#131 Wie lernt man, mit Geld umzugehen?

Shownotes

Bald ist Weihnachten. Das kostet Geld, wenn man Geschenke kaufen will-oder muss. In dieser Episode sprechen Karl-Theodor zu Guttenberg und Gregor Gysi über ein Thema, das uns alle betrifft: Das Geld. Was waren ihre frühesten Erfahrungen mit Geld, wie haben sie ihr erstes Geld verdient? Spoiler: Einer der beiden hatte als Kind einen illegalen Flohmarkt-Stand! Außerdem geht es darum, wie die Bundesrepublik ihr Geld ausgibt und ob Politiker*innen eigentlich alle Nullen hinter dem Komma wirklich verstehen.

Wir sprechen darüber, wie man Geld-Kompetenz entwickelt und für welche Werte Geld eigentlich steht. Geld ist schließlich nicht nur Zahlungsmittel, sondern auch Ausdruck von Verantwortung, Chancen und gesellschaftlichen Prioritäten. Und wir fragen: Welche Werte prägen unseren Umgang mit Geld – und wie unterscheiden sich persönliche Erfahrungen von politischer Realität?

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Transkript anzeigen

00:00:00: Es gibt folgendes Problem, was mich wirklich gestört hat.

00:00:04: Während der Corona-Zeit haben wir über zwanzig neue Milliardäre bekommen.

00:00:10: Wir haben jetzt über zweihundert Milliardäre, so viel über zweihundert zwanzig Milliardäre, so viel gab es in Deutschland vorher noch nie.

00:00:18: In derselben Zeit hat die Zahl der Dollar-Millionäre um sieben Prozent zugenommen.

00:00:23: Also wir haben jetzt eins, acht zwei Millionen Dollar-Millionäre.

00:00:27: Und in der selben Zeit haben die Real-Löhne und Real-Renten abgenommen, weil die Inflationsrate immer höher war als die Lohn- und Rentensteigerung.

00:00:35: Mit anderen Worten.

00:00:36: Es ging nicht mit allen Berg auf oder mit allen Berg ab, sondern die soziale Spaltung wurde vertieft, weil es mit einem kleinen Teil Berg aufging und mit einem großen Teil Berg abgibt.

00:00:47: Das ist gefährlich.

00:00:49: Und das ist auch nicht richtig.

00:00:51: Die fünf reichsten Deutschen haben mehr als der finanzielle Als sie finanziell untere Hälfte unserer Bevölkerung, das heißt fünf Menschen haben mehr als zweiundvierzig Millionen, da ich Anhänger des Leistungsprinzips bin, bestreite ich, dass sie mehr geleistet haben, als sie zweiundvierzig Millionen.

00:01:28: Hello und herzlich willkommen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer zu einer neuen Ausgabe von Gizy.

00:01:34: gegen Gutenberg.

00:01:35: Mir gegenüber sitzt mein wunderbarer Mitstreiter, Gregor Giesi.

00:01:39: Wir sind in Berlin und reden heute über etwas, worüber man sonst immer nur verdruckst, verschämt, insbesondere in unseren Breiten, gerade überhaupt das Wort führt.

00:01:50: Wir reden über ... Geld, Kreber.

00:01:53: Und nehmen das natürlich ein bisschen zum Anlass, in welcher Zeit wir uns gerade befinden.

00:01:58: Weihnachten steht vor der Tür, da sitzt der Groschen ja immer so ein bisschen lockerer.

00:02:03: Dann hat sich etwas bei uns auch mittlerweile über den Atlantiker rübergeschwappt.

00:02:08: Das ist Thanksgiving.

00:02:10: Und nach Thanksgiving, das ist dieser amerikanische Feiertag, gibt es den sogenannten Black Friday.

00:02:16: Das ist wahrscheinlich was früher Sommerschlussverkauf und Winterschlussverkauf war auf Steroiden an einem Tag und wo es im Grunde eigentlich nur um den ganz großen Konsum geht.

00:02:28: Also wir stellen uns heute die Frage, was spielt Geld eigentlich für eine Rolle?

00:02:33: Was bedeutet es für uns?

00:02:35: Wie lernt man damit umzugehen?

00:02:37: Wie sind wir damit oder ohne das Ganze aufgewachsen, groß geworden?

00:02:45: Es gibt einen wunderbaren Spruchkrieger von Johannestroy, dem großen Johannestroy, der sagte, die Finizien haben das Geld erfunden, aber warum so wenig?

00:02:57: Sehr schönes Zitat, das stimmt.

00:03:00: Willst du mich nach einer Besonderheit fragen, die ich erlebt habe?

00:03:03: Nein, du bist ja immer so, hast du ein langweiliges Leben, warum soll ich das tun?

00:03:06: Aber selbstverständlich frag ich dich nach der Besonderheit.

00:03:08: Du sitzt ja gerade in Trauerhaltung.

00:03:11: Das war wirklich was Witziges.

00:03:13: Ich habe ja gelernt vom Christentum, ohne selber einer zu sein, dass die ersten Weihnachtsmärkte erst nach dem toten Sonntag erlaubt sind.

00:03:21: Den hatten wir ja noch nicht.

00:03:23: Und ich war in einer Stadt, kam auf altes Bundesland, kam in der Stadt, ein Weihnachtsmarkt.

00:03:30: Und dann begrüßte mich, weil sie mich sah, die Chefin.

00:03:34: Und sagte, sie leite den hier.

00:03:36: Daraufhin habe ich zugezählt, sagen Sie mal, sind Sie Christin.

00:03:39: Ich sage, es ist doch festgelegt, dass Sie erst nach dem Tutensohn nach dem Weihnachtsmarkt aufmachen, warum?

00:03:47: Dann sagt er, das muss ich mir von so einem Kommunisten sagen lassen.

00:03:52: Was auch nicht stimmt als Bezeichnung für mich macht aber nichts.

00:03:55: Also auf jeden Fall war das wirklich ein witziges Gespräch.

00:03:58: Ich verteidigt die Entscheidung der christlichen Kirchen und Sie verteidigt die Ihre Entscheidung schon früher mit dem Weihnachtsmarkt zu Beginn.

00:04:07: Sie kann sich heraus reden.

00:04:09: Der eigentliche Chef vom Weihnachtsmarkt ist ja der liebe Gott und nicht Sie.

00:04:12: Ja, das ist schlimm.

00:04:12: Aber weißt du, es gibt was anderes.

00:04:14: Ich hab mir überlegt, warum?

00:04:15: Ich eigentlich das weiß, weil ich finde es immer schön, wenn es einen Zeitpunkt gibt.

00:04:21: Also, wenn man nicht anfängt schon im September mit Weihnachtsmärkten, dann bin ich überhaupt noch gar nicht in der Stimmung von Weihnachten.

00:04:27: Und insofern fand ich die Regelung ganz gut am Montag nach dem toten Sonntag, das ist dann immer so Ende November.

00:04:33: Und dann geht es in den Dezember hinein.

00:04:35: Und nur weil das Geschäft danach ruft, fängt man früher an.

00:04:38: Ich weiß ja nicht, wann die ersten Osterhasen verkauft werden, doch schon im Februar oder was?

00:04:43: Vor Weihnachten, jetzt geht ja das Gerücht, das ist die... gleiche Schokolade ist nur ein anderes Zellophonpapier gepackt.

00:04:49: Also auf jeden Fall fand ich das ein ausgesprochen witziges Gespräch.

00:04:52: Das ist so wie sich jetzt jemand hat kommen lassen, weil ich war mit dem Präsidenten des Weltkirchenrates zusammen und da waren viele andere dabei.

00:05:02: Mein Interview im Zizero mit dem Vorsteher eines Klosters, eines katholischen Klosters der ständig barbsen Franziskus.

00:05:12: Angriff und ich musste den immer verteidigen, dass das meine Rolle wird, hätte ich neunundachtzig, neunzig, neunzig auch nicht gedacht.

00:05:20: Aber das hat mich wieder daran erinnern.

00:05:22: So, das war meine besondere Geschichte.

00:05:24: Es

00:05:24: ist eine wunderbare Geschichte und führt uns, wenn man jetzt über den Abend und über die Kirche und über Weihnachten spricht, Weihnachten habe ich ja schon angedeutet, ist wahrscheinlich ...

00:05:34: Das

00:05:35: ist der Zeitpunkt, wo man unfassbar viel Geld für Menschen ausgibt, um sie entweder ruhig zu stellen oder ihnen das Gefühl zu geben, dass man sie noch mag und sein eigenes Gewissen.

00:05:48: in einer Wucht versucht zu beruhigen, dass genau das einem die warmen Gefühle aufkommen lässt.

00:05:53: Na ja, Weihnachten ist was Besonderes.

00:05:55: Das liegt an der Dunkelheit, das liegt an den Kerzen, das liegt an der Musik von Wach und anderen.

00:06:00: Das alles versetzt in eine bestimmte Stimmung.

00:06:03: Deshalb sind ja auch die Kirchen zu Weihnachten...

00:06:06: Ausnahmsweise mal vor.

00:06:08: Und was ich interessant finde, ist, dass die Christen sich dann überlegen, ob sie entsprechend den Zehen geboten und der Berg britisch gelebt haben.

00:06:16: Dann stellen sie fest, dass sie doch nicht so gelebt haben und spenden.

00:06:19: Und die nicht Christen wie ich spenden alle vor Schreck gleich mit.

00:06:22: Deshalb haben wir Weihnachten einmal das größte Spendenaufkommen, Deutschland.

00:06:25: Jedes Jahr.

00:06:26: Für dich geht noch nicht mal der Ablass.

00:06:30: Aber wir wollen ja heute jetzt nicht nur über Weihnachten reden, sondern tatsächlich einmal, was bedeutet, Geld im Leben eines Menschen.

00:06:39: Was bedeutet es für uns?

00:06:41: Und welchen Zusammenhang hat eigentlich Geld und Glück?

00:06:47: Und gerade Letzteres ist etwas, was tatsächlich ja nicht unumstritten ist und man sich immer wieder Gedanken macht.

00:06:56: Man fragt sich, man denkt, man glaubt ja immer, dass je mehr Geld man tatsächlich hat, das ist eine ganz... Ganz banaler Punkt, den ich jetzt hier mache, dass mit umso mehr Geld das Leben umso glücklicher ist.

00:07:07: Jetzt kann man die umgekehrte These auch aufstellen.

00:07:11: Es gibt dazu zwei ganz spannende Studien, die ich gleich nochmal dann aufhören werde.

00:07:17: Aber mich interessiert Gregor, welchen... Grundzusammenhang siehst du Geld und Glück?

00:07:24: und insbesondere muss man natürlich auch differenzieren, in welchem Kulturkreis man sich befindet.

00:07:28: Da ich Politiker bin, antworte ich ja nicht auf Fragen, sondern natürlich immer, was mir gerade einfällt.

00:07:33: Das kennst du ja auch noch.

00:07:34: Aber ich antworte gleich auf die Frage, ich will bloß vorher Folgendes erzählen.

