#128: GGG LIVE aus dem Ruhrpott: Ihre besten Fragen
Shownotes
🎙️ Diese Folge hat es in sich! Schon zu Beginn werden unsere Hosts Gregor Gysi und Karl-Theodor zu Guttenberg überraschend mit einer kleinen Auszeichnung geehrt – ohne vorher davon zu wissen.
Direkt danach geht es hinein in die klugen, nachdenklichen und zugleich humorvollen Fragen des Essener Publikums. Unter anderem diskutieren die beiden:
- In welche Partei KT zu Guttenberg oder Gregor Gysi heute wechseln würden
- Woran man erkennt, dass Politik echte Veränderungen hervorbringt
- Warum KT zu Guttenberg Herrn Gysi zu Frau Strack-Zimmermann in die Ausbildung schicken würde
Und wird die Frage, welche letzten drei ChatGPT-Prompts die beiden eingegeben haben, beantwortet? 👉 Finden Sie es heraus – in der neuen Audiofolge. Viel Vergnügen beim Hören!
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Transkript anzeigen
00:00:03: Wir haben eine ganz kleine Überraschung.
00:00:31: Die beiden Herren wissen nur, dass etwas passiert, nicht aber was es ist.
00:00:36: Und ich übergebe das Mikro ganz kurz.
00:00:38: Ich bin Riccardia Bramley, übrigens die Producerin für die beiden.
00:00:41: Und ich gebe kurz weiter.
00:00:43: Ja, lieber Herr Gizzi, lieber Herr zu Gutenberg.
00:00:47: Wir würden Ihnen als Agentur von Contracreate gerne eine Award übergeben.
00:00:50: Wir haben seit Jahrzehnteinzwanzig zwölf Shows gemeinsam gemacht und haben über Zehntausend Tickets verkauft.
00:00:57: Und das ist eine ganz besondere Ehre, diesen Award übergeben zu dürfen.
00:01:01: Sie haben bei zwölf Shows sehr viele Leute zum Nachdenken gebracht, zum Diskutieren gebracht und aber auch zum Lachen gebracht.
00:01:07: Und dafür möchten wir Dankeschön sagen.
00:01:09: Danke vielmals.
00:01:13: Das ist ja toll.
00:01:16: Vielen, vielen Dank.
00:01:23: Sind wir ja ganz gerührt, nicht?
00:01:25: Brauchst du das in deinem Alter zum Abstützen, Gregor?
00:01:31: Nein, weißt du, was das Problem ist?
00:01:32: Ich freue mich sehr.
00:01:33: Ich fahre morgen mit dem Zug von Essen nach Berlin.
00:01:38: Und da ich es nicht eingewickelt bekomme, denken die Leute, ich habe jetzt restlos eine Meise.
00:01:45: Du hast keine Meise, du hast eine Albatrosse.
00:01:47: Aber das, jetzt, ja das, oh Gott.
00:01:51: Der Herr da rechts sieht er wirklich gut aus.
00:01:52: Sehr
00:01:53: schön.
00:01:54: Zehntausend trinkt immer sehr gut.
00:01:56: Die nächste
00:01:57: Urkunde kriegen wir bei hunderttausend, dann haben wir ein bisschen Zeit.
00:02:02: Ich glaube, einmal dürfen wir den Anlass auch nutzen, um unserer wundervollen Producerin, Riccadia Bramley, mal zu danken, dass es sie gibt, diese zwei Herren zusammenzuspannen, ist ein Ding der Unmöglichkeit.
00:02:14: Also wir haben eine fantastische Cheffe, müssen wir sagen.
00:02:26: Danke dafür.
00:02:27: Meine Damen und Herren, eine Minute möchte ich Ihnen noch stehlen.
00:02:30: Es gibt nämlich einen, der auch einen Award für diese Art bekommen hat, nämlich unser Executive Producer, Rüdiger Bart, der heute nicht hier sein kann.
00:02:38: Aber er wird die Folge natürlich nachher hören, wenn Sie uns den gefallen tun würden und einen ganz lauten Applaus für Rüdiger Bart geben könnten.
00:02:50: Vielen, vielen Dank.
00:02:55: Dann geben wir Ihnen das wieder mit.
00:02:58: Jetzt wird der Rüdiger noch eitel werden, meine Güte.
00:03:00: Aber so eitel wie wir zwei wird er nicht werden, glaube ich, oder?
00:03:03: Das schafft keiner.
00:03:07: Also meine Damen und Herren, wir treffen uns jetzt zum zweiten Podcast.
00:03:11: Das heißt, wir sind hier in Essen.
00:03:14: Wir begrüßen Sie zu diesem Podcast.
00:03:16: Im Ersten haben wir uns überwiegend um Politik unterhalten.
00:03:19: Worum es im Zweiten geht, wissen wir noch nicht, weil wir Ihre Fragen, die Sie ausgearbeitet haben, uns gegenseitig stellen und versuchen zu beantworten.
00:03:29: Dann gibt es folgende unangenehme Eigenschaft.
00:03:31: Wenn der eine antwortet, hält der andere es nicht aus, nicht auch nochmal seinen Senf dazu zu geben.
00:03:38: Dadurch dauert es etwas länger, aber das macht nichts.
00:03:42: Und wir begrüßen Sie herzlich und etwas Absodes haben wir jetzt nicht, weil das haben wir vorhin schon erzählt, finde ich.
00:03:48: Du drückst dich zum zweiten Mal darum heute.
00:03:50: Ja.
00:03:51: Na ja, doch, ich habe etwas Absoles erlebt.
00:03:54: Ich war in einem Dorf zu einer Veranstaltung in einer Scheune.
00:03:59: Das sind auch bei mir schon länger her.
00:04:00: Also
00:04:01: Pferde,
00:04:03: Scheune, also
00:04:04: heute du warst heute in der Pferde.
00:04:06: Aber dann gab es in der Nebenscheune das Essen.
00:04:11: Und ich muss Ihnen sagen, bei Bäuerern und Bauern kann man sich auf eins verlassen, auf das Essen.
00:04:18: Das kannst du bei den Städterinnen und Städtern vergessen.
00:04:22: Und dadurch waren wir etwas sehr gesättigt und dann gab es dazu immer Wein und Bier.
00:04:30: Das war auch nicht gut, weil die ganze Runde dadurch etwas geprägt war.
00:04:34: Mehr will ich nicht sagen.
00:04:37: Sie waren trotzdem sehr zufrieden.
00:04:39: Ich finde Bauern wissen, was ich an Bauern und Bäuerinnen am meisten... Ne, die Bäuerinnen, wenn ja die Bauern wirklich am meisten bewundern, die können bis nachts um drei saufen und sind völlig klar da und können jeder arbeitfähig.
00:04:52: Also ich hing ja so durch, ich hätte gar keine Chance.
00:04:57: Hast du solche Bauern auch erlebt?
00:05:03: Weil, da sitzt neben mir.
00:05:07: Dann erbe ich mir auf an, dass ich Pararbeit der Verinnerzucht bin.
00:05:10: Und mein Vater hat übrigens zu mir gesagt... Das
00:05:11: ist er tatsächlich.
00:05:12: Ja, das stimmt wirklich.
00:05:14: Und mein Vater hat zu mir gesagt, wenn du jemals in deinem Leben in einem anderen Land Asyl beantragen musst, kannst du deine Ausbildung zum Juristen vollständig vergessen.
00:05:23: Aber als Cowboy bist du weltweit gefragt.
00:05:30: Ich wüsste ein Land, wo du insbesondere im Weißen Haus mit viel Wonne angenommen worden werden würdest.
00:05:37: Wir haben wunderbare Fragen von Ihnen wieder bekommen.
00:05:40: Ich nehme mich zumindest an.
00:05:42: Ich sehe die erste und die ist aber schon sehr fordernd.
00:05:47: Für beide.
00:05:49: Wenn Sie ihr gegenüber eine Woche in einen Beruf Ihrer Wahl stecken könnten, welcher wäre das?
00:05:59: Ich wüsste schon was.
00:06:01: Soll ich mal sagen, kannst du mal nachdenken, Referent bei Frau Strack Zimmermann.
00:06:11: Ich wollte nicht ganz so gemein sein.
00:06:14: Ich wollte dir empfehlen, als Bauer zu wirken und zwar in der Höchst-Erntezeit, wenn du gleichzeitig noch viel zu betreuen hast.
00:06:23: Da bist du sowas von fertig.
00:06:25: Aber dann kannst du natürlich gerne, sagen wir mal, Mitarbeiter werden.
00:06:31: Bei der Fraktionsvorsitzenden in der Linken, die ist sehr schnell, die ist sehr sporadisch.
00:06:38: Reicheneck heißt sie, sie ist sehr erfolgreich.
