partner von Gregor Gisi und in dieser Selbstbescheidung werde ich jetzt langsam in die Pause einleiten.

01:06:14: Sie merken, wenn wir uns vornehmen, ein Jahr zu besprechen, enden wir mit drei Themen.

01:06:23: Das Jahr hat natürlich noch so unfassbar viel mehr umfasst.

01:06:25: Und wenn ich mir diese Liste hier anschaue, das reicht noch nicht mehr für eine ganz schnelle Runde von der, doch ein, weil nach den Helden des Jahres gefragt wurden.

01:06:34: Weißt du, wer für mich die Helden des Jahres sind, mit das vorhin kurz überlegt gehabt, das sind die Kommunalpolitiker, die sich trotz einem Veranfeindungen, diese erfahren und trotz Drohungen diese erfahren, immer noch jeden Tag anschicken, ihrem Amt nachzukommen.

01:06:52: Und das ist etwas, was in den neuen Bundesländern leider sehr, sehr zunimmt.

01:06:56: Und auf die Kommunalpolitiker wird oftmals weniger geschaut, als diejenigen, die im großen Rampenlicht sind.

01:07:01: Und da ist für mich der eine oder andere Held oder die eine oder andere Heldin da.

01:07:06: Dann wurden wir noch gefragt, was ist denn das Bild des Jahres für uns?

01:07:20: Fällt dir da was ein?

01:07:23: Das Bild des Jahres.

01:07:27: Mir fällt eins ein.

01:07:29: Ich verbinde das gleich mit einer Warnung.

01:07:31: Gregor, als Politiker wird man ja immer wieder zur Technologiekonferenzen eingeladen.

01:07:35: Da bist du jetzt nicht wirklich verdächtig, dass das jetzt so ganz deine Geschichte ist.

01:07:41: Aber ich bin generalistisch.

01:07:42: Ich könnte da auch sprechen.

01:07:43: Du könntest das auch.

01:07:44: Aber was?

01:07:45: Keiner merkt, dass ich keine Ahnung habe.

01:07:48: Du kannst zu allem sprechen und irgendwie gehen sie dann beseelt.

01:07:51: und aber ein Bild, was mir einfällt und das war nicht nur ein Politiker, was auf diesen Technologiekonferenzen immer wieder zu sehen ist.

01:07:59: Kennst du diese sogenannten VR-Brillen, die stehen für virtuelle Realität?

01:08:05: Das sind solche Bollermänner, die man vor den Augen hat, die man bei diesen künstlichen Intelligenzkonferenzen dann immer hat.

01:08:11: Und das ist einfach symbolisch perfekt.

01:08:13: Große Visionen, kein Durchblick.

01:08:15: Und also es ist so... Ich fand das so erklären für all das, was ich in diesem Jahr abgespielt habe.

01:08:26: Und werde jetzt... in die Pause klingen, um, wie gesagt, deine siebzehn Bücher, die du geschrieben hast, irgendwie einen Mann zu bringen.

01:08:37: Im Übrigen sind es wirklich zwei Bücher, die von mir dort liegen.

01:08:40: Du hast vorhin gesagt, drei Sekunden, drei Worte.

01:08:42: Das eine Buch heißt drei Sekunden, das andere heißt drei Worte.

01:08:45: Aber wie gesagt, es sei dir, ich schenke dir einfach mal beide, auch wenn du sie nicht liest.

01:08:53: Und empfehle sehr seine, das will ich damit sagen.

01:08:57: Und werde uns jetzt irgendwie in das Foyer manövrieren.

01:09:03: Ihnen danken, dass wir uns diese erste Stunde jetzt hier schon ausgehalten haben und Ihnen danken, dass wir heute bei Ihnen in Stuttgart sein dürfen.

01:09:09: Bis gleich.

01:09:10: Herzlichen Dank.

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