00:07:38: Ich lese gerade ein spannendes Buch von Jürl Brückhardt, Die Weltgeschichte in zwölf Bohnen.

00:07:44: Und das finde ich ganz witzig geschrieben, welche Bedeutung die Bohnen in der Weltgeschichte hatten.

00:07:51: Und da kommen wir zur Kakao-Bohne, die natürlich keine Bohne ist.

00:07:59: Aber das ist ganz egal.

00:08:00: Und die wurde wie Geld behandelt.

00:08:03: Von den Arzttäken und so weiter.

00:08:04: Das heißt, in Mittel- und Südamerika.

00:08:09: Und das Geld wurde ja nur erfunden, weil der Austausch ... mit natürlichen Produkten so schwierig war.

00:08:14: Also wie viel Salz, wie viel Zucker, wie viel Fleisch, wie viel Getreide

00:08:18: etc.,

00:08:19: sodass man dann etwas erfunden hat, dass man tauschen konnte, um das jeweils zu erwerben.

00:08:24: Das war schon eine geniale Erfindung.

00:08:26: Und das waren dort im Kakaobohn.

00:08:28: Interessanterweise.

00:08:29: Deshalb wurden die wahnsinnig geschützt.

00:08:31: Und dann erst durch die Kolonialisierung haben die Spanier dann auch das Geld eingefügt, haben aber die Kakaobohn noch eine Weile dann auch als Zahlungsmittel gelassen.

00:08:41: Meine Einstellung zum Glück und zum Geld ist folgende.

00:08:45: Wenn man wirklich zu wenig hat, wenn man richtig bitterarm ist, dann ist es sehr schwer, glücklich zu sein.

00:08:51: Man hat trotzdem glückliche Momente, aber es fehlt immer und überall und darunter leidet man auch.

00:08:57: Wenn man ein gutes Auskommen hat, und sich über Geld kaum Gedanken machen muss, weil das, was man will, man sich leisten kann, an Kleidung, an Nahrung, an Urlaub, an Reisen, jetzt nicht überzogen, also nicht so im Weltall, da musst du schon superreich sein.

00:09:13: Dann glaube ich, ist man ein Jahrmassen glücklich.

00:09:16: Wenn man sehr viel Geld hat, ich würde sogar sagen, zu viel Geld hat, hört das Glück auf.

00:09:22: Ich war in einer Stadt in Bayern, ein Städtchen sage ich mal, in dem wirklich nur Reiche wohnten.

00:09:28: Und das sah man an der Kleidung, an den Geschäften, an allem.

00:09:32: Und die haben lange diskutiert, ob sie mich einladen.

00:09:34: Dann haben sie sich doch entschlossen, mich einzuladen.

00:09:37: Und ihre Assistentinnen und Assistenten standen im Saal, alle ringsherum, alle jung.

00:09:43: Und die Reichen saßen in der Mitte.

00:09:44: Die macht nur ein vergremtes Gesicht, als ich durch den Ort fuhr.

00:09:48: Sie macht nur ein vergremtes Gesicht.

00:09:51: Und dann habe ich gesagt, ich sehe, dass ich hier in einem ... Reichenort bin ich, ich hab mal eine Frage, warum gucken sie alle so vergremt?

00:09:57: Warum macht sie das nicht glücklich?

00:09:59: Und die jungen Leute drumherum klatschen alle bei ihre strengen Chefinnen und Chefskanten.

00:10:05: Und wenn man Bilder von armen brasilianischen Kindern sieht, ich will natürlich die Arme und überwinden, die strahlen immer, die reichen Kinder strahlen nicht.

00:10:15: Ich weiß nicht, ob das die Angst ist, dass das Nachbarkind das größere Geschenk bekommen haben könnte oder was sie da plagt.

00:10:22: Also meine Erfahrung ist, kein Geld ist nicht gut, Armut ist ganz doof, ein gutes Auskommen.

00:10:29: Ja, da kann man glücklich sein, wobei das nicht reicht.

00:10:31: Man braucht noch vieles andere, um glücklich zu sein.

00:10:34: Und wenn man zu viel Geld hat, ist man offensichtlich geplagt.

00:10:37: Wahrscheinlich leidet der Millionär darunter, dass er nicht Milliardär ist.

00:10:40: Und der Milliardär leidet darunter, dass er nicht zehnfacher Milliardär ist.

00:10:44: Ich weiß nicht, was in ihren Köpfen vorgeht.

00:10:46: Also das Schöne ist, dass Kinder hier glaube ich immer noch unabhängig von ihrem Reichtum oder nicht gegebenen Reichtum generell die Fähigkeit zum Strahlen haben.

00:10:54: Das lenkt sehr viel von der Erziehung ab.

00:10:57: Aber das Kind selbst ist eines, das ja immer noch zur zur Empfindung von Freude in der Lage ist und manchmal ganz anders als das Abgeschleffene, was uns Erwachsenen dann ihnen wohnt.

00:11:09: Ich bin auch immer vorsichtig mit der Bezeichnung Glück.

00:11:12: Das hatten wir ja, glaube ich, schon meiner eigenen Folge gehabt.

00:11:15: Wie schwierig das ist, sich auf diesen Terminus zu einigen.

00:11:19: Am Ende wird es um Zufriedenheit eher gehen, dass man ein zufriedenes Leben führen kann oder ein glückliches in der Umgangssprache.

00:11:26: Das Glück bleibt ja meistens immer nur eine gewisse Momentaufnahme.

00:11:29: Und von da ist das schon für sich bezeichnet.

00:11:34: die zwei Studien angesprochen, weil ich fand das ganz interessant.

00:11:38: Es gibt da wirklich Menschen, die sich damit beschäftigen, ob was es bedeutet oder ab welchem Einkommen beispielsweise Menschen zufrieden sind, ja oder nein.

00:11:50: Es gibt eine Studie der Princeton University in den USA, die aus dem Jahr zwanzig zehn stand, seitdem es einiges passiert.

00:11:58: Und da hieß es, dass das Glücksgefühl ab seventy-fünftausend Dollar im Jahr nicht mehr steigt, bis dahin aber schon.

00:12:05: Fand ich ganz interessant.

00:12:06: Jetzt muss man das natürlich in Zusammenhang stellen.

00:12:08: Wenn man diese Frage im Sudan stellen würde, wäre das natürlich wahrscheinlich von anderen Zahlen belegt.

00:12:13: Und jetzt gibt es eine neue Studie, die dem widerspricht, zwanzig-einundzwanzig von Matthew Killingsworth.

00:12:18: Das ist auch ein Name, wunderbar.

00:12:21: Da passt sogar in den Kontext.

00:12:23: der eine Umfrage hatte, mit dreintausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

00:12:27: Und der sagt, dass alle Kriterien, die für Zufriedenheit und Wohlgefühl sprechen, weiterhin mit dem Anstieg des Jahreseinkommens wachsen.

00:12:35: Aber Geld allein macht eben auch nicht glücklich so killingsworth, denn Menschen, die fälschlicherweise Geld mit Glück gleichsetzen werden, auch generell weniger glückliche Menschen.

00:12:46: Also irgendwie ... kann man aus diesen Studien meistens relativ wenig herausnehmen.

00:12:53: Und trotzdem ist es ganz interessant, weil das so ein Spiegelbild der westlichen Welt jetzt war.

00:12:58: Und natürlich nicht gleichzusetzen ist mit dem, was wir auf dem ganzen Erdball letztlich immer wieder dann sehen müssen und noch wahrnehmen müssen.

00:13:09: Jetzt würde mich mal interessieren, Gregor, wann bist du zum ersten Mal, sagen wir mit Geld in ... Verbindung getreten.

00:13:19: Also das ist ja etwas, irgendwann gibt es einen Moment in der Kindheit, wo man beginnt wahrzunehmen, was es bedeutet, entweder überhaupt Geld zu haben, weniger oder mehr zu haben, was Geld für eine Bedeutung hat und wie man letztlich irgendwann auch sein erstes Geld selbst verdient.

00:13:37: Also das Geld spielt ja in der DDR nicht so eine Rolle.

00:13:41: Also das Westgeld schon, aber die Magde DDR spielt ja nicht so eine Rolle.

00:13:46: In meiner Kindheit für mich eigentlich kaum.

00:13:49: Weihnachten war es immer so, dass ich zu meinem Vater ging und ihn um Geld war, um Weihnachtsgeschenke kaufen zu können, weil ich zu faul war, was zu basteln.

00:13:58: Also, du hast ihn gebeten, um Geld, damit du ihm Geschenke kaufen konntest.

00:14:03: Mit

00:14:03: meiner Mutter und Jessie und meiner Schwester konnte ich dann Geschenke kaufen.

00:14:08: Und das war so für mich üblich, sage ich mal.

00:14:12: Und die haben sich darauf eingelassen, weil sie wussten, du warst bastelt, es kommt noch nichts draus, oder?

00:14:16: Richtig.

00:14:17: Und war ja auch nicht viel Geld, war ja auch nicht nötig.

00:14:21: Das war noch eine ganz andere Zeit, was man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann.

00:14:24: Da gab es ja Milch, wirklich wurde noch in die Kanne geschöpft und nicht in Milch flaschen.

00:14:30: Und Zigaretten konntest du einzeln kaufen, du konntest eine Zigarette kaufen.

00:14:35: Selbst wenn ich als Kind kam, haben die Nüscht gesagt, aber ist für einen Erwachsenen, na klar, habe ich dann gesagt.

00:14:40: Und sie die angesteckt haben.

00:14:41: Nee, das war wesentlich später die erste, dass mir so grauenhaft schlecht geworden ist, ich dachte, dass ich es nie machen werde.

00:14:49: Aber es hatte für mich plötzlich eine Relevanz.

00:14:52: Weil meine Eltern komischerweise uns gar kein Taschengeld gaben.

00:14:55: Oder ich hab's vergessen.

00:14:57: Sondern die gaben uns immer für bestimmte Ausgaben.

00:14:59: Ich musste ja mit der Straßenbahn fahren, mit der S-Bahn, zur weiteren Umperschule, bekam ich immer was.

00:15:04: Und dann musste ich ja nebenbei, was eigentlich eine Schwachsinnstregelung war, einen Beruf erlernen.

00:15:09: Aber macht nichts.

00:15:10: Und da bekam ich ... im Monat dafür fünfzig Mark, im nächsten Jahr sechzig Mark, also in der zehnten Klasse sechzig Mark, in der elften Klasse siebzig Mark und in der zwölften Klasse hundert Mark.

00:15:22: Das

00:15:22: war während der Ausbildung zum Rinderzüchter da.

00:15:24: Richtig.

00:15:25: Aber eigentlich besuchte ich ja die arbeitende Oberschule, das war mal ein Tag in einer Woche, wo ich das machen musste und vor allen Dingen die Hälfte der Ferien haben sonst geklaut und das waren dann Praktika-Zeiten etc.

00:15:36: Und das werde ich nicht vergessen, da hatte ich das erste Mal Geld in meinem Gefühl nach viel Geld.