00:06:40: Sporadisch ist ein hübscher Begriff für...
00:06:42: Ja, und pass auf, du kämpfst gar nicht zu Wort.
00:06:44: Schon das würde ich dir gönnen.
00:06:47: Sprichst du doch aus Erfahrung.
00:06:49: Na klar.
00:06:50: Wir laufen in solche Fraktionssitzungen ab.
00:06:52: Ich meine, ihr redet ja wie ein Maschinengewehr, nicht?
00:06:54: Ja,
00:06:54: ich habe zu ihr gesagt... Du sprichst so schnell, so schnell kann ich nicht hören.
00:07:00: Das hat sich dann auch witzig.
00:07:07: An dich die Frage, was glauben Sie, woran man erkennt, ob Politik wirklich noch etwas verändern kann oder nur verwaltet?
00:07:19: Ich glaube, man erkennt es daran, dass es von Charakteren ausgeht, die in der Lage sind, so viel Überzeugungskraft auszuüben.
00:07:32: dass sie zunächst einmal ihren eigenen Laden in den Griff bekommen.
00:07:35: Das ist schon schwierig genug, um dann einen Koalitionspartner noch mit zu überzeugen.
00:07:42: Und in einem System, in dem wir aber jetzt mittlerweile uns befinden, wird das natürlich zunehmend schwieriger.
00:07:50: Und nachdem wir nicht mehr über Mehrheiten verfügen, die man vor fünfzehn, zwanzig Jahren noch hatte, ist dieser Prozess ein teilweise ziemlich lebender geworden.
00:08:03: Aber ich glaube, es ist möglich, und wir hatten das heute in dieser ersten Session schon mal so ein bisschen angesprochen, ich meine, wenn es politischen Verantwortungsträgern gelingt, auch bei Themen, für die sie nicht nur Applaus bekommen, aber als glaubwürdig wahrgenommen zu werden, weil sie zu diesen Themen, egal wie eisig in der Wind ins Gesicht bläst, stehen, dass das Durchsetzen von Politik leichter ist, als wenn bei der ersten Norgelei oder beim ersten schrägen Kommentar, der irgendwo in einer Zeitung stehen könnte, schon wieder das Einknicken stattfindet.
00:08:43: Also ich glaube, das hat sehr viel damit zu tun, aber leicht ist es nicht.
00:08:48: Ich würde noch Folgendes ergänzen wollen.
00:08:51: Es gab nur drei Bundeskanzler mit einem klaren politischen Ziel.
00:08:55: Der erste war Konrad Ananauer.
00:08:58: Der wollte unbedingt die Integration der Bundesrepublik Deutschland in den Westen.
00:09:03: Also NATO-europäische Strukturen und so weiter, hat er auch geschafft.
00:09:07: Der zweite war Willy Brandt, der wollte nach dem Mauerbau unbedingt den Ausgleich mit der Sowjetunion,
00:09:14: Polen,
00:09:15: Tchaoslovakai und DDR.
00:09:18: Und der dritte war Helmut Kohl, der wollte unbedingt die europäische Integration.
00:09:22: Und was ich am Kanzlern schätze, ist, wenn sie ein politisches Ziel haben, egal ob ich es teile oder nicht, weil dann ihre Politik berechenbar ist.
00:09:30: Was wäre denn dein großes Ziel?
00:09:33: Das würde ich dir gleich sagen, aber wenn Sie nur verwalten, wie die übrigen Kanzler, verwalten Sie mal gut, mal nicht so gut, aber die Politik ist nicht berechenbar.
00:09:42: Also mein Ziel wäre, impolitisch endlich die innere Einheit wirklich herzustellen.
00:09:47: in dem ich gleiche Lebensverhältnisse, Chancengleichheit und vieles für alle Deutschen etc.
00:09:52: organisiere und da auch mit Hart mit den Gewerkschaften, mit Arbeitgeberverbänden, mit allem Rede, dass man für die gleiche Arbeit, die gleiche Arbeitszeit, den gleichen Lohn bekommt und für die gleiche Arbeit auch die gleiche Rente, dass wir mir alles wichtig, auch psychologische Momente, spielt in der Rolle.
00:10:08: Und aus dem politisch wurde ich mich dafür einsetzen, dass wir entweder endlich wieder zurückkehren zum Völkerrecht.
00:10:14: Wir haben es verletzt.
00:10:15: Russland verletzt ist, wenn wir nicht zum Völkerrecht zurückkehren, bekommen wir auch keinen Frieden auf der Erde.
00:10:20: Das ist das für mich entscheidende.
00:10:27: Ich habe dir die Frage nur gestellt, ich habe dir aus wirklich, mein Charakter ist einfach schlecht lieber Gregor, aber das weißt du ja, ich habe dir die Frage nur gestellt, um noch ein bisschen nachdenken zu können, weil ich meine erste etwas farige Antwort gerne noch mal nachschaffen würde.
00:10:45: Ich glaube, was es braucht, heute um was zu verändern, ist etwas, was in unserem Land nicht sehr ausgeprägt ist.
00:10:53: Und das mag jetzt fast verwegen klingen, aber das ist die Bereitschaft zu scheitern.
00:11:00: Zu scheitern.
00:11:02: Und warum sage ich das?
00:11:04: Es gibt die letzte wirklich große Reform.
00:11:11: wurde von jemandem auf den Weg gebracht, der die Bereitschaft mitbrachte.
00:11:14: Das hatte er keine Lust darauf, aber der die Bereitschaft mitbrachte, aus dem Amt gejagt zu werden.
00:11:19: Und das war Gerhard Schröder damals mit seiner Agenda, so der kann man stehen, wie man will, aber seine Nachfolgerin hat davon sechzehn Jahre lang profitiert.
00:11:27: Und diese Haltung, mit der wir uns in diesem Land so wahnsinnig schwer tun, weil bei uns Scheitern gerne begleitet wird, mit Heime, mit Schadenfreude, mit nachtreten, mit nicht der gegebenen zweiten Chancen ähnlichem.
00:11:45: Ich glaube, da muss sich auch in unseren Köpfen was verändern.
00:11:48: Aber das ist der Unterschied, den man machen kann, glaube ich, politisch etwas durchzusetzen.
00:11:53: Und das ist die Hoffnung, die ich jetzt auch in einer derzeitigen Regierung habe, wo ich einfach sage, es mag ja vielleicht nur eine Amtszeit sein, aber das Letzte, was man machen sollte, ist ständig auf Absicherung bedacht, auf die persönliche Absicherung, auf die Karriereabsicherung bedacht zu sein, sondern wenn man von der Richtigkeit Eine Sache überzeugt ist, was das Land und die Verantwortung für eine gesamte Bevölkerung anbelangt, sollte man auch die Bereitschaft zum Scheitern mitbringen.
00:12:18: Weil es hast du dir schon Mut angetrunken für den zweiten Teil.
00:12:21: Den Zuhörern und Zuhörern muss man sagen, dass im zweiten Teil gelegentlich eine Flasche Wein unter dem Tisch versteckt ist.
00:12:28: Hier, Gregor, teilen Sie die Meinung, oi, oi, oi.
00:12:33: Teilen Sie die Meinung, dass der Flugzeugträger von Venezuela nur dem Drogenhandel oder seltenen Erden dienen könnte.
00:12:44: Also ob er den seltenen Ehre dienen könnte, darüber habe ich gar nicht nachgedacht, dazu habe ich auch keine Informationen, dazu kann ich nicht sagen.
00:12:53: Aber was ich nicht glaube, ist, dass es wirklich um Drogenhandel geht.
00:12:57: und was ich vor allen Dingen weiß, ist, dass das Völkerrecht verletzt.
00:13:01: Und wenn wir eben es als selbstverständlich empfinden überall, dass man das Völkerrecht verletzt, dann kann man es auch gleich abschaffen.
00:13:08: Aber dann haben Staaten wie Lichtenstein keine Chance.
00:13:11: Da könnten wir zu zehnt losgehen und den Staat da oben.
00:13:14: Ich glaube, wir haben bloß drei Polizisten.
00:13:16: Die können wir entwaffnen und dann gehört Lichtenstein uns bis die österreichische Armee uns davon jagt.
00:13:22: Aber erst mal.
00:13:23: Also mit anderen Worten.
00:13:25: Das Völkerrecht schützt gerade die Kleinstarten und es wird nur noch mit Füßen getreten und das geht auch nicht so.
00:13:31: So kann man Drogenhandel in internationalen Gewässern nicht bekämpfen.
00:13:35: Aber ich glaube auch, dass es im Kern darum geht, dass dem Venezuela eine Regierung kärscht, die der US-Regierung unangenehm ist.
00:13:43: Und Sie versuchen Sie zu schwächen, auch auf diese Art, ohne jetzt direkt Venezuela anzugreifen.
00:13:51: Ich verstehe es für die Kritik an der Region von Belizuella.
00:13:54: Also unangenehm ist mir diese Regierung aus der Diktatur.
00:13:57: Ja.
00:13:57: Aber es ist trotzdem nicht der richtige Weg.
00:13:59: Bin ich bei dir.
00:14:00: Es
00:14:00: ist nicht der richtige Weg, indem ich die Schiffe dieses Landes ständig bombardiere zu sagen, so bekomme ich die Veränderung hin.
00:14:07: Weil im Gegenteil dann verherrten sich nur alle Fronten.
00:14:11: Ich finde es viel besser, das kenne ich aus der DDR, Angebote zu machen.
00:14:15: Die DDR wurde immer öfter durch die Angebote erst von Brand.
00:14:19: und Schmidt und dann von Helmut Kohl, weil dadurch hat sie nachgegeben, nicht für ihren der Halsschönen, also als es keine Beziehung gab, hatte ich sie auch nicht geändert.
00:14:31: Aber dann wurden plötzlich ZDF-Journalisten, ARD-Journalisten zugelassen.
00:14:35: Plötzlich haben sie Reisen in dringenden Familienangelegenheiten erlaubt, weil die Angebote aus der Bundesrepublik Deutschland sie gereist haben, Kredite und vieles.
00:14:44: Also der Wille Venezuela sich zu öffnen... Der größere Kontext dabei ist schon der, dass es den USA darum geht, an einer Stelle dieser Welt vermeintliche Stärke zu zeigen, die ja an sich vollkommen absurd ist.
00:15:06: Also mit einem Flugzeugträger im Grunde sich gegen Fischerbote, die ja oder nein Drogen... aus Venezuela Richtung Amerika schaffen, vorzugehen oder wie man bislang einfach gleichzeitig Killerkommandos einfach gibt aus dem weißen Haus heraus, ist für mich völlig untragbar.
00:15:23: Ich bin auch deiner Meinung.
00:15:25: dass das Völkerrecht mit Füßen getreten wird, nur wird das Völkerrecht seit Jahrzehnten mit Füßen getreten.
00:15:30: Und zwar nicht nur von den USA, sondern leider über diese ganze Welt hinaus.
00:15:34: Und wir brauchen nicht eine Rückkehr zum alten Völkerrecht, sondern wir brauchen ein neu defiliertes, funktionierendes Völkerrecht.
00:15:40: Das ist, glaube ich, der Ansatz, den wir suchen müssten.
00:15:43: Und es geht einem Präsidenten Trump selbstverständlich auch um den Zugriff.
00:15:50: Er denkt daran transaktional.
00:15:52: Um den Zugriff auf seltene Erden und andere Dinge, weil Venezuela trotz seiner Armut gehört eigentlich zu den rohstoffreichsten Ländern dieser Welt.
00:16:00: Das ist ja in sich die große Tragen.
00:16:01: Also,
00:16:02: dass China seltene Erden haben würde ich Venezuela auch.
00:16:06: Dann hat das dann stimmt natürlich die Frage, dann gibt es da einen weiteren Zusammenhang.
00:16:10: Übrigens, Ukraine hat auch seltene Erden.
00:16:13: Herr Giesi, Herr und von zu Gutenberg, angenommen Sie müssten für einen Tag die Rollen tauschen.
00:16:19: Wer von Ihnen würde zuerst die Nerven verlieren?
00:16:23: Und warum?
00:16:24: Ich weiß es.
00:16:27: Ich weiß es auch, weil ich Frau Reichenig ertragen müsste.
00:16:33: Nein, vor allen Dingen, du unterschätzt meine Kinder.
00:16:39: Die würden dich nah an einen Nervenzusammenhof bringen.
00:16:44: Wie ist das bei dir?
00:16:45: Also man wird ja dreimal im Leben erzogen zuerst von den Eltern.
00:16:48: Das kennen Sie?
00:16:49: Na ja, sag ich mal.
00:16:51: Dann
00:16:51: von der Lebenspartnerin oder dem Lebenspartner ist schon ziemlich anstrengend.
00:16:55: und schluss vor den eigenen Kindern.
00:16:56: Ich sag Ihnen, das ist die blanke Katastrophe.
00:16:59: Wenn meine Sorge berechtigt, neben mir sitzen, habe ich ernüscht, mir zu entscheiden.
00:17:05: Du bist ja nur unwesentlich älter als ich.
00:17:09: Bei dir ist dieser Zustand offensichtlich schon eine Weile im Gange, aber ich werde konstant von meinen beiden Töchtern erzogen und sie haben leider auch noch meistens Recht.
00:17:19: So, du willst schon die nächste Frage vorlesen oder du liest die nächste Frage, damit du weißt, wie du antworten musst?
00:17:24: Die geht an mich, wieso schafft es die deutsche Linke, anders als die in Spanien zum Beispiel nicht in Themen, die für viele Bürger zukunftsweisen sind, erfolgreich, sich erfolgreich zu positionieren.
00:17:36: Regierungsbeteiligung, Mehrheiten im Bundestag.
00:17:40: Naja, nun ist die Linke in Spanien natürlich ein bisschen heiß als meine Linke, aber davon abgesehen.
00:17:47: ist es ja schon ein Wunder.
00:17:48: Wir waren ja eigentlich zum Untergang vorgesehen.
00:17:54: Wir lagen bei drei Prozent.
00:17:56: Das heißt, wir waren in einer existenziellen Krise, aber viele in meiner Partei haben das gar nicht gemerkt.
00:18:03: Erst bei der Europawahl, bei zwei Prozent wachten sie auf.
00:18:07: Und dann haben wir es gemeinsam geschafft, innerhalb von drei Monaten uns von drei Prozent auf acht Komma acht Prozent zu bringen, wobei auch Heidi Reichineck einen großen Anteil daran hatte.
00:18:17: Und die Silberlocke Gregor
00:18:19: und die drei Silberlocken Bartsch, Poto Rammelow und ich.
00:18:23: Aber das ist selten.
00:18:24: Es hat es noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gegeben, hat mir so ein Meinungsforscher erzählt, dass eine Partei innerhalb von drei Monaten von drei Prozent auf acht Prozent gekommen ist.
00:18:33: Umgekehrt ist es wie leichter, also von acht Prozent auf drei Prozent zu kommen.
00:18:38: Ja,
00:18:39: ist es leichter.
00:18:40: Und ich finde es deshalb so wichtig, will Ihnen ein Argument sein.
00:18:43: Ich finde es deshalb so wichtig, deshalb habe ich auch so dafür gekämpft.
00:18:47: Ich möchte nicht einen Bundestag, in dem nur die Mitte mit rechts außen diskutiert.
00:18:53: Da gehören auch linke Argumente hin.
00:18:55: Egal ob man sie teilt oder nicht, dann spielen sie.
00:19:03: Heißt das auch gleichzeitig, das möchte ich kurz einwerfen, heißt das auch gleichzeitig, dass es unredlich ist, lediglich der Union den Kampf mit der AfD zu überlassen?
00:19:14: Ja, natürlich.
00:19:16: den Kampf müssen alle führen.
00:19:17: Und ich finde das auch völlig falsch, dass die Union das auch zulässt, dass sie dem alleine führt.
00:19:23: Das war jetzt dialektisch.
00:19:24: Ja, und deshalb ist das Ihr Thema.
00:19:27: Brandmauer rauf, Brandmauer runter.
00:19:30: Ich bin ja auch für die Brandmauer, ist nicht die Frage.
00:19:32: Aber wenn sie sich von dem Thema nicht löst und jeden Tag in den Nachrichten ich nichts anderes höre, das schadet natürlich letztlich der Union.
00:19:40: Natürlich hast du dann mal einzelne die was anderes äußern und so weiter und so weiter.
00:19:44: Aber du hast mich jetzt aus dem Konzept gebracht.
00:19:46: Das
00:19:46: war das ganze Ziel.
00:19:47: Ich wollte... Was habe ich denn gesagt?
00:19:52: Ach so, das Interessante ist, wenn es linke Argumenten nicht im Bundestag gibt, dann auch nicht in den Medien, die sterben dann aus und dann auch nicht in der Gesellschaft.
00:20:00: Und da habe ich meine Lieblings-E-Mail im Wahlkampf bekommen.
00:20:03: Also so habe ich das, wenn man begründet.
00:20:05: Da schrieb mir eine Frau aus Koblenz.
00:20:07: Wer hat da hingegen?
00:20:09: Mein Sohn, Klammer auf vierzehn Jahre, war bei ihrer Wahlkampferanstaltung und kam völlig aufgeregt nach Hause und hat zu seinen Eltern, also zu mir mein Mann, gesagt, wir müssen unbedingt die Linke wählen.