00:15:41: Weil ich konnte jetzt richtig mal was kaufen, wenn ich wollte,

00:15:44: etc.,

00:15:45: in eine Schildplatte oder weiß ich was.

00:15:47: Auf die Idee bin ich vorher gar nicht gekommen.

00:15:50: Und das war nicht unangenehm.

00:15:52: Und heute zum Beispiel, was wäre das für ein Betracht so lächerlich, dass ich gar nicht darüber diskutieren könnte.

00:15:57: Aber es war für mich damals relativ viel.

00:15:59: Wann hast du denn dein erstes Geld bekommen?

00:16:01: Wahrscheinlich habt ihr ein Taschengeld bekommen, ne?

00:16:03: Ja, wir sind aber sehr kurz gehalten worden.

00:16:06: Also, da waren viele Schulkameraden, hatten sehr viel mehr in der Tasche, in der sprichwörtlichen Tasche des Taschengeldes.

00:16:14: Und da hat uns unser Vater doch ... relativ diszipliniert, was ich eben auch Rückblickend jetzt gut finde.

00:16:22: Und das erste Geld verdient habe ich tatsächlich auf einem Flohmarkt in Oberbayern in unserer Heimatgemeinde.

00:16:28: Da gab es immer mal alle paar Wochen, gab es da auf dem Marktplatz einen klassischen Flohmarkt.

00:16:33: Und dann haben wir gesehen, wie einige unserer Kollegen in der Schulklasse sich da ihre kleinen Stände aufgebaut haben.

00:16:41: und halt da vom alten zerfetzten Teddybär bis zum Fahrradreifen da ihre Sachen draufgelegt haben oder irgendwelche Schlümpfe und ich weiß nicht was und die dann Pfeil geboten haben, so ein schöner deutscher Begriff, etwas Pfeil bieten und damit ihre ohnehin schon etwas dickeren Taschen noch etwas dicker waren und das haben mein Bruder und ich wahrgenommen und fanden das irgendwie auch erstrebenswert und haben uns dann so ein Tischchen dort aufgebaut, was wir eigentlich gar nicht durften.

00:17:10: Da müssen wir eigentlich die Anträge stellen und ich weiß nicht was, aber nachdem das die anderen gemacht haben, wir haben das nicht so wirklich wahrgenommen, die haben das eigentlich immer so angebaut an den Ständen, die ihre Eltern offensichtlich dort hatten und für die es natürlich Anträge gab.

00:17:20: Wir haben unser Klapptischchen dort aufgestellt.

00:17:22: und haben Sachen draufgelegt, die wir als Spielsachen einfach nicht mehr wollten.

00:17:27: Und es war natürlich nichts funktioniert.

00:17:29: Es kam keiner vorbei und hat irgendetwas davon weggenommen daraufhin.

00:17:34: Das war wahrscheinlich der erste Gang in unsere erste und wahrscheinlich letzte Gang in kriminelle Aktivitäten in Anführungszeichen.

00:17:42: Es sind wieder nach Hause und haben uns im Haus umgeschaut und haben geguckt, was verkauft sich denn vielleicht ein bisschen besser.

00:17:49: Und haben so ein paar Sachen von meinem Vater, die ihm nicht ganz unwichtig waren, dann mitgenommen und gesagt, na ja, wenn wir das gut verkaufen geben, haben dann auch was dafür.

00:17:59: Und haben das auf diesen Tisch gestellt.

00:18:01: Und das ging weg wie war mit Sammeln.

00:18:03: Und natürlich für den Sportpreis für das, was es wert war.

00:18:07: Und mein Vater hat fast einen Top-Source-Anfall bekommen, als wir zurückkamen.

00:18:11: Das hatte ich auch nie wieder aufgedaucht.

00:18:14: Und von dem Geld haben wir dann natürlich auch nichts gesehen.

00:18:16: Also das erst verdiente Geld war verpuffte schnell wieder im Himmel.

00:18:21: Also ich kann nur sagen, mit dem Geld ist das überhaupt so eine schwierige Angelegenheit.

00:18:29: Keiner will ja zugeben davon abhängig zu sein.

00:18:32: Ich kenne auch Alte, die geizig sind.

00:18:35: den stelle ich immer folgende böse Frage.

00:18:37: Was machst du eigentlich mit deinem Geld nach deinem Tod?

00:18:40: Und dann gucken sie mich mit großen Augen an und ich versuche zu erklären, dass man nichts mitnehmen kann.

00:18:46: Ich bin ja auch dafür, dass man vererbt, aber man kann sich auch selbst was gönnen.

00:18:50: Das ist ja nicht verboten.

00:18:52: Und das machen die meisten Alten nicht.

00:18:54: Sie sind großzügig zu den Kindern und zu den Enkelkindern, aber nicht zu sich selbst.

00:18:57: Und das ist ganz asketisch dann am Ende viele Nächte.

00:19:00: Und das kann ich gar nicht nachvollziehen, ehrlich gesagt.

00:19:04: Das Verhältnis zwischen Menschen bei Geld wird immer dann schwierig, wenn Darlehen gewährt werden.

00:19:09: Wenn die pünktlich zurückgezahlt werden, dann ist es unproblematisch.

00:19:13: Aber wenn nicht, dann beginnt eine Beziehung zu stören.

00:19:20: Dann, der eine will nicht immer danach fragen, weil es ja ein Freund ist, dem anderen ist es auch peinlich, dass er es nicht zurückzahlen kann, etc.

00:19:28: Und da habe ich festgestellt, Also manchmal muss es sein, man muss jemanden in einer bestimmten Situation helfen, aber man sollte nicht glauben, dass das eine Freundschaft feststicht.

00:19:38: Das kann auch eher zum Gegenteil führen.

00:19:40: Ja, die Erfahrung habe ich auch ein paar Mal gemacht.

00:19:43: Und ich glaube, das andere große Spannungsfeld ist wahrscheinlich auch in einer Familie oder bei Menschen, die einem sehr nahe sind.

00:19:50: Gerade in ihnen kommt das natürlich oft vor, wenn jetzt keine Doppelverdienere gegeben ist und der andere Teil ... einer Ehe, dann wirklich unfassbar viel Kraft und Liebe beispielsweise in die Familie, dann steckt und gleich sich aber keine Ahnung hat, wie viel eigentlich noch in den Taschen der Familie ist.

00:20:12: und das habe ich oft erlebt, wie solche Gespräche dann entweder gar nicht mehr stattfanden oder wenn sie stattfanden, dann den großen Streitmündeten und wie wenig ... Auch wenn man über Jahre und Jahrzehnte verheiratet ist, wie wenig dieses Thema tatsächlich gepflegt wird bei vielen oder wenn überhaupt dann nur im Zwist.

00:20:32: Ja, man muss sehen, in der Idee der Agape ist ein völlig anderes Familienbild als in der Bundesrepublik.

00:20:37: In der Bundesrepublik war es so, dass der Ehemann und der Vater der Kinder auch laut BGB eigentlich der Chef war.

00:20:47: Und bis zur Gleichstellung der Frauen, was konnten und alles Mögliche mit, mussten auch immer das Bundesverfassungsgericht entscheiden.

00:20:54: Er war zuständig, er konnte bis fünftig oder neunundfünfzig sogar das Arbeitsverhältnis seiner Ehefrau kündigen.

00:21:01: Und bis Anfang der siebzehr Jahre durfte sie ein Konto ohne seine Genehmigung gar nicht eröffnen.

00:21:06: Also gut, das ist inzwischen alles korrigiert, aber das war so.

00:21:10: Also er war der Chef, das war die eine Seite.

00:21:12: Die andere Seite war, er war völlig versorgungszuständig.

00:21:16: Und deshalb, wenn sich ein Mann entscheiden ließ, z.B.

00:21:18: wegen einer jüngeren Frau und so weiter, er wurde seine Versorgungspflicht gegenüber der Frau niemals los, also die ersten Ehrfrau, den Kindern sowieso nicht.

00:21:28: Und das war in der DDR völlig anders.

00:21:31: Da man ... Eine Gleichstellung wollte, waren die meisten Frauen voll berufstätig, also über neunzig Prozent.

00:21:37: Und deshalb gab es kaum Unterhaltsentscheidung.

00:21:40: Also, wenn dann so für zwei Jahre und unbefristet selten, also zum Beispiel nach vierzig Jahren Ehe, sie hat die fünf Kinder großgezogen, war nicht berufstätig.

00:21:50: Und der hatte eine junge Frau kennengelernt, ja, dann hatte er Pech an die Frau, die Ehefrau musste ja bis zum Lebensende zahlen, würde ich klar.

00:21:56: Aber das war eine Ausnahme.

00:21:58: Und da habe ich festgestellt, dieses unterschiedliche Familienbild führte auch zu Missverständnissen bei der Herstellung der deutschen Freiheit.

00:22:08: Zum Beispiel sagte der frühere Ministerpräsident von Sachsen-Biedenkopf, wir müssen die Arbeitszeitigkeit der Frauen strukturell wieder normalisieren.

00:22:17: Er meinte, die müssten wieder nach Hause geschickt werden.

00:22:19: Das sahen die aber gar nicht ein, weil sie ihre Unabhängigkeit genossen.

00:22:23: Gibt noch eine interessante Erfahrung, die ich gemacht habe.

00:22:26: hängt jetzt nicht mit Geld zusammen.

00:22:28: Und das war interessant.

00:22:29: Als ich begann, als Rechtsanwalt, konnte man sagen, also vielleicht auf zwanzig Fälle, wo der Mann eine neue Frau kennengelernt hat, kam ein Fall, wo die Frau einen neuen Mann kennengelernt hat.

00:22:41: Es gab natürlich auch andere Gründe.

00:22:44: Und als ich ging, war das halbe halbe.

00:22:47: Und das lag an der Berufstätigkeit.

00:22:50: Wenn du Hausfrau bist, Dann gehst du einkaufen im Geschäft und du lernst ja gar keine

00:22:55: Menschen kennen.

00:22:56: Und wie?

00:22:57: Wenn du aber in einem Großbetrieb arbeitest, stellst du plötzlich fest, da gibt es ja Kerle, die sind viel netter als meiner Zuhause, etc.

00:23:05: Das heißt, das ist wirklich ganz interessant, dass das dann so auch gleichberechtigt wurde.

00:23:11: Und wiederum ein Problem, das war sehr gut, die nächste Generation, nicht die meiner Eltern.

00:23:17: Meine, da fing das an, dass die Männer gleich viel für die Kindertaten für die Frauen.

00:23:23: Das ist erst mal gut, das war auch für die Frauen eine Erleichterung.

00:23:26: Mit einem Problem, wenn sie sich scheinen ließen, ging der Streit um die Kinder los.

00:23:29: Den es wieder in der Generation davor gar nicht gab, weil es war immer klar, die gehen zur Mutter oder es war mal anders ausnahmsweise vereinbart.

00:23:36: Aber plötzlich war es nicht mehr klar.

00:23:39: Und

00:23:40: dann spielte, habe ich folgende Erfahrung gemacht, das Geld bei der Teilung ... gar nicht die entscheidende Rolle.