00:20:22: Nur hatten wir noch nie die Linke gewählt und waren auch noch nie auf die Idee gekommen, die Linke zu wählen.
00:20:28: Und er hat dann Mein Argument abgekürzt gesagt, ja, wenn es die Linke im Bundestag nicht gibt, gibt es dort keine linken Argumente.
00:20:35: Und dann gibt es die auch nicht in einer Gesellschaft.
00:20:37: Wollt ihr nur eine Diskussion Mitte mit rechts außen?
00:20:39: Das kann doch nicht euer Ziel sein.
00:20:41: Das kann doch nicht wahr sein.
00:20:42: Also wir haben eine halbe Stunde Widerstand geleistet und dann den Widerstand aufgegeben.
00:20:47: Und deshalb werden wir diesmal beide, haben wir ja unserem Sohn versprochen, die Linke wählen.
00:20:51: Aber ob wir das in vier Jahren wieder tun, das ist völlig offensat.
00:20:56: Die E-Mail hat mir gefallen.
00:20:58: Jetzt kommt eine Frage an dich.
00:20:59: Du wirst nicht allen Ernstes behaupten, dass es in den deutschen Medien keine linken Positionen gibt.
00:21:05: Wenn wir weg wären, werden sie Schritt für Schritt immer seltener werden.
00:21:10: Weil die SPD argumentiert, indem sie nicht links.
00:21:13: Das hat sie auch gar nicht vor.
00:21:14: Sie spielt ja inzwischen eine ganz andere Rolle.
00:21:17: Wobei leider gewöhnt sie sich an die Rolle.
00:21:20: Müsste ja eine wichtigere Rolle spielen, aber dazu müsste sie ihre Position etwas werden.
00:21:24: Machst du
00:21:25: die deutsche Medienlandschaft als konservativ?
00:21:28: Nein, das nicht.
00:21:29: Aber ich kenne die linken Journalisten und ich weiß auch, welchen Stellenwert sie hat und wie die sich auch auf uns herausreden können.
00:21:36: Und ich weiß, wie das alles wegfiele.
00:21:39: Das hat schon seine Relevanz.
00:21:41: Also es war hochinteressant.
00:21:43: wie das Ostdeutsche spielte kaum eine Rolle als wir nur noch Petra Pau und Gesine Lötzsch und Bundestag hatten, obwohl die noch wirklich viel gearbeitet und geleistet haben.
00:21:52: Aber als fraktionsloser Abgeordnete stehen die im Zichrend rechte nicht zu, kann es ja keine namentliche Abstimmung beantragen und so weiter, also vieles nicht.
00:22:01: Nein, das ist glaube wirklich, dass das insofern gut ist, dass die linke Bundestag ist.
00:22:05: Man muss wirklich nicht alle ihre Argumente teilen, aber wir haben eine breitere Diskussion.
00:22:10: Und ich finde sie richtig, es muss auch Rechts geben.
00:22:13: Und wenn ich die CSU als Rechtsbezeichnung, ist das nicht schlimm, aber sie ist nicht rechtsextrem und extrem.
00:22:19: Wir brauchen weder den Linksextremismus und Bundestag noch den Rechtsextremismus.
00:22:24: Letzteres haben wir
00:22:25: aber.
00:22:26: Können wir uns doch einigen, dass...
00:22:29: Wobei ich nie Rechts sage, ich sage immer absichtlich konservativ.
00:22:34: Rechts ist halt auch zum Schimpfwort verkommen und ist in meinen Augen teilweise eben falsch genutzt.
00:22:40: Deshalb sage ich es so nie, ich sage sonst immer konservativ.
00:22:43: Aber
00:22:43: können wir uns doch auf einigen, dass der Bundestag leider nicht mehr den Querschnitt der Bevölkerung widerspiegelt?
00:22:48: Nein, natürlich nicht.
00:22:49: Also ich würde mir auch wünschen, dass zum Beispiel mehr Mittelstand, mehr Handwerk, mehr Unternehmen vertreten wäre im Bundestag.
00:22:55: Und da auch etwas mehr hinein
00:22:57: käme.
00:23:00: Also weder siehst du richtig Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, geschweige deine Bürgergeldempfängerinnen im Bundestag, noch siehst du Unternehmerinnen und Unternehmer dort, die gefährden ja alle hier unternehmen.
00:23:10: Du siehst auch so gut wie keine Bäuerinnen und Bauern dort.
00:23:12: Also ganze Berufsgruppen sind ausgeschlossen.
00:23:14: Die meisten Berufsgruppen, die es gibt, sind Juristinnen und Juristen.
00:23:18: Allerdings müssen die Folgen des Wissen rechtsanwälte, die erfolgreich sind, gehen natürlich nicht in den Bundestag.
00:23:24: Die haben sehr einbrüßen.
00:23:26: Meine Damen und Herren, jetzt wissen Sie, warum Sie diesen Anwalt nicht anrufen sollten.
00:23:30: Moment, Moment, ganz im Gegenteil.
00:23:33: Es gab nur drei Ausnahmen.
00:23:35: Einer sitzt vor Ihnen.
00:23:38: Das andere war Ströbeler und das andere war Schiele.
00:23:45: Aber das ist wirklich selten.
00:23:46: Die meisten haben...
00:23:48: So, jetzt kommt eine Frage.
00:23:51: Du liest eine halbe Stunde Fragen vor, so machen, dass die Linken die Horten die Schätze so lange bis es nicht mehr auffällt.
00:23:56: Komm, komm, komm.
00:23:58: Du
00:23:58: hast mir doch schon so viele Fragen gestellt.
00:23:59: Du
00:24:00: stellst schon die Dritte hintereinander jetzt.
00:24:01: Na ja, dann stellen mir die Frage.
00:24:03: Nein, das ist jetzt wirklich eine für dich...
00:24:10: Inwieweit finden Sie, sollte die Jugend in politische Entscheidungen mit einbezogen werden?
00:24:14: Und wie kann die Jugend sich ihrer Meinung nach am besten in die Politik einbringen?
00:24:20: So, die soll ich mir selber stellen, die Frage.
00:24:22: Ja.
00:24:25: Ich
00:24:26: kann sie ja beantworten.
00:24:27: Ich möchte erleben, wie
00:24:30: das geht.
00:24:31: Da steht der Intelligenztest in unseren Unterredungen.
00:24:36: Ich glaube, dass die Jugend tatsächlich ... sich ferner denn je von den politischen Entscheidungsprozessen befindet, wobei man mit die Jugend vorsichtig sein muss.
00:24:47: Es gibt immer noch Jugendorganisationen und ähnliches und ich finde es grundsätzlich richtig, obwohl ich es selbst nicht gemacht habe.
00:24:54: Manche wissen das gar nicht.
00:24:55: Ich war ja ein absoluter Quereinsteiger in die Politik.
00:24:57: Ich war ja bis ich neunundzwanzig war noch nicht mal Parteimitglied, sondern bin dann erst, weil ich gesagt habe, ich möchte zunächst einmal unabhängig sein und aus der Unabhängigkeit heraus dann eben auch in der Politik scheitern können und was ja dann auch mit dem entsprechenden Wumms dann stattfand.
00:25:11: Aber dadurch hat man eine andere Sicherheit dann letztlich auch im politischen Handeln und muss sich nicht sofort dann der Zwänge unterwerfen, die manchmal auch sehr, sehr einschränkend sein können.
00:25:23: Trotzdem finde ich es richtig, wenn sich junge Menschen, egal in welcher Jugendorganisation außer sind Extremisten, sich entsprechend engagieren.
00:25:30: Was aber stattfinden muss, um die Jugend mehr für Politik zu gewinnen und zu begeistern, ist natürlich, findet viel jetzt auf sozialen Medien statt und da sind einige gut und andere erbärmlich.
00:25:41: schlecht, ist, dass bei den Themen die junge Menschen wirklich berühren und in ihrer Lebensplanung betreffen.
00:25:51: nicht mit leichter Hand über ihre Köpfe hinwegte Debatten geführt werden.
00:25:55: Das aktuelle Beispiel ist, und das ist ja ein Thema, das mir relativ nahe liegt, weil ich ja damals für die Aussetzung gesorgt habe, ist die Wiedereinführung der Werbpflicht.
00:26:05: Ich habe das Gefühl und höre von vielen jungen Menschen, dass diese Debatte komplett ohne sie stattfindet.
00:26:10: Ich bin grundsätzlich der Meinung, und das sind wir sogar einer Meinung, lieber Gregor, dass wahrscheinlich die beste Lösung für dieses Land, eine allgemeine Dienstpflicht für ein Jahr, für Männlein und Weiblein wäre, wo man wählen kann zwischen einem sozialen Einsatz oder der Bundeswehr oder ähnlich, aber es muss Sinn machen, es muss daraus eine Perspektive entstehen und in diesem Jahr muss man mit einem Gewinn aus dem Jahr wieder herausgehen.
00:26:33: So sollte es gestaltet werden und nicht über irgendwelche Losverfahren und halbfreiwilligen, so freiwilligen Modelle oder ähnliches.
00:26:39: Und in diese, in diese Debatte.
00:26:45: Es ist ja völlig absurd, was da momentan wieder herumschwört und wer da welche Positionen kassiert und hin und her, aber ich habe nicht das Gefühl, dass mit jungen Menschen wirklich substanziell darüber debattiert wird.
00:26:54: So gewinnt man Vertrauen in der Politik, durch die Politik, in einer gewissen Bevölkerungsgruppe und da muss mehr gemacht werden.
00:27:02: Also eine Zweibermerkung von mir, was der Jugend schwer fällt, was sie lernen muss, ist Geduld zu haben.
00:27:08: Man erreicht nicht sofort was, die organisieren eine Demo und wundern sich, dass danach alles so weitergeht wie vorher.
00:27:15: Das ist aber so, das ist nicht einfach, aber man muss Geduld entwickeln, um wirklich was verändern zu können.
00:27:21: Das Zweite ist, wir müssen auch und das stimmt viel mehr Angebote zu Gesprächen mit jungen Leuten machen, dass sie sich im Einbezogen gefühlen.
00:27:29: Es gibt zum Kinderparlament, da war ich eingeladen und die schlugen vor, dass jedes Kinder, also jeder geborene Mensch mit deutscher Staatsbürgerschaft, das Wahlrecht hat.
00:27:40: Ich habe gesagt, wie soll denn so ein Säugling das Wahlrecht wahrnehmen?
00:27:44: Haben sie gesagt, machen die Eltern.
00:27:47: Dann sage ich, Moment, Sie können ja nicht zwei Stimmen haben für ein Kind.
00:27:51: Nein, dann müssen Sie sich einheben.
00:27:53: Was passiert, wenn Sie sich nicht einheben?
00:27:55: Ja, dann verlieren Sie die Stimme.
00:27:58: Ansonsten sagen sie, also ich darf für dieses Kind, für ihr neues Kind und so weiter.
00:28:02: Das Einzige, was ich da entspannt fand, ich habe gesagt, ab wann wählen dann die Kinder selbst?
00:28:08: Na, wenn sie reif genug sind, wenn sie sich dafür entscheiden, so mit zwölf, dreizehn oder so.
00:28:12: Und dann habe ich gesagt, das Einzige spannende daran wäre, dass eine Familie mit sieben Kindern, also zwei Erwachsenen und sieben Kinder, hätte plötzlich neun Stimmen.
00:28:22: Das heißt, dass Die Politik würde sich um kinderreiche Familien ganz anders kümmern als heute.
00:28:29: Das fand ich daran ein bisschen witzig.
00:28:32: Und trotzdem, ich habe ihn eben zugehört und habe Nachfragen gestellt.
00:28:36: Das fand ich schon wichtig, weil sie sonst ja keiner ernst nimmt, das Kinderparlament.
00:28:40: Aber das müssen wir.
00:28:41: Haben
00:28:41: wir die Kunst des Zuhörns verlernt?
00:28:43: Ja.
00:28:44: Das ist im Bundestag besonders schlimm.
00:28:47: Sie hören wirklich nicht zu.
00:28:49: und halten dann ihre Reden, und das merken die Leute und sind schon wieder enttäuscht.
00:28:52: Anders ist es in den Ausschüssen.
00:28:54: Da leisten die Abgeordneten ihre eindliche Arbeit, aber die kriegt keiner mit, weil da die Medien ausgeschlossen sind.
00:29:00: Da hören sie auch mal einen Oppositionspolitiker, und dann hat der Gisli recht, also kann ich im ersten Satz das schreien und im dritten Satz von Symplenium nie machen.
00:29:08: Also da gibt es so einen richtigen Bruch im Bundestag.
00:29:10: So, jetzt kommt die nächste Frage an dich.
00:29:13: Wer ist der aktuell im Amt Ihnen sympathischste Politiker?
00:29:22: Im Amt.
00:29:22: Im Amt.
00:29:24: Du bist ja gewählter Abgeordneter.
00:29:27: Ich habe jetzt über diese zweieinhalb Jahre eine gewisse Grundsympathie entwickelt.
00:29:35: Wir haben wirklich festgestellt, dass wir uns mögen.
00:29:38: Und trotz manchmal sehr, sehr unterschiedlicher Positionen.
00:29:41: Und ich glaube, das ist das, was eine Gesellschaft wahrscheinlich eher zusammenhält, als wenn man immer nur nach dem nach dem gleichen Versuch zu gucken.
00:29:50: Wer ist mir wirklich sympathisch, wenn ich da in diese Reingucke...
00:29:55: Wir lassen mal eine Ministerin aus.
00:29:59: Aber von
00:30:01: wem du wohl redest.
00:30:01: Also ich bin überhaupt nicht befangen, was das anbelangt.
00:30:10: Ist nicht leicht, ne?
00:30:12: Also, das soll jetzt auch nicht abwertend wirken, aber ich finde, es fällt heute schwer, überhaupt Sympathie-Werte noch vermittelt zu bekommen und das liegt nicht zwingend immer nur an den Politikerinnen und Politikern.
00:30:28: Und wahrscheinlich gibt es einen ganzen Schwung sehr sympathischer, aber wahrscheinlich liegt es auch an meiner heute sehr genossenen Distanz zu dem Gesamt-Zirkus.
00:30:39: Jetzt müssen Sie sagen, wie kann das sein?
00:30:42: Es ist aber tatsächlich so und dass ich mich jetzt einfach auch nicht mehr in dem Detail mit einzelnen beschäftige.
00:30:49: Diejenigen, die ich kenne, die gerne in den Medien, also die jetzt bekannt, das sind inklusive eines Bundeskanzlers und andere, die ich über die Jahre hinweg kennengelernt habe, es ist oft so, dass viele dieser Menschen, die in den Medien oft starrer, hart, humorlos darüber kommen, ganz andere Menschen im Privaten sind.
00:31:09: Da frage ich mich manchmal, was macht das Geschäft eigentlich aus einem?
00:31:16: Dass es eigentlich nicht mehr gelingt, dieses menschlich, sympathische, herzliche, warme, was weiterhin viele Politikschaffende im Privaten haben, so zu vermitteln, dass das auch als authentisch wahrgenommen wird.
00:31:36: Ich glaube, es ist... Wahrscheinlich eines der eine der Tragödie in unserer Zeit, dass Authentizität zum einen verlangt wird und eine Sehnsucht nach Authentizität in der Politik herrscht und es immer schwieriger geworden ist, authentisch zu sein außer in der Ablehnung.
00:31:53: Und da spielt natürlich auch dieses manchmal sehr unselige Wechselspiel von Medien und Politik mit hinein und auch die Scheu davor, sich zu öffnen und auch mal Schwächen zu zeigen.
00:32:09: Weil zu einem authentischen Wesen gehört es auch eigene Schwächen nach außen zu tragen.
00:32:15: Und das ist irgendwie ein Bild, das man von Politikern nicht haben soll.
00:32:22: Ich muss aber sagen, mir ist ein Politiker lieber, der zu seinen Schwächen eben so steht, wie er seine starken Momente hat.
00:32:30: Und mir ist lieber jemand, den ich als Mensch wahrnehme und weiß, er ist als Mensch gleichzeitig Politiker.
00:32:36: Und nicht jemand ist Politiker, aber hinter der Fassade möglicherweise auch ein Mensch, so rum hätte ich es gerne.
00:32:44: Also, oh Gott, was wir, wie schaffen wir es als Gesellschaft, dass alle verstehen, abschieben bedeutet nicht, dass wir mehr Geld für andere Sachen haben.
00:32:57: Warum versteht keiner, dass linke Politik die einzige ist, um uns zu helfen?
00:33:01: Die Frage geht nun wirklich an dich.
00:33:05: Wie hängt Wirtschaft und soziale Bildung miteinander zusammen?
00:33:10: Wirtschaft und soziale Bildung.
00:33:13: Also, dass nicht alle begreifen, dass linke Politik für sie das nützlichste ist, verstehe ich auch nicht.
00:33:20: Aber das ist so, seit ich in der Politik bin.
00:33:25: Ein bisschen beruhigt es mich auch.
00:33:27: Die Linken gehen davon aus, dass sie bessere Menschen sind, weil sie für Frieden eintreten und für soziale Gerechtigkeit.
00:33:35: Und ich sage immer, ja, es stimmt nur ein bisschen.