00:23:47: Die entscheidende Rolle waren Produkte, die selten waren.

00:23:50: Grundstück und Auto.

00:23:52: Das waren die eigentlichen Streitpunkte.

00:23:54: Heute ist wieder das Auto überhaupt kein Streitpunkt.

00:23:57: Ja, das ist sehr interessant, wie sich das verschoben hat.

00:24:00: Und Geld natürlich auch.

00:24:02: Und welche Fehler da gemacht werden, ist natürlich teilweise auch Artenberaum.

00:24:05: Und dass man sich im Vorfeld nie um diese Eventualitäten kümmert.

00:24:09: Gut, man kümmert.

00:24:09: Das ist natürlich der alte Spruch, dass man immer glaubt, wenn man heiratet mit den

00:24:14: tiefen Augen

00:24:16: daran zu denken, dass sowas auch an die Wand knallen kann.

00:24:20: Du liebst.

00:24:21: Sie liebt dich und jetzt kommst du mit so einem Ehevertrag.

00:24:24: Das

00:24:24: klingt schon doof.

00:24:25: Das

00:24:25: ist ein Anwalt um die Ecke, der auch noch diese Warnung gibt.

00:24:28: Das ist das Letzte, was man braucht.

00:24:30: Das ist mir schon klar.

00:24:32: Dafür bin ich auch überhaupt nicht geil.

00:24:33: Und dann kommt auch noch ein Anwalt, der im Zweifel nicht selbst nicht mit Geld umgehen kann, bzw.

00:24:37: auch in der dritten Ehe lebt.

00:24:38: Genau das braucht man am allerwenigsten.

00:24:40: Aber hast du eigentlich jemals gelernt mit Geld?

00:24:44: umzugehen.

00:24:45: Oder sagen wir mal so, wenn du dich jetzt kritisch betrachtest.

00:24:49: Weil es gibt ja diesen herrlichen Spruch, du bist Anwalt.

00:24:51: Ich meine, du zählst immer wieder auf, über wie viele wunderbare Berufe du verfügst.

00:24:56: Fünf sind wir mitgekommen, mit Podcast.

00:24:57: Ich glaube, ich mittlerweile sogar sechs.

00:24:59: Nee, nee,

00:25:01: mit Podcast.

00:25:02: Will

00:25:02: ich übertreiben?

00:25:04: Wollte Bescheiden bleiben, so wie wir sind.

00:25:07: Und das letzte, was ein Anwalt in der Regel kann, ist, sagen wir mal, Das ist ein bisschen zu hart, sonst kriegen wir das wieder ganz.

00:25:17: Das kriegen wir böse Zuschriften.

00:25:19: Aber es gibt diesen schönen Spruch auf Latein, Judex, non-calculat.

00:25:23: Also der Rechtskelerte oder der im Rechtswissenschaften Ausgebildete ist jemand, der jetzt nicht rechnen kann.

00:25:34: Und das ist mir jetzt nicht nur einmal begegnet.

00:25:37: Wo und wie hast du es denn gelernt?

00:25:39: und würdest du dich heute als, sagen wir mal, bist du zufrieden mit den Kenntnissen, die du hast, was den Umgang mit Geld anbelangt?

00:25:47: Ja, ich bin inzwischen ein Jahrmaßen zufrieden.

00:25:49: Also meine erste Schwierigkeit war nach meiner ersten Ehescheidung, hatte ich ja allein das Saugerecht für meinen Sohn, der war drei Jahre.

00:25:57: Und damit entstanden Pflichten gegenüber, die ich zu finanzieren hatte.

00:26:01: Und ... Mein Einkommen als Rechtsanwalt, das gab's ja sonst in der DDR nicht, war höchst unterschiedlich.

00:26:09: Von Monat zu Monat völlig verschieden.

00:26:11: Es konnte ganz wenig sein, es konnte viel sein, etc.

00:26:14: Und das alles zu rechnen.

00:26:16: Einmal die Fixenkosten, die du ja immer bezahlen musst, aber gleichzeitig auch die Lebensmittel, die Kleidung für den jungen Kinder haben ein Problem, die wachsen ständig.

00:26:25: Das heißt,

00:26:25: du musst

00:26:26: permanent die Kleidung wechseln, während wir ja ausgewachsen sind.

00:26:30: Da ist das seltener der Fall.

00:26:32: Und da hab ich festgestellt, da musste ich einfach rechnen.

00:26:36: Ich musste das hinbekommen, ich musste auch was ansparen im Monaten, den ich gut verdient habe, damit ich nicht mit den fixen Kosten in anderen Monaten Schwierigkeiten habe.

00:26:45: Und wenn du dann Urlaub machst mit meinem Sohn, ich hab gern mit meinem Sohn Urlaub gemacht, dann verdienst du in der Zeit nichts.

00:26:52: Das hat dann auch wieder Folgen.

00:26:53: Also das war das erste Mal bis dahin, ehrlich gesagt, ich verdiente natürlich.

00:26:58: als Student bekam ich ein Stepenium, dann war ... Meine Frau schon berufstätig.

00:27:05: Ich war noch in Ausbildung, bekam so gut wie Nusch.

00:27:08: Aber wir hatten ja mal ihr Geld.

00:27:10: Und dann fing ich als Anwalt an und ich werde den ersten Monat nie vergessen.

00:27:14: Da hatte ich insgesamt einen Umsatz von, ich glaube, Hundertsiebzig Mark der DDR.

00:27:21: Davon ging ... Vierzig Prozent ans Collegium.

00:27:24: Für mich blieben sechszig Prozent Boto.

00:27:26: Davon wiederum gingen zwanzig Prozent an Steuern, weil wir hatten als Collegiumsanwälte immer zwanzig Prozent.

00:27:32: Egal, ob du Hundertmark oder Zehntausmark verdient hast, waren immer zwanzig Prozent.

00:27:37: Und du konntest nichts absetzen.

00:27:39: Bustest also auch keine Gewitterung sammeln.

00:27:41: In meiner Praxis war es schon.

00:27:42: Dann ging noch meine Beiträge ab für die Versicherung, also Krankenversicherung und Rentenversicherung.

00:27:49: Und natürlich noch meine Beiträge ... für meine Mitgliedschaft in der SED und im FTGB und in der deutschen Freude.

00:27:56: Ich weiß gar nicht, was ich nette ausgezahlt bekommen habe.

00:27:59: Dass wir nicht vor Hunger sind, lag nur daran, dass meine Frau hinten festes Gehalt hatte.

00:28:04: So, das hat sich natürlich dann geändert, weil ich mich als Anwalt dann auch entwickelt habe.

00:28:10: Es war trotzdem spannend, weil es so am Beginn war.

00:28:12: so, das kann man sich heute gar nicht vorstellen.

00:28:15: Dafür musste ich ja nichts bezahlen.

00:28:16: Ich hatte einen Raum, Also ein Anwaltsraum, ich hatte eine Sekretärin, eine Bürovorsteherin war für mich mitzustellen, stand noch alle Gesetze und Kommentare da und Fachzeitschriften.

00:28:27: Nur Mandanten hatte ich nicht, mich hatte ja keiner.

00:28:29: Also ich hätte da was so wie Schändler oder so meine Beine auf den Tisch legen können, Whisky trinken, bloß Whisky schmeckt mir nicht und meine Beine waren zu kurz.

00:28:39: Deshalb fiel das aus.

00:28:41: Aber

00:28:42: da

00:28:42: weiß ich, dass ich das erste Mal mir Gedanken gemacht habe, du musst erst mal noch viel dafür sorgen, dass du mehr verdienst, etc.

00:28:49: Und das war ganz interessant.

00:28:51: Und dann war ich natürlich ein gestandener Anwalt, musste mir diesbezüglich keine Sorgen machen.

00:28:56: Und das weiß ich noch.

00:28:57: Das war doch ein Stück Befreiung, als ich aufhören musste, Monat für Monat zu rechnen, ob ich das alles hinbekomme.

00:29:04: Und ich wollte ja keinen.

00:29:06: Anbetten auch meine Mutter nicht oder meinen Vater.

00:29:09: Da war ich wieder zu stolz.

00:29:11: Und als das nicht mehr nötig war, da bekam ich so eine gewisse Großfügigkeit.

00:29:17: Und heute geht es mir natürlich gut.

00:29:18: Aber ich bin in dem Sinne auch nicht reich.

00:29:21: Ich habe nicht Millionen oder sowas.

00:29:23: Legst

00:29:24: du dich an, würde ich mich mal interessieren.

00:29:25: Also, mein Umgang mit Geld hat natürlich auch damit was zu tun.

00:29:27: Man verdient etwas, macht sich so seine Rechnungen auf, was man im Monat braucht.

00:29:31: Und dann bleibt ein bisschen was übrig.

00:29:34: Ist das bei dir ein alter stinkender Strumpf unter dem Bett?

00:29:36: Oder ist das dann etwas, was du dann auch ... Und das muss man ja auch lernen,

00:29:40: wie man solche Dinge

00:29:41: dann sich vermehren lässt auch.

00:29:42: Das war die Generation vor mir.

00:29:44: durch die Erfahrung vor forty-fünf.

00:29:46: Als die DDR war am ... in den Geld um Tauschmachter, um Westberlin und der Bundesrepublik das Ostgeld zu entziehen, weil die das ja nicht tauschen konnten.

00:29:57: Da kam plötzlich alte Frauen mit unmengen Geld in Strumpfen,

00:30:01: etc.,

00:30:02: die waren ganz schön erlagend, das alles zu tauschen.

00:30:05: Da waren die erstaunt.

00:30:07: Bei Konten war es ja leicht, die misstrauten den Konten.

00:30:10: Wenn du einmal die erfahren gemacht hast, dass du was gespart hast, plötzlich ist es eine Milliarde wert, aber das Brötchen kostet zwei Milliarden, dann weißt du.

00:30:20: Die waren vorsichtig, das bin ich nicht.

00:30:22: Ich habe mein Geld nie im Strumpf gesammelt.

00:30:24: Also vielleicht als Kind mal, das ist keine Ahnung, aber nicht.

00:30:28: Und deshalb sage ich, ja, wenn man gut damit auskommt, wenn man gut Urlaub machen kann, wenn man sich was leisten kann, ist man sicherlich glücklicher.

00:30:37: Und wenn man zu viel hat, stelle ich fest, das plagt, das nervt.

00:30:42: Die haben immer Angst, große Verluste zu machen, wollen aber auch wieder große Geschäfte machen.

00:30:47: Also das sind alles Sorgen, die ich überhaupt nicht habe.

00:30:50: Nur ich habe gesagt, das reicht nicht zum Glück.

00:30:54: Man braucht glückliche Kinder und nicht kranke Kinder oder leidende Kinder.

00:30:58: Die Partnerin, die muss man lieben und man muss auch geliebt werden.

00:31:02: Das gehört alles dazu.

00:31:03: Wenn das alles nicht funktioniert, nutzt ihr das Geld für Glück überhaupt nicht.

00:31:07: Aber kein Geld.

00:31:09: Es ist schlimm, zu viel Geld ist auch schlimm.

00:31:11: Darauf können wir uns noch beide verständigen, oder?

00:31:13: Ja, darauf kann man sich durchaus verständigen.

00:31:16: Wie steht es denn um den Umgang mit Geld, nachdem ich einige Jahre in der Politik verbracht hatte?

00:31:24: Du immer noch dort bist mit den Lebenkolleginnen und Kollegen in der Politik.

00:31:28: Weil man geht ja, das eine ist jetzt mit seinem eigenen Geld vernünftig oder unvernünftig irgendwie umzugehen.

00:31:36: Das andere ist aber, dass werden Entscheidungen über Milliarden und Abermilliarden bis hin zu einer, bis hin zu einer Billion.

00:31:44: jetzt, die zur Verfügung steht für, zumindest so.

00:31:50: Auf dem Papier zur Verfügung stellt, Geld haben wir ja eigentlich gar nicht, aber für Infrastrukturmaßnahmen, Verteidigungsmaßnahmen und Ähnliches.

00:31:57: Wie steht es denn eigentlich um aus deiner Sicht, um die Kunstfertigkeit der lieben Kolleginnen und Kollegen, was das Geld hier betrifft?

00:32:08: Also zwei oder drei Sichten gibt es.

00:32:11: Als ich Bürger der Bundesrepublik wurde, wurde ich ja gleich auch Bundestagsabgeordnet und bekam das Geld.

00:32:18: Und in der DDR wurden mir die Steuern ja immer abgezogen.

00:32:21: Die wurden hier nicht abgezogen.

00:32:24: Und ich wusste das gar nicht.

00:32:26: bekam noch was überwiesen und plötzlich rief mich das Finanzamt an und sagte ja, Sie müssen auch mal Steuern bezahlen.

00:32:32: Ja, sag ich jetzt, wofür?

00:32:33: Ich hab gesagt, sag ich würde es nicht gleich abgezogen.

00:32:35: Nein, das wird nicht abgezogen.

00:32:37: Gut, dann habe ich das erst mal gelernt.

00:32:39: Dann haben Sie mir gesagt, Sie haben mal ein Zeitungsartikel geschrieben und da für Geld bekommen, das müssen Sie auch angehen.

00:32:45: Ach verzeig, das habe ich jetzt mir ja nicht aufgehoben.

00:32:47: Also das habe ich dann gelernt, Bürger der Bundesrepublik Deutschland zu werden, seitdem bin ich da ganz akribisch und genau.

00:32:53: Weil das ist das Einzige, was man mir nie wovor erfen darf, Neuentation.

00:32:57: Das mach ich nicht ganz im Gegenteil.

00:32:59: Aber das war meine erste Erfahrung.

00:33:02: Meine zweite Erfahrung ist, wir haben immer so Regelungen meiner Partei, wie man abgeben muss an die Partei.

00:33:09: Das halte ich selbstverständlich auch akribisch ein, aber da gibt es immer welche, die das nicht einhalten.

00:33:14: Das

00:33:14: ist aber auch nicht wenig.

00:33:15: Ich erinnere mich, dass das ganz schön schmerzhaft war auch in meinem Laden.

00:33:20: Ja, also es sind bei mir ... Also, ich zahle an die Partei, aber da kommen noch Beiträge und so dazu, weit über zweitausend Euro jeden Monat.

00:33:28: Aber das... Und dann fragt sich, was die damit machen.

00:33:30: Das ist wieder was anderes, da will ich gar nicht genau hingucken.

00:33:35: Aber das finde ich noch richtig.

00:33:36: Die Partei macht ja den Wahlkampf und so weiter, also zumindest bis zu einer bestimmten Grenze finde ich das richtig.

00:33:42: Das ist das eine.

00:33:43: Aber das stelle ich immer fest, dass es welche gibt, die das nicht machen.

00:33:46: Das sind aber die, die am meisten über Moral reden.

00:33:49: Das ist auch interessant.

00:33:50: Es sind nicht die, die so ein bisschen lockerer sind wie ich, sondern eher die ideologisch völlig festen.

00:33:56: Die haben aber Schwierigkeiten, so was zu bezahlen.

00:33:59: Auch eine interessante Erfahrung.

00:34:01: Und jetzt kommt das Dritte.

00:34:02: Beim Haushalt geht es um Summen, die sich auch die Abgeordneten nicht vorstellen können.

00:34:09: Das heißt, deine Fantasie ist überfordert.

00:34:12: die eine Billion vorzustellen.

00:34:14: Bei einer Million, das kann man sich noch vorstellen.

00:34:17: Aber schon eine Milliarde, das sind ja nicht zehn Millionen oder hundert Millionen, sondern tausend Millionen.

00:34:21: So, und eine Billion ist tausendmal eine Milliarde, das überfordert sie.

00:34:25: Und deshalb wird dort gestritten immer an, da brauchen alle Abgeordneten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einem erklären und sagen, wenn in ... Kunst und Kultur für diesen Bereich, nur der Betracht, so verfügentlich, das reicht überhaupt nicht.

00:34:39: Man braucht den Betracht.

00:34:41: Dann frage ich, warum?

00:34:42: Dann erklären Sie mir das.

00:34:43: Und dann kann ich dafür streiten.

00:34:46: Ansonsten hätte ich allein mit ... den Geld bestregen gar keine Vorstellung und die anderen auch nicht.

00:34:50: Aber

00:34:51: das ist natürlich schon auch eine bittere Erkenntnis.

00:34:53: Also, ich meine, hier geht es wirklich darum, dass die Stabilität eines Landes, basierend auf dem, was man hart oder nicht hat, zukünftig dann gesichert sein muss.

00:35:04: Und ich wage mal zu sagen, dass die Wenigsten, die diese Entscheidung treffen, wirklich eine Ausbildung haben, wie man eine Bilanz liest, wie man eine Gewinn- und Verlustrechnung liest, wie man, also da gibt es nicht mehr viele, die diese Kenntnisstände mitbringen.

00:35:17: Um dann, ich höre dich, dass man dann sagt, mein Gott, das ist schon so abstrakt viel.

00:35:24: Ich will mir das eigentlich gar nicht vorstellen.

00:35:26: Gleichzeitig muss man es aber, weil das in der Verantwortung liegt, die man hat.

00:35:33: Es ist, ich mich nicht sagen, dass mich das bedrückt, aber ich glaube, dass hier die Kompetenz ausbauffähig ist und das ist noch die diplomatische Formulierung, die mir dazu eintritt.

00:35:42: Richtig.

00:35:43: Und dass man wahrscheinlich noch mehr darauf achten müsste, dass Vertreter der jeweiligen Parteien, ich sage das über alle Parteigrenzen hinweg, die für diesen Haushaltsausschuss und für einen Finanzausschuss abgestellt werden, wirklich über vertiefte Grundkenntnisse verfügen.

00:35:57: Ja, pass auf, das Problem ist folgendes.

00:35:58: Es gibt eine Erkenntnis, die man aus seinem eigenen Leben hat, die darf man auf den Bundeshauswalt übertragen.

00:36:04: Die wird aber nicht angewandt.

00:36:05: Also ich brauchte ja keine Schuldenbremse im Grundgesetz.

00:36:09: Ich brauchte nur folgende Regelung.

00:36:11: Laufende Ausgaben dürfen nie aus Schulden bezahlt werden.

00:36:15: Nee, weil du dann an einen Kreislauf kommst, den du nie aufgelöst bekommst.

00:36:21: Es hat was mit vernünftigen Umgang von Geld zu tun.

00:36:23: Du kennst diesen wunderbaren Spruch von Franz Josef Strauß, der war ja nie um die Aussage verlegen.

00:36:30: Der hatte gesagt, er legt einen Hundenwurschtvorrat an, bevor ein Sozialdemokrat lernt, mit Geld umzugehen.

00:36:37: Ja,

00:36:38: der Punkt des Folgen ist, die laufenden Ausgaben musst du immer durch deine Gebühren und Steuereinnahmen decken.

00:36:45: Wenn dir das nicht gelingt, musst du entweder an den laufenden Ausgaben was ändern oder an den Streuen Gebühren was ändern.

00:36:51: Zukunftsprojekte, die darfst du von Schulden bezahlen.

00:36:55: Weil das ist für die nächste Generation und die darf dann auch wieder Schulden machen, wieder für die nächste Generation.

00:37:01: Wenn man die Regel beherrscht und sagt nie verlaufende Ausgaben, nur für Zukunftsausgaben.

00:37:07: dann wäre das der Erste wichtig.

00:37:09: Leid das nicht eine Schuldenspirale, lieber Gregor?

00:37:12: Nee,

00:37:12: die spirale, du erträgt sich immer von Generation zu Generation.

00:37:15: Das muss ja nicht mehr werden.

00:37:18: Aber jetzt kommt wieder, die menschliche Schwäche und das menschliche Empfinden in der Regel wird, ist mehr, wie man diese Tage wieder sieht.

00:37:24: Richtig,

00:37:25: aber das Schlimmer ist, wenn du laufende Ausgaben davon bezahlst, dann kommst du immer tiefer in die Schuldenfalle rein und hast gar keine Chance, mehr rauszukommen.

00:37:33: Das Zweite ist ... Es gibt etwas, was umgekehrt ist im Unterschied zum privaten Haushalt.

00:37:40: Also, wenn Sie plötzlich weniger Geld zu Hause haben, überlegen Sie sich natürlich, welche Kosten Sie einsparen können oder wo Sie vielleicht weniger ausgeben, um trotzdem ein Jahrmaßen hinzukommen.

00:37:51: Und in der Bundespolitik ist es umgekehrt, wenn wir plötzlich weniger Steuereinnahmen haben, weil die Wirtschaft lahmt, weil die Einkommen zurückgehen, was ich weiß, aus welchen Gründen.

00:38:02: dann musst du investieren.

00:38:05: Also dann musst du mehr Geld ausgeben, als dann, wenn du Hoheinnahmen hast.

00:38:09: Dann kannst du das sogar zurückfahren.

00:38:11: Und das zu begreifen, fällt auch den Politikerinnen und Politikern schwer.

00:38:16: Ja, ich meine, sie wollen wiedergewählt werden.

00:38:17: Plötzlich haben sie Geld in der Tasche, jetzt geben wir die Irren aus.

00:38:20: Ja, das verstehe

00:38:22: ich, aber den ersten Fall verstehe ich nicht.

00:38:24: Sie geben nichts aus, wenn wir schwache Steuer ... Einnahmen haben, dabei muss ich dann investieren, um wieder zu hören, Steuereinnahmen zu kommen.

00:38:31: Anders geht es gar nicht.

00:38:32: Aber das versuche ich Ihnen zu erklären.

00:38:35: Das ist ja noch nicht mal ein sozialistischer Ansatz.

00:38:37: Nein,

00:38:37: nein, das ist nur Vernunft.

00:38:40: Wie mehr

00:38:40: ist es nicht?

00:38:41: Kennst du Warren Buffett, sagt ihr der was?

00:38:44: Ja.