00:33:39: Denn wenn ich sehe, wie wir uns untereinander behandeln, habe ich manchmal meine Zweifel, ob wir die besseren Menschen sind.
00:33:47: Das darf man nicht vergessen dabei.
00:33:49: Also ich bin da so ein bisschen der Störenfried.
00:33:52: Aber eins ist völlig richtig.
00:33:54: Ich wissen Sie, man muss immer die Konsequenzen mit bedenken.
00:33:57: Also jetzt schicken wir die Leute an den Grenzübergangstellen weg.
00:34:00: Jetzt bilden sich erste Banden.
00:34:02: die organisieren die Flucht über die grüne Grenze.
00:34:04: Das Problem ist, da die sich illegal in Deutschland aufhalten, können sie nicht legal arbeiten.
00:34:10: Sie können nur Schwarzarbeit verrichten.
00:34:12: Wenn du aber immer mehr Schwarzarbeit hast, kommt die Konsequenz, dass die Löhne für die, die reell beschäftigt sind, sinken, weil der Schwarzarbeit kostengünstiger ist.
00:34:22: Ich habe in Berlin als Senator eine interessante Verstellung gemacht.
00:34:26: Da war es üblich wahrscheinlich.
00:34:28: Ist es immer noch so?
00:34:30: dass die Kellnerinnen so in allen kneifen und niedrigen und mittleren Gaststätten, ich rede nicht von den ganz teuren, aber von den anderen, die verdienten immer so tausend Euro und bekamen immer noch mal fünfhundert Euro Schwarz in die Hand gedrückt.
00:34:47: Woran Sie nicht denken ist, dass für die fünfhundert Euro ja keine Beiträge in die Rentenversicherung, in die Arbeitshausenversicherung bezahlt werden.
00:34:54: Also wenn Sie in die Situation kommen, haben Sie ja auch Nachteile.
00:34:57: Aber es ist natürlich Protokleichnettung.
00:35:00: Kannst ja das Geld einfach so behalten.
00:35:02: Und dann habe ich gesagt, dagegen müssen wir rücksam vorgehen.
00:35:05: Und dann sagten meine Abteilungsleiter, Herr Gissi, dazu ist es so spät.
00:35:09: Sag ich, warum?
00:35:10: Ja, weil das dann achtzig Prozent dieser Gaststätten so ist.
00:35:14: vielleicht sogar schon in neunzig Prozent, dann hängt die ganze Struktur dran.
00:35:18: Die Pachtgebühren richten sich danach, alles richtet sich danach.
00:35:21: Das heißt, wenn du einen Punkt aufgreifst und sagt, das ist ja widerrechtlich, das muss ich beseitigen, kippst du alle anderen Strukturen mit.
00:35:30: Und da habe ich begriffen, Kriminalität ist bekämpfbar, solange sie die zehn Prozentmarke in einem Bereich nicht überschreitet.
00:35:38: Wenn sie die überschreitet, stehst du wirklich also fassungslos davor.
00:35:43: und kommst an die Substanz nicht mehr heran.
00:35:46: Das war für mich etwas Interessantes.
00:35:49: Ich möchte, dass wir in erster Linie darüber nachdenken, wie wir Fluchtursachen beseitigen.
00:35:54: Sehen Sie, in den letzten Jahren sind die immer größer geworden, nicht nur Kriege, immer mehr Kriege, auch das Elend nimmt zu.
00:36:01: Jedes Jahr sterben auf der Erde fünfzehn Millionen Menschen an Hunger, obwohl wir eine Landwirtschaft haben, die die Menschheit zweimal ernähren könnte.
00:36:10: Warum sind wir nicht in der Lage, die Labens mit die Lebensmittel dorthin zu bringen.
00:36:15: Das meinte übrigens Papst Franziskus, als er sagt, der Wirtschaft tötet.
00:36:18: Er meinte solche Strukturen, die das ausschließen.
00:36:21: Und ich finde, da müssen wir intensiv dran arbeiten.
00:36:25: Natürlich brauchen wir auch ein innes Recht und was nicht geht, geht nicht, etc.
00:36:29: und natürlich wenn... Abgedehnt ist der Sühlantrag, ist er abgedehnt.
00:36:34: Aber gleichzeitig müssen wir anders integrieren.
00:36:36: Das betrifft nicht nur die deutsche Sprache, wir müssen von Anfang an Arbeitserlaubnis ergeben.
00:36:41: Es ist nicht schlimmer für unsere Gesellschaft und für die Betroffenen, wenn sie nicht arbeiten dürfen.
00:36:47: Wenn sie dann nicht arbeiten wollen, ist nicht mal was anderes.
00:36:49: Und dann nochmal, ich bin... Ich bin ja auch, wir brauchen ja auch jedes Jahr, vierhunderttausend ausländische Fachkräfte.
00:36:58: Und wir alles nicht vergessen.
00:37:00: Und ich bin dafür, keine Strukturen zu schaffen, wo die alle aus einem Land zusammenleben.
00:37:06: Dann kriegst du eine merkwürdige Struktur.
00:37:09: Ich kenne das aus Kreuzberg in Berlin.
00:37:11: Wenn wir die über ganz Berlin verteilt hätten, sehen die Situation völlig anders aus.
00:37:16: Aber damals bei den sogenannten Gastarbeitern hat man die alle ghettoisiert.
00:37:19: Und ich dachte, wir haben daraus gelernt.
00:37:21: Jeder besteht.
00:37:22: Was machen wir heute mit dem Flüchtling?
00:37:23: wieder alles zusammen.
00:37:26: Ja, und das ist falsch.
00:37:27: Dann entstehen dort Strukturen, die wir gar nicht im Griff haben.
00:37:30: Und das geht nicht.
00:37:31: Ich bin dafür, dass es für beide Seiten zum Vorteil wird, davon sind wir allerdings meinweit entfernt.
00:37:37: Es sind viele Fehler geschehen, in den letzten Jahren auch Jahrzehnten, die sich aufgebaut haben.
00:37:44: Das letzte Jahrzehnt war wahrscheinlich in der Hinsicht alles andere als glücklich.
00:37:48: Jetzt beginne ich hier zu rauschen.
00:37:53: Ich glaube, dass die Frage mit der reinen Fokussierung darauf, dass man Abschiebungen mit Geld für andere Sachen verbindet, einfach das greift zu kurz.
00:38:04: Sondern es muss das, was du ja im Grunde auch gesagt hast, es muss klar sein, dass wenn jemand einen absolut illegalen Aufenthaltstitel hat, wenn er sich gleichzeitig weigert, die Sprache zu lernen, wenn er sich weigert, unsere sich an unser Grundgesetz zu halten, dann geht es nicht um eine Frage, ob Abschiebung mit Geld zusammenhängt, sondern dann geht es darum, dass abgeschieben, wo geschoben wird, aus guten Gründen.
00:38:30: Und da verschiebt sich die Debatte teilweise und führt natürlich zu einem Nährboden wiederum für die Populisten.
00:38:39: Und hier mangelt es oftmals einfach an Klarheit.
00:38:42: Und wenn man es verengt, nur auf den einen Bereich geht es um Geld, ja oder nein, ich bin genauso wie du, der Meinung, dass wir brauchen Fachkräfte, die wir aus Deutschland heraus selbst gar nicht schultern können und die wir auch nicht nur dadurch schultern können, dass wir jetzt jedem, der da ist, jetzt eine Arbeitserlaubnis geben, sondern wir brauchen über Jahre hinweg gezielte Zuwanderung in gewisse Bereiche.
00:39:04: Das ist notwendig, aber wir brauchen einfach auch eine klare Ansage.
00:39:09: dass wenn man sich in unserem Land nicht an die Gesetze hält, wenn man nicht bereit ist, sich an unser Grundgesetz und an unsere Ordnung zu halten und unsere Sprache zu lernen, dass es dann eben auch einen Grund geben muss, dass man seine Heimat war anders sucht, um es mal milder auszudrücken.
00:39:29: Ihr habt
00:39:29: noch noch die Frage, die in Wirtschaft und soziale Bildung.
00:39:33: miteinander zusammen.
00:39:34: Natürlich hängt das miteinander zusammen, weil natürlich die Wirtschaftsstrukturen auch viele Einsichten und Ansichten bestimmen.
00:39:40: Trotzdem ist die Wirtschaft nicht direkt zuständig für Bildungspolitik.
00:39:44: Und deshalb sollten wir in den Schulen mehr zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit erziehen, indem wir den Schülerinnen und Schülern auch erklären, was es heißt, wenn es das nicht gibt, wie dann das Leben aussieht.
00:39:56: Also ganz praktisch, wissen Sie, Krieg klingt so.
00:40:00: Aber das sind tote Kinder.