00:38:44: Von dem gibt es einen sehr schönen Spruch, der ist wahrscheinlich an Einfachheit kommt zu überbieten.

00:38:49: Spare nicht, was nach dem Ausgeben übrig bleibt.

00:38:53: sondern gibt aus, was nach dem Sparen übrig bleibt.

00:38:58: Sehr schöne Kombination.

00:38:59: Und wahrscheinlich könnte es kaum wahrer sein.

00:39:04: Gregor, wenn wir weiter sprechen, noch mal über Geld.

00:39:08: Es gibt das noch mal eine schöne Zitat.

00:39:10: Geld und Liebe vertragen sich nicht.

00:39:12: Das stimmt dann, wenn die Liebe begleitet wird von echt Geldsorgen.

00:39:18: Die können dann vieles kaputt machen.

00:39:21: bei überzogenen Reichtum sowieso.

00:39:23: Und wenn du dann so alles trennst, ich kannte ein Ehepaar, die waren eigentlich glücklich, aber sie hatte ihr Konto und ihr Portemonnaie und er hatte sein Konto und sein Portemonnaie und die haben das nie vermischt und dann lud sie.

00:39:37: Ihren Mann mal zum Essen ein oder erlutzt seine Frau zum Essen.

00:39:41: Das fand ich nur wieder überzogen, ehrlich gesagt.

00:39:43: Ich hab gedacht, macht's doch leichter, macht ein Gemeinschaftskonto, wo jeder mal das gleiche eins haltet und davon geht ihr essen.

00:39:49: Also war's so

00:39:51: viel.

00:39:51: Ja, aber es hat auch viel mit Stolz zu tun.

00:39:54: Ich bin ja auch noch groß geworden in einem Umfeld, wo zwingender Mann eingeladen hat oder bezahlt hat.

00:40:00: Das wurde ansonsten als Schwäche empfunden.

00:40:05: Und die Frauen

00:40:07: haben das irgendwie akzeptiert.

00:40:09: Heute ist das Gott sei Dank anders.

00:40:11: Aber viele tun sich damit immer noch schwer.

00:40:13: Ich kenne doch einige, die das genauso antaben, wie du das gesagt hast.

00:40:17: Letzter Punkt noch mal, der mich noch interessieren würde.

00:40:20: Es gibt ja mittlerweile so einen fast so unfassbaren Reichtum einiger Menschen, die auf dieser Welt über wirklich sehr, sehr viel Einfluss verfügen.

00:40:33: Und jetzt kann man in eine ideologische Debatte gehen, steht das denen zu.

00:40:39: Man kann das lange darüber sprechen, wenn das jetzt erbt, das Geld ist.

00:40:42: Es ist noch mal was anderes, als wenn sie sich jemand selber geschaffen hat.

00:40:44: Also ein Elon Musk zum Beispiel, kommt jetzt aus vergleichsweise einfachen Verhältnissen, hat sich diesen in meinen Augen außerhalb jeder Verhältnismäßigkeit befindlichen Reichtum allerdings selbst geschaffen.

00:40:55: Das ist aus seinen Händen seine Ideen und hat sich ja immer wieder auch Glück gehabt und ähnliches.

00:41:01: Trotzdem ... entsteht hier eine eine eine Gemengelage und auch eine Gefühlslage, die jetzt nicht nur aus Bewunderung besteht, sondern wo man auch sagt, mein Gott, wie kann jemand über seine solche Macht verfügen?

00:41:13: Muss es nicht irgendeine Form der Einhegung geben?

00:41:16: Ich bin ihm ja auch ein paar Mal begegnet, also weil wir vorhin darüber gesprochen haben, zu Friedenheit und Geld.

00:41:21: Also da kann ich nur sagen, da ist dass die Waage zwischen Glück und Geld ist da nicht in einer Balance, das ist kein glücklicher Mensch, also das ist jemand, der zwar getriebener ist und der immer das nächste und nochmal das nächste und immer die nächste große Wette und all das.

00:41:38: Aber gleichzeitig muss man natürlich sehr aufpassen und das ist etwas, das haben wir auch mal wieder diskutiert und debattiert.

00:41:47: Die Reaktion an zu sagen, wenn jemand so viel Geld hat, muss man es ihm wegnehmen, ist natürlich auch eine, die natürlich Tür und Tor öffnet für ganz andere Dinge.

00:41:54: Wo man aufpassen und darauf achten muss, da bin ich ja näher sogar auch bei dir.

00:41:58: Ich sage, es kann nicht sein, dass solche Menschen alle ihre Möglichkeiten nutzen, um bei der Geldvermehrung auch noch alle Schlupflöcher besser nutzen zu können, um letztlich dann nicht die notwendigen Steuern zu bezahlen, die jeder andere zu zahlen müsste.

00:42:11: Aber wo driften wir da hin?

00:42:12: Es ist schon eine, zumindest in der West, nicht nur in der westlichen Welt.

00:42:16: Die Oligarchne hat man ja überall, aber es ist ein so wahnsinniges Gefälle.

00:42:20: Ja, es gibt folgendes Problem.

00:42:22: Was mich wirklich gestört hat, während der Corona-Zeit, haben wir über zwanzig neue Milliardäre bekommen.

00:42:31: Wir haben jetzt über zweihundert Milliardäre, so viel über, über zweihundert zwanzig Milliardäre, so viel gab es in Deutschland vorher noch nie.

00:42:39: In der selben Zeit hat die Zahl der Dollar-Millionäre um sieben Prozent zugenommen.

00:42:44: Also wir haben jetzt eins, acht zwei Millionen Dollar-Millionäre.

00:42:48: Und in der selben Zeit haben die Real-Löhne und Real-Renten abgenommen, weil die Inflationsrate immer höher war als die Lohn- und Rentensteigerung.

00:42:56: Mit anderen Worten, es ging nicht mit allen Berg auf oder mit allen Berg ab, sondern die soziale Spaltung wurde vertieft, weil es mit einem kleinen Teilberg aufging und mit einem großen Teilberg abgibt.

00:43:08: Das ist gefährlich.

00:43:10: Und das ist auch nicht richtig.

00:43:13: Die fünf reichsten Deutschen haben mehr als die finanzielle undre Hälfte unserer Bevölkerung.

00:43:19: Das heißt, fünf Menschen haben mehr als zweiundvierzig Millionen.

00:43:22: Da ich Anhänger des Leistungsprinzips bin, bestreite ich, dass sie mehr geleistet haben als die zweiundvierzig Millionen.

00:43:29: Aber sie haben natürlich etwas geleistet, oft auch nur geerbt.

00:43:33: Dann kommt es immer darauf an, wie man damit umgeht.

00:43:37: Wir sind nicht steuergerechtig.

00:43:38: Werdet ihr das auch begründen?

00:43:40: Die Mitte zahlt bei uns auf alle Einkommen und Einnahmen Steuern und Abgaben von forty-fünf Prozent.

00:43:47: Auch eine Mittelschleinsfamilie.

00:43:48: Eine Milliardärsfamilie zahlt auf alle Einnahmen.

00:43:56: Ja,

00:43:58: das darfst du nicht verallgemeinern.

00:43:59: Moment,

00:44:00: bei uns in Deutschland, in der Schweiz müssen so über dreißig Prozent, hätten wir nur den Steuersatz der Schweiz, für die Milliardäre hätten wir schon siebzig Milliarden Euro pro Jahr mehr, und die haben übrigens, die Reichen haben die Schweiz alle nicht verlassen.

00:44:12: Also die Theorie stimmt nicht.

00:44:14: Wenn ich die Mitte entlasten will.

00:44:16: Ja, pass auf,

00:44:17: das ist mein Punkt.

00:44:18: Wenn ich die Mitte entlasten, zumindest nicht zusätzlich belasten will, etwas mehr nehmen.

00:44:24: Du hast recht, man darf sich über drei meiner Partei mal erklären, dass es einen Unterschied zwischen Steuer und Enteignung gibt.

00:44:30: Das sind zwei verschiedene Vorgänge.

00:44:32: Aber eine angemessene Steuer, die, finde ich, müssen wir auch oben durchsetzen.

00:44:37: Und das ist doch auch gar nicht schlimm für diese Leute.

00:44:40: Also ich verstehe es nicht.

00:44:41: Und eine Bestimmung würde ich streichen.

00:44:44: Wenn du heute noch mal ein Geschenk bekommst, kriegst du im Wert einer Milliarde.

00:44:49: Alles Grundstücke, kein Bargeld.

00:44:51: Dann kannst du den Antrag stellen, dass dir die Steuer erlassen wird, weil du ja kein Bargeld bekommen hast.

00:44:58: Das finde ich falsch.

00:44:59: Ich finde, dass du einen Antrag stellen könntest, dass man auf zwanzig Jahre raten vereinbart.

00:45:05: wie du die Steuer zu bezahlen hast.

00:45:07: Man kann ja noch eine Immobilie verkaufen oder ein paar Aktien verkaufen, aber es ganz zu erlassen.

00:45:13: Und das wieder nur bei den ganz Reichen, finde ich falsch.

00:45:16: Könnte ich dir ein praktisches Beispiel nennen, aber das mache ich nicht.

00:45:18: Aber nach meiner Kenntnis ist es nicht in Vollerlass und wo wir, glaube ich, auch aufpassen müssen, Gregor, ist es davon gesagt.

00:45:25: Ich

00:45:26: will dir bloß sagen, aber meistens machen sie es nur teilweise.

00:45:29: Das stimmt.

00:45:31: Also da muss man einfach wirklich echt differenzieren, weil man schafft natürlich sofort eine Stimmungslage.

00:45:36: Es stimmt auch, also sozusagen es ist nicht richtig, dass einfach alle Milliardäre nur sechsundzwanzig Prozent Steuern zahlen.

00:45:42: Das stimmt einfach nicht.

00:45:43: Also ein Milliardär ist einer genau der gleichen Einkommensteuer unterworfen wie jeder andere auch.

00:45:48: Das Problem, was wir haben, ist, dass sie bessere Möglichkeiten haben.

00:45:53: über die Anwälte, die sich leisten können, über Modelle und über Steuerschlupflöcher und über irgendwelche Steueroasen auf dieser Welt.

00:46:00: Sagen wir Konzepte, sich zu schaffen, die eine Steueroptimierung zulassen, die tatsächlich, sagen wir, zu niedrigeren Steuern führen kann.

00:46:08: Da bin ich bei dir.

00:46:09: Und da, finde ich, muss man... Auch da muss man aufpassen,

00:46:12: was ich dir gesagt habe.

00:46:14: Man muss trotzdem aufpassen, weil man ... Man pakt sich alle in einen Topf hinein.

00:46:19: und es gibt durchaus auch Milliardäre, ich bin keiner im Gotteswillenfall.

00:46:24: Und es liegt mir auch fern, die alle in Schutz zu nehmen im Gegenteil.

00:46:27: Da gibt es ein paar ganz übliche Knochen, aber es gibt eben auch einige, wo man sagen muss, die sich vollkommen ... ist vollkommen normal in ihre Besteuerung verhalten.

00:46:38: Und die möchte ich einfach nicht in den gleichen Sack packen und mit den gleichen Knüppeln draufhauen.

00:46:42: Und die schaffen Arbeitsplätze in unserem Land und sie schaffen tatsächlich etwas, was ... gleichzeitig wieder hoffentlich den Wohlstand anderer mitnehmen.

00:46:48: Aber

00:46:49: die Mittelständler schreiben viel mehr Arbeitsplätze, über neunzig Prozent der Arbeitsplätze stellen die.

00:46:53: Ich habe ja gar nichts dagegen.

00:46:55: Ich will ja auch nicht Unangemessenheit.

00:46:58: Ich will nur, dass sie angemessen herangezogen werden, gerade um die Mitte eben wenigstens entlasten oder wenigstens nicht zusätzlich belasten.

00:47:06: Wir haben ja oft darüber gesprochen.

00:47:09: Im Grundsatz bin ich dabei, dass wir gleichzeitig die Mitte nochmal um den Begriff, nochmal zu nutzen, mehr Knüppeln als letztlich die anderen.

00:47:18: Und dieses Land aus einer starken Mitte heraus letztlich immer seinen Wohlstand im Wesentlichen erarbeitet hat.

00:47:26: Also darauf kommt es letztlich an.

00:47:27: Aber

00:47:27: ich habe auch eine Frage an dich.

00:47:29: Ich würde.

00:47:29: Und zwar, du warst ja in der Regierung.

00:47:32: Wie groß ist denn nun wirklich der Einfluss von Konzernchefs und Ähnlichem auf die Politik?

00:47:40: Ja, du warst ja auch in der Regierung, bei dir warst wirtschaftlich in Berlin und das war sehr auch natürlich gestanden sein.

00:47:45: Da hat die Wirtschaft mich natürlich auch eingeladen, plötzlich erzählt er hat, das kenne ich, aber weiter ist es nicht gekommen.

00:47:51: Aber bei der Märkte, ich kann es mir nicht richtig vorstellen, ehrlich gesagt, aber ich habe keine Ahnung, wie das praktisch läuft.

00:47:58: Naja, also ich meine, natürlich nehmen die Einfluss und sie nehmen insbesondere über eine Argumentation.

00:48:04: Es lassen sich viele anfühlen, aber eine greife ich jetzt heraus.

00:48:08: über eine Argumentation haben sie Wirkung.

00:48:12: Und das ist, wenn sie mit Arbeitsplätzen argumentieren.

00:48:15: Und dann ist es gleich dir ganz offen, vollkommen wurscht, ob es sich jetzt hier um einen Vertreter der Linken in der Regierung handelt oder um einen Vertreter der Union.

00:48:24: Da zucken sie fast alle.

00:48:26: Was ich für Schwierigkeit ist, wenn Konzerne so verwoben sind, dann gleichzeitig auch mit politischer Verantwortung.

00:48:34: sehr etwas, was ihr immer wieder mal fordert, ist, dass ihr sagt, das Dinge müssen mehr verstaatlicht werden.

00:48:38: Aber dann sind plötzlich politische Verantwortungsträger, die von einfach von Geschäften und von Management und solchen Sachen oftmals nicht im plassesten Schimmer haben, haben dann gleichzeitig eine Durchschlagskraft und sind natürlich aber auch schneller beeinflussbar durch das, was dann letztlich an Forderungen aus diesen Unternehmen kommt.

00:48:55: Volkswagen ist beispielsweise so ein Beispiel, wo man immer diese Verflechtungen in einer Form hatte.

00:49:00: Und wenn dann der Volkswagen CEO mit seinen Sorgen an der niedersächsischen Landesregierung's Tür kratzt, dann wird er natürlich gehört, weil er in der sächsischen Landesregierung im Aufsichtsrat mitsetzt.

00:49:11: Und natürlich werden da oft die Grenzen auch überschritten.

00:49:14: Natürlich ist es so, dass jeder versucht für sich das Maximum, das Positivste herauszuholen, ganze Scharen von Lobbyisten bezahlt werden, die nichts anderes machen als nicht nur die Regierung, sondern die Haushaltspolitiker, die ja oftmals wie wichtiger sind, über die haben wir gerade schon gesprochen.

00:49:29: die zu beeinflussen, dass die mittelfrei gesetzt werden.

00:49:32: Das ist die Problematik, in der wir weiterhin stecken.

00:49:35: Und da ist es wichtig in meinen Augen, dass es totale Transparenz gibt in diesem Kontext.

00:49:41: Gleichzeitig kann man aber auch nicht fordern, dass, sagen wir, Unternehmensvertreter nicht mit der Politik sprechen, wenn sie ihre Sorgen und tun wollen.

00:49:49: Der Mittelstand macht es.

00:49:51: und wird wenig gehört.

00:49:54: Weißt du, was das Problem des Mittelstands ist?

00:49:55: Weil sie desorganisiert sind.

00:49:57: Die

00:49:58: haben einen Bundesverband für mittelständische Wirtschaft.

00:50:01: Das heißt nicht nur einen, die haben Dutzende von Verbänden.

00:50:04: Und das ist das Problem.

00:50:05: Sie sprechen nicht mit einer Stimme.

00:50:07: Und deswegen haben sie viele Gehörer gehört.

00:50:08: Wir haben

00:50:09: gefragt, wie sie sich Gehör verschaffen können.

00:50:11: Da hab ich gesagt, ihr müsst eine Kundgebung des Mittelstands vorm Brandenburger Tor machen.

00:50:17: Da könnt ihr Gutenberg und Gisi einladen, die da alles ist.

00:50:21: Und das hat es noch nie gegeben in der Geschichte der Bundesrepublik, dass da lauter Mittelständler stehen, und zwar direkt bei der Regierung.

00:50:28: und ihre Vorschläge, aber ihr geht durch alle Medien, durchs Fernsehen, durch den Rundfunk.

00:50:32: Und da haben wir gesagt, das passt nicht zu unserer Kultur.

00:50:35: Da muss man eben was außergewöhnliches machen, weil man eine besondere Aufmerksamkeit erzählt wird.

00:50:42: Aber witzig, fanden sie meine

00:50:43: Meinung.

00:50:44: Auf jeden Fall, was sie dann gar nicht mehr witzig finden, ist, wenn es darum geht, wir organisierten das eigentlich.

00:50:50: Dann gehen die Eitelkeiten los, dann sagt der eine Verband, wir machen das, dann sagt der nächste, das machen wir, aber wir haben die Förder-Federführung und das und diese so ein jenes in Hürnrod ein bisschen wie in der Politik drauf.

00:50:58: Da braucht

00:50:58: es niemand wie mich, der sie zusammenführt.

00:51:00: Oh ja,

00:51:01: der guten Bauakt.

00:51:03: Eben.

00:51:04: Aber weißt du, nein, es geht um was anderes.

00:51:06: Die haben ja berechtigte Sorgen.

00:51:08: Ich habe immer gesagt, eure Einzelne ist unser Nehmen, hat eben zweinhalb Beschäftigte und das interessiert die Regierung nicht.

00:51:13: Insgesamt stellt ihr über neunzig Prozent der Beschäftigten.

00:51:17: So.

00:51:17: Und die sind ja auch sehr unterschiedlich, sind ja nicht alles weiß und scharfe.

00:51:21: Da gibt es natürlich auch Schwarze darunter, ist mir schon klar.

00:51:23: Aber die, die weißte so jede Mitarbeiterin, jeden Mitarbeiter kennen und ihre Sorgen erzählte, und das auch berücksichtigen, die schätze ich.

00:51:33: Und ich habe ja auch gelernt, ich will ja nicht mehr den VEB-Maurerei, weil der ... Mauer, Handwerksmeister, besser ist.

00:51:40: Das muss man einfach akzeptieren.

00:51:42: Die Konzerne, das ist was anderes.

00:51:44: Die sind mir zu mächtig, zu groß.

00:51:46: Und zwar weltweit, zu mächtig, weltweit zu groß.

00:51:49: Und wenn du das bei Trump gesehen hast, welche Rolle plötzlich Mask spielt, welche er dann wieder nicht mehr spielt, welche dann ein anderer Milliardär spielt, der gegen Mask war, was sich da so alles abspielt, mein Lieber Gott.

00:52:01: Gut, das liegt natürlich aber auch in der Natur dieses wunderbaren Charakters im weißen Haus, dass der dafür so empfänglich ist.

00:52:07: Das war bei anderen Präsidenten in dem Maße natürlich nicht der Fall.

00:52:11: Und gleichzeitig muss man natürlich schon auch sagen, du hast gerade darüber gesprochen, für die zwei Hundert Leute interessiert sich keiner in der Politik.

00:52:17: Ja, ich begründe gleich nochmal das Ja ein.

00:52:22: Die großen Konzerne stehen natürlich auch für Zehntausende, Hunderttausende von Arbeitsplätzen.

00:52:27: Na klar.

00:52:28: Und die werden nicht mehr, wenn man beginnt, die auch zu filetieren, diese Konzerne.

00:52:33: Und das ist etwas, das muss man natürlich schon auch im Zusammenspiel besiegen.

00:52:36: Richtig, der Punkt ist nur, dass Sie immer sagen, bei euch ist es viel zu schwer zu kündigen.

00:52:41: Man muss die Leute gleich entlassen können, wenn es wirtschaftlich schwierig wird.

00:52:44: Da sage ich, ihr seht dann aber nur eure Sorgen, wenn es wirtschaftlich schwierig wird.

00:52:49: Die haben auch Familien, die haben auch Sorgen.

00:52:51: Und wenn du einfach sagst, ihr kann die alle nach Hause schicken, das ist eben auch problematisch belastet dann ja auch unseren Staat und die Versicherung mit arbeitslosen Geld etc.

00:52:59: und vor allen Dingen mit neuen Jobs.

00:53:01: Also wie man da den Ausgleich findet, aber das ist nun ein Streit, der seit über hundert Jahren stattfindet.

00:53:05: Das haben

00:53:06: wir seit Ewigkeiten und da haben wir ja auch schon ein paar mal darüber diskutiert.

00:53:09: Das sehe ich natürlich ein bisschen differenziert, weil wir manchmal... keine neuen Arbeitsplätze genau deswegen schaffen auch, weil wir halt manchmal zu reguliert sind, zu überreguliert

00:53:18: sind.

00:53:18: Da musst du mich gar nicht überzeugen, die Bürokratie ist unanträglich.

00:53:22: Das ist ja kein Bauantrache, mein Wahlkreis dauert nur zehn Jahre, der hätte schon vergessen, was ich mal bauen wollte, ehrlich gesagt, wenn ich den Bescheid bekomme.

00:53:29: Und genauso ist es in der Justiz.

00:53:31: Die setzen immer Fristen, weißt du, dann kriege ich die Auflage nachher.

00:53:35: bis zum siebenundzwanzig November muss ich Stellung nehmen.

00:53:38: Wenn ich einen Tag später Stellung nehme, gilt die Argumentation nicht mehr.