00:40:01: Das sind vergewaltigte und getötete Frauen.
00:40:04: Das sind verstimmelte Männer.
00:40:06: Das sind tote Männer.
00:40:08: Das darf man alle nicht vergessen.
00:40:09: Das ist so schrecklich.
00:40:11: Und es tut mir leid, aber das muss man sehen und wissen.
00:40:15: um dann leidenschaftlich zu werden im Kampf für Frieden, aber eben auch für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit.
00:40:22: Und wir brauchen Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen beim Zugang zu Bildung, Ausbildung, Kunst, Kultur und Sport und sind meilenweit davon entfernt.
00:40:35: Selbstverständlich auch eine soziale Bildung geben und wenn einzelne aus der Wirtschaft darüber meckern darf uns das nicht stören.
00:40:41: Dann meckern zu halt.
00:40:43: Ist ja ihr gutes Recht.
00:40:44: Jetzt kommt die Frage an dich unter welchen Umständen Würden Sie die Partei wechseln?
00:40:51: Wechseln ist gemein, das heißt nicht austreten.
00:40:53: Also ich habe noch nie was davon gehalten, apodiktisch alles nachzubeten, was in Hochglanzprogrammen irgendwelcher Parteien steht und zu glauben, dass das gottgegebene Weisheiten sind.
00:41:03: Ich war als ich in meinen neunundneunzig Tagen Generalsekretär der CSU war.
00:41:08: Gott sei Dank war es keinen Tag länger.
00:41:11: In diesen neunundneunzig Tagen war ich aber unter anderem auch mitverantwortlich für die Verabschiedung eines Grundsatzprogrammes.
00:41:17: Und sowas habt ihr ja auch immer mal wieder geschrieben.
00:41:19: Und da wird sich über alles Gott und die Welt und nahezu jedes Thema Gedanken gemacht.
00:41:24: Und das auch wirklich mit guten und herren Zielen.
00:41:29: Und trotzdem kommt man zu dem Schluss, dass es am Ende sich um Kompromisse handelt, weil natürlich viele Kräfte und Strömungen in einer Partei zusammenwirken.
00:41:36: Und ich habe immer meisten Achtung vor jenen gehabt, in den Parteien, die in der Lage sind, auch dort einmal kritisch aufzutreten und sich inhaltlich hart auseinanderzusetzen mit Punkten, zu denen sie einfach auch nicht stehen.
00:41:50: Das macht eine Partei lebhaft.
00:41:51: Eine Partei ist dann ein Problem, wenn sie einfach ein monolithischer Block ist, die einfach von oben nach unten alles nachbeten, was irgendjemand mal vorgekaut hat und als die allein machende Weisheit bezeichnet.
00:42:04: Und mir fehlt dieses Lebhafter an einer Debatte in Auseinandersetzung, wo sie nicht gleich so stattfinden wie bei den Grünen, wo dann immer irgendwelche Sachen auch noch auf die Bühne fliegen.
00:42:13: Aber dieses, sagen wir mal, diese lebhafte, auch manchmal harte Auseinandersetzung, die gab es gelegentlich auch in meinem Laden.
00:42:22: Momentan, sagen wir mal, ist man, ich würde jetzt nicht sagen, Devot, aber man versucht schon dem großen Parteivorsitzenden... oftmals zu genügen, egal ob er jetzt am Dönerstand steht oder
00:42:38: ob er an der Sonntag wird.
00:42:41: Bei Franz Josef Strauß war nun wirklich jemand, der selbstbewusst sein Fehlerfreibuch stabilen konnte, dass es wohl war.
00:42:48: Und man dürfte wahrscheinlich auch heute sagen, dass ein Franz Josef Strauß wahrscheinlich mit der heutigen Beobachtung Medienlandschaft, sozialen Medien, mit den Händis, die überall auftauchen, wahrscheinlich keine zwei Monate politisch überleben würde.
00:43:01: Aber trotzdem hat er sich mit ihrer Schoenhecker-Gut verstanden.
00:43:03: Das ist nur auch wieder witzig.
00:43:05: Aber was ich sagen will, bei mir ist es ganz einfach.
00:43:07: Ich kann es kürzer beantworten.
00:43:09: Ich wechsle auf keinen Fall die Partei der Gestalt, dass ich in eine andere gehe.
00:43:14: Wenn meine Partei sich so entwickelte, dass ich mit ihr nichts mehr anfangen könnte, würde ich austreten und parteilos werden.
00:43:21: Aber das sehe ich nicht.
00:43:23: Insofern... Bin ich da drin und nun bin ich ja aus so einem sturer Ochse.
00:43:27: Ich bin da siebenundsechzig Mitglied geworden.
00:43:29: Die Partei hat sich sehr verändert seitdem, aber ich bin ja mal Mitglied geblieben.
00:43:34: Du wirst nicht ein Ernst sagen, du bist gleich geblieben.
00:43:37: Nee, nee, ich bin älter geworden.
00:43:40: Das habe ich auch gemerkt.
00:43:41: Sonst bin ich gleich geblieben, ja.
00:43:44: Wenn Sie mal vergleichen, meine Damen und Herren, wie wenig Falten dieser junge Mann auf seiner Stirne hat im Vergleich zu mir, ist eine Mitgliedschaft in einer linken Partei offensichtlich gerade zu einem jungen Brunnen im Gegensatz zu den Konservativen.
00:44:00: Das ist wirklich ein Problem.
00:44:02: Meine Barte hat jetzt so viele junge Mitglieder, wie sie es ja nie kannte.
00:44:06: Und ich habe gesagt, wir müssen alle Form verändern.
00:44:08: Wir können nicht zu langweiligen.
00:44:09: Parteiversammlung einladen, was so junge Leute damit anfangen.
00:44:13: Also muss die sozialen Medien alles
00:44:15: nutzen.
00:44:15: Man muss eben das anpassen.
00:44:16: Wann lässt du dich zittorvieren?
00:44:18: Ja, es geht in meiner Haut nicht mehr.
00:44:23: Wie schon sieben und siebzig Jahre alt.
00:44:26: Das ist ja der Irrtum.
00:44:28: Man muss das nicht mitmachen, was die Jugend macht, aber man darf es ihnen auch nicht übel nehmen.
00:44:33: Und die SED-Führung, die immer dachte, sie kann der Jugend den Musikgeschmack und den Kleidungsschmack vorschreiben.
00:44:40: Absurd geht es gar nicht.
00:44:42: Stimmt,
00:44:42: bei dir ist es offensichtlich gescheitert.
00:44:44: Weil, ja, ist es auch.
00:44:46: Und zwar völlig zu Recht.
00:44:48: Meine Lieblingswandshaltung war die, da wurden lang Haare, die wurden so im Westen auch nicht gut behandelt.
00:44:53: Ja, die wollten Mädchen werden und so, damals alles ganz schlimm.
00:44:56: Und bei uns hat ab und zu die Polizei, die zum Vorsör geschafft, damit ihre Haare geschnitten wurden.
00:45:01: Und zwei Mädchen in meiner Schulklasse machten eine Wandshaltung mit schönen Bildern von Marx und Engels und fragten, wie die Volkspolizei sie in Anbetracht ihrer langen Haare heute behandeln würde.
00:45:14: Hattest du mal lange Haare?
00:45:16: Ja.
00:45:17: Wie lange?
00:45:18: Na so ungefähr, na so, also ich war siebzehn, achtzehn, klar.
00:45:22: Dazu hatte ich auch einen Bart.
00:45:24: Und da hat man schon einen komischen Geschmack.
00:45:27: Das Schöne war, dass unser Direktor reinkam, der Schule.
00:45:30: Das kann ich ja mal kurz erzählen.
00:45:32: Ich meine, das ist wirklich nichts zu passen.
00:45:34: Wenn er sagt, es war im März, er fragte nicht für die Wandzeit, ob er macht das auch interessant.
00:45:40: Wer ist der verantwortlich?
00:45:42: der verantwortliche für politische ideologische Fragen in der FDR-Leitung der Klasse.
00:45:47: Da waren so dreißig Schülerinnen und Schüler, meldete sich keiner.
00:45:52: Ich war bei der Wahl der FDR-Leitung nicht zugegen, hatte also nur Stamm mit zu tun.
00:45:56: Und dann wandte sich plötzlich von hinten die FDR-Sekretärin meiner Klasse zu mir und sagte, ach, Krieger, das habe ich immer vergessen dir zu sagen.
00:46:05: Wir haben dich in Abwesenheit zum Verantwortlichen politischen Wagen gewinnt.
00:46:09: Die FDJ-Leitung hatte von September bis Närz noch nicht ein einziges Mal getagt.
00:46:15: Deshalb wusste ich das auch gar nicht.
00:46:17: Dann konnte ich ja nicht denunzieren, meldete mich und sagte ja ich.