00:53:42: Und dann liegt die Akte acht Monate rum.

00:53:44: Sie selbst haben keine Fristen.

00:53:46: Und das geht nicht.

00:53:47: Nee, das geht nicht.

00:53:48: Da ist wirklich was da, ist komplett was.

00:53:49: Schieflage, ich erkläre nochmal ganz kurz mein Jein von vorhin, gerade was den Mittelstand anbelangten, die zwei sind, dass sich in der Politik keiner für die kleinen oder mittelständischen Unternehmen interessiert.

00:53:58: Zu

00:53:58: wenig.

00:53:59: Zu wenig.

00:54:00: Stimmt natürlich nur bedingt, aber gleichzeitig ist es... was so wahnsinnig wichtig ist in dem Kontext und was mir manchmal von den kleineren Parteien bei uns nicht genug geschätzt wird.

00:54:11: Das hat man gemerkt bei der ganzen Debatte, die wir jetzt um die Zusammensetzung im Bundestag hatten.

00:54:16: Das sind Wahlkreisen und ähnlichem.

00:54:18: Wie wichtig ein Direktwahlkreis ist.

00:54:21: Wie entscheidend das ist.

00:54:22: Das ist nämlich der Bezugspunkt eines Abgeordneten, wo er muss.

00:54:27: sich kümmern, um seine Betriebe mit fünfzig Mitarbeitern, mit dreißig Mitarbeiter, mit zweihundert Mitarbeiter oder zweitausend Mitarbeitern.

00:54:35: Und das ist was ganz was anderes, als wenn alles dann nur noch über letztlich nur noch machtaktisch austariert wird.

00:54:41: Und wenn der Aspekt noch zählt, du kannst es dir nicht leisten in deinem Wahlkreis hier in Kippen-Panko.

00:54:48: Und da kannst du es dir nicht leisten, dich um einen mittelständischen Unternehmer nicht zu kümmern.

00:54:52: Gut, du kannst sagen, der gehört zu den wenigen Prozenten, die dich das beim letzten Mal nicht gewählt haben, aber dann so denkt man ja nicht, so tickt man nicht.

00:55:00: Und deswegen ist es das so ein entscheidender Zusammenhang.

00:55:03: Auch

00:55:03: das ist im anderen Grunde wichtig.

00:55:04: Kriegen immer wieder E-Mails und die schreiben immer, ich wohne in ihrem Wahlkreis.

00:55:09: Das ist der Beginn.

00:55:10: Und das meinen sie zurecht, also hab ich mich zu kümmern.

00:55:14: So, also zum Beispiel manchmal ganz schwer bei Nachbarschaftstreit.

00:55:19: Verstehst du?

00:55:20: Oder

00:55:21: ich war hochinteressant, da hatten lauter Grundstücks-Eigentümer, bekam eine Pflicht, die andere wiederum nicht bekamen, an der gegenüberliegenden Seite.

00:55:30: So, dann kannst du dich an die Behörden werden, dann haben sie die Pflicht fallen lassen.

00:55:34: Dann erreichst du natürlich auch eine Dankbarkeit.

00:55:37: Aber du kommst nicht drum herum, und wenn wir keine Wahlkreise hätten, Dann würde man antworten, ich bin leider für die ganze Bundesrepublik zuständig, kann mich um ihr Problem nicht kümmern.

00:55:46: Und dadurch, dass du ein Wahlkreis hast, bist du gezwungen, dich dort auch zu engagieren.

00:55:49: einzudrücken.

00:55:50: Finde ich auch wichtig.

00:55:51: Nur wegen euch in Bayern darf ich das mal sagen.

00:55:54: würde ich gerne aus dem Wahlzettel, wo du nach Erststimme hast und zwei Strimme machen.

00:56:00: Nee, ich würde den durchschneiden, ja, richtig.

00:56:03: Und zwei Zettel, damit ihr begreift, man kann den CSU-Kandidaten und die Liste der CSU wählen.

00:56:09: Man kann aber auch einen anderen Kandidaten und die Liste der CSU wählen.

00:56:13: Aber das muss sich rumsprechen in Bayern.

00:56:16: Es, sagen wir mal so, die ganz glorreichen Zeiten sind ja vorbei.

00:56:20: Und auch die Bayern sind mittlerweile bei unter ... Also die CSU, das setze ich da schon gleich.

00:56:28: Die CSU hat sich in der Form, ich möchte jetzt nicht sagen, enormalisiert.

00:56:32: Das wird sie wahrscheinlich nie sein, auch von ihren jeweiligen Vorsitzenden abhängig.

00:56:36: Aber sie ist, sagen wir mal, sie ist härter im Wettbewerb ausgesetzt.

00:56:41: Jetzt nicht zwingend von euch, das ist wohl wahr.

00:56:43: Das

00:56:43: hält sich ... Obwohl, bei der Bundestagswahl hatten wir ... Das ist

00:56:49: für Bayern eine Revolution.

00:56:54: Wir schließen mal unser Reden über Geld, was am Ende doch etwas ausgefasert

00:56:59: ist.

00:56:59: Brauchst du denn einen Darlehen?

00:57:01: Ich versuche, das hinzubekommen.

00:57:03: Von dir?

00:57:05: Das wird vielleicht schwierig, weil ich nicht weiß, in welchen Größen.

00:57:08: Es ist besondere, weiß ich.

00:57:11: Ich weiß nicht, ob ich Vertrag oder Gejubelt bekomme.

00:57:14: Das lassen wir mal.

00:57:17: Aber wir geben uns gegenseitig das Darlehen des gegenseitigen Vertrauens.

00:57:21: Und das ist das, was unseren Podcast auszeichnet.

00:57:24: Und es gibt diesen herrlichen Satz, um mit dem wollen wir schließen von Oscar Wilde, der gesagt hatte, als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das Wichtigste im Leben.

00:57:33: Heute, da ich alt bin, weiß ich.

00:57:35: Es stimmt.

00:57:38: Eigentlich

00:57:38: auch nicht, solche Zitale mag ich auch.

00:57:40: Ich

00:57:40: war zuletzt in Paris, übrigens, in dem da ist ein kleines Hotel jetzt, ein ganz bezauberndes kleines Hotel, das Haus, in dem er gestorben ist.

00:57:48: Und da gibt es einen Zimmer, der heißt die Oscar Wilds Suite.

00:57:50: Der Name in Suite kommt gar nicht wirklich verdient, weil es ein relativ kleines Zimmer ist.

00:57:54: In dem Starber eigentlich gar nicht, aber da haben sie an die Wände, haben sie seine unbezahlten Rechnungen, haben sie dort hingegleist.

00:57:59: Das ist das Zeug.

00:58:00: Das finde ich auch

00:58:02: witzig.

00:58:04: Also gibt einem natürlich dann auch wahrscheinlich ein entsprechendes Gewissen, wenn man da selbst drin liegt.

00:58:09: Aber Oskar Wald, ja, wunderbarer, großer Afro-Ristiker.

00:58:12: Das

00:58:12: stimmt.

00:58:13: Wir schließen zum Schluss.

00:58:15: Was haben wir denn noch für Liveauftritte, die wir den Leuten mitteilen?

00:58:18: Wir haben noch einen Liveauftritt, der in Stuttgart stattfindet und der in der Liederhalle in Stuttgart ist.

00:58:26: Und wenn ich jetzt richtig informiert bin am neunten Dezember.

00:58:32: Meine Güte, mein Getechnis ist dann im einfach noch zwei Jahrzehnte voraus.

00:58:36: Und ich glaube, nächstes Jahr haben wir auch welche.

00:58:38: Nächstes Jahr haben wir auch welche.

00:58:39: Die sind, glaube ich, gerade in der Schlussabstimmung.

00:58:42: Und wir werden wieder viel live unterwegs sein durch Quer, durch unser Land.

00:58:47: Und wir werden den Bayern das Gefühl geben, dass die CSU weiterhin bei der absoluten Mehrheit ist.

00:58:53: Und die Linke dann immer noch über fünf

00:58:56: Prozent.

00:58:56: Die Linke aufsteigen.

00:58:57: Die Linke

00:58:58: aufsteigen ist umgekehrt, wenn wir es in Berlin verhalten und in anderen Orten.

00:59:03: Und wir haben noch Buch-Tipps natürlich.

00:59:05: Zum einen hat Gregor ein neues Buch geschrieben.

00:59:08: Mein Leben mit dreizehn Bohnen.

00:59:10: Nein, mit dreizehn Büchern.

00:59:13: Hier geht es auch nur um zwölf Bohnen.

00:59:15: Da waren zwölf

00:59:16: Bohnen und dreizehn.

00:59:17: Aber ein wunderbares Buch, mein Leben mit dreizehn Büchern.

00:59:20: Sie müssen nicht dreizehn Bücher kaufen, sondern sie sind tatsächlich alle in einem.

00:59:24: Und von mir gibt es ein neues, das heißt ... drei Worte, neun Notizen aus der Gegenwart.

00:59:30: Ja, da beschreibt, es sind viele Kolumnen von ihm drin und ähnliches Artikel.

00:59:36: Man staunt, wie klug er ist.

00:59:37: mit anderen Worten.

00:59:38: Es lohnt sich, es zu lesen.

00:59:40: Auch wenn man manchmal ein Widerspruch hegt, ist aber nicht schlimm.

00:59:43: Das regt ja das eigene Nachdenken an.

00:59:46: So ist es gedacht.

00:59:47: Und uns können Sie, wenn Sie uns widersprechen wollen, können Sie uns schreiben.

00:59:51: Sie können uns aber auch gerne zustimmen.

00:59:53: Das habe ich auch gerne.

00:59:55: Am liebsten hören wir es, wenn wir gelegentlich mal einen Lob erfahren.

00:59:58: Das ist dem politischen Leben kommt das so selten.

01:00:01: Also

01:00:01: auf jeden Fall können Sie uns ... E-Mail schreiben.

01:00:04: und ich weiß jetzt die Anschrift aus dem Kopf.

01:00:06: Das ist gggatopenmines.com.

01:00:10: Ha, Pech gehabt.

01:00:12: War, war falsch?

01:00:13: Ja, muss dein Kopf noch mal kratzen und es noch mal versuchen.

01:00:16: Wieso?

01:00:17: gggatopenmines.com.

01:00:19: Punkt, Media.

01:00:21: Punkt Media.

01:00:23: Entschuldigung.

01:00:23: Komm, ist gestrichen.

01:00:26: Aber das ist ein kleiner Schlussfehler.

01:00:29: Auf jeden Fall würden Sie es noch mal finden, wenn Sie bei Spotify, YouTube oder wie das alles heißt, in den Schoenauts nachgucken.

01:00:34: Da steht das auch alles drin.

01:00:36: Und wir schließen mit einem Dank an unser Team und werden Sie alle nächste Woche wieder hören.

01:00:44: Alles Gute.

01:00:47: Gisie gegen Gutenberg ist eine Produktion der Open Minds Media GmbH.

01:00:51: Neue Folgen hören Sie jede Woche.

01:00:54: Überall, wo es Podcasts gibt.

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