00:46:21: Dann sagte er mitkommen.
00:46:22: Dann ging ich mit ihm in das Direktionszimmer und er sagte, es ist eine solche Provokation.
00:46:27: Du sorgst dafür, dass heute noch die Wandzeitung abgenommen wird.
00:46:31: Da hat er gesagt, Herr Direktor, darf ich mal sagen, warum ich das nicht so wahnsinnig klug finde?
00:46:37: Warum nicht?
00:46:38: Ja, sage ich, bisher ist es ein harmloser Protest von Schülerinnen und Schülern gegen eine bestimmte Behandlung von Jugendlichen.
00:46:46: Sie machen daraus aus, ein Politikum, was nach gar nicht ist.
00:46:50: Ich mache Ihnen folgendem Vorstab.
00:46:51: Wir haben heute Montag.
00:46:53: Lassen Sie die Wandzeitung hängen bis Freitag.
00:46:55: Ich verspreche Ihnen, Freitag wird sie
00:46:57: abgenommen.
00:47:01: Machen Sie ab, sagte.
00:47:02: Gut,
00:47:03: dann machen wir es so.
00:47:04: Und dann ging ich zurück.
00:47:05: Und dann habe ich natürlich auf den Käse gehauen.
00:47:07: Und ja, ich habe gesagt, mit Kämpfen habe ich durchgesetzt.
00:47:10: Ja, dass ihr nach einer
00:47:11: Woche da
00:47:13: hängt.
00:47:14: Aber es war ein schönes Erlebnis.
00:47:16: Und wirklich war, er hat sich nie für die Frage interessiert, während die Wandshaltung gemacht hat.
00:47:21: Das war zwei Mädchen, mit denen ich auch befreundet war.
00:47:24: Und ich fand die auch völlig berechtigt.
00:47:26: Und die haben ja so schöne, lange Haare, Marx und Engels.
00:47:29: Und der Kampf gegen die Jungen mit langen Haaren.
00:47:32: Nicht nachzuverziehen.
00:47:34: Man muss immer sagen, die Jugend entscheidet über ihre Musik und ihre Mode selbst.
00:47:40: Punkt.
00:47:41: Das geht uns Alte gar nichts an.
00:47:44: Wir dürfen es nur für uns im Innern bewerten.
00:47:49: Ich erinnere mich, als es die Zeit gab, als plötzlich zerrissene Jeans in Waren.
00:47:57: So, für die musste man Geld ausgeben.
00:47:59: Und ich habe auf diese zerrissenen Jeans, habe ich damals gespart gehabt und kam irgendwann stolz mit diesen Jeans nach Hause.
00:48:08: Und wir hatten, ich bin bei meinem Vater aufgewachsen, der war immer unterwegs, er war Dirigent, war nie da und wir hatten ein wunderbares Kindermädchen.
00:48:17: Und ich habe wirklich mit meinem Taschengeld relativ lange auf diese unfassbar scheißlichen zerrissenen Jeans gespart gehabt, brachte die nach Hause.
00:48:25: Wache am nächsten Morgen auf, weil stolz wird mein zerrissenen Jeans in die Schule gehen und es verteilten sich siebzehn Reißverschlüsse über diese Jeans.
00:48:34: Soviel Verachtung des Modegeschmacks der Jugend.
00:48:36: Bei mir ging das entsprechend schief.
00:48:39: Also, wenn wir über Jugend schon sprechen, hier ist noch eine Frage.
00:48:41: Welches Buch können Sie jedem Jugendlichen empfehlen und welches Buch hat Ihr Leben am meisten beeinflusst?
00:48:47: Jetzt habe ich nicht wieder Karl Marx.
00:48:50: Oh, das ist schwierig.
00:48:51: Da gibt es zwei Bücher.
00:48:54: Muss ich dann aber kurz erläutern.
00:48:55: Das eine ist die Bibel und das andere ist das kommunistische Manifest.
00:49:01: Das ist von Engels und Marx.
00:49:04: Und zwar, warum?
00:49:06: In dem kommunistischen Manifest wird die Burg Basis zunächst gewürdigt.
00:49:11: Also die beiden Stellen fest, die haben für Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit und für all diese Dinge gekämpft.
00:49:17: Sie haben die Leib-Eigenschaft abgeschafft.
00:49:19: Sie wird richtig gewürdigt.
00:49:20: Und dann sagen sie wieder, wo die Grenzen sind.
00:49:23: Und dann sind die Internationalisten dieser Satz-Poletarier aller Länder vereinigt euch.
00:49:28: Heißt ja, was streitet ihr?
00:49:29: Was führt ihr Krieg gegeneinander?
00:49:32: Ihr seid doch in einer ähnlichen sozialen Situation, erkennt das doch, macht das doch anders.
00:49:37: Aber der wichtigste Satz ist folgender.
00:49:40: Da steht drin, die Freiheit des Einzelnen ist die Voraussetzung der Freiheit aller.
00:49:46: Und die DDR hat daraus gemacht, sie hätten gesagt, die Freiheit aller ist die Voraussetzung für die Freiheit des Einzelnen.
00:49:53: Und dann noch nicht alle in Afrika frei waren, musste der Einzelnen an DDR auch noch warten.
00:49:58: Aber in Wirklichkeit hatten sie das Gegenteil geschrieben.
00:50:03: Das heißt, dass zum Beispiel der Hirsch von der FDP mir gesagt hat, Lieber Herr Gises hat lange gedauert, bis ich begriffen habe, dass Marx so ein Engels Befreiungstheoretiker war.
00:50:14: Sie wurden dann nur missbraucht.
00:50:16: Also das war ganz interessant.
00:50:17: Deshalb dieses Buch.
00:50:19: Und die Bibel aus folgendem Grunde.
00:50:21: Ich muss das jetzt hier mal so offen sagen.
00:50:25: Ein Nachteil des Islam und des Judentums besteht darin, dass sie kein neues Testament haben.
00:50:30: Sie haben nur das Alter.
00:50:32: Und das Christentum.
00:50:34: hat durch das neue Testament eine ungeheure Weiterentwicklung erlebt.
00:50:38: Also ich nenne nur das Beispiel, da wird im alten Testament gesagt, Zahn, Auge um Auge, Zahn um Zahn.
00:50:45: Es ist auch eine Begrenzung.
00:50:46: Man sagt, du darfst dem anderen das Gleiche antun, was er dir angetan hat, aber nicht mehr.
00:50:52: Aber dann sagt Jesus Christus in der Berg prädigt, nein, wenn der dich auf die eine Bange schlägt, musst du dir andere hinhört.
00:50:57: Du sagst, du wolltest deine Feinde lieben.
00:50:59: Das schaffen wir alle nicht.
00:51:00: Das ist nicht die Frage.
00:51:02: Aber es ist eine wahnsinnige Hörentwicklung, wenn man das alter Testament mit dem neuen Testament vergleicht.
00:51:09: Die Idee ist nicht aufzuheben, sondern es zu belassen.
00:51:14: es aber gleichzeitig fortzuentwickeln, das war die Erfindung der Dialektik, muss ich sagen.
00:51:20: Das
00:51:22: war natürlich auch diplomatische Klugheit, wenn
00:51:24: man so will.
00:51:25: Und das hat mir immer imponiert, diesen Zusammenhang zwischen dem Alten und dem Neuen Testament, dann würde ich nur noch eins sagen, ich selbst glaube nicht an Gott, aber ich fürchte eine religionsfreie Gesellschaft ein bisschen auch.
00:51:37: weshalb, ohne die zehn Gebote, ohne die Bergprädik, hätte mir überhaupt keine allgemeinen verbindliche Moral.
00:51:43: Und das wäre für unsere Gesellschaft eine Katastrophe.
00:51:48: Die haben wir ja dadurch.
00:51:50: Und jetzt Kunst.
00:51:51: Zu Weihnachten, da ist man so angehaucht, Bach, alles so dunkel, die echten Kerzen, das ist ja auch alles wunderschön.
00:51:58: Und da spenden die Christinnen und Christen, so wie ihr, am meisten, weil sie nachdenken und wieder... sich eingestehen müssen, doch nicht entsprechend der Berg prädigt und den Szenen geboten gelebt zu haben.
00:52:12: Jetzt wissen wir, dass du an Weihnachten weder spendest noch...
00:52:15: Warte, warte, aber jetzt kommt der Höhepunkt, die nicht Christen spenden, vor Schreck alle gleich mit, weil sie ja in dieser gemeinverbindlichen Moral auch nicht eingehalten haben.
00:52:23: Deshalb haben wir Weihnachten immer das höchste Spendenaufkommen in Deutschland und dabei soll das auch bleiben.
00:52:28: Dabei sollte es bleiben.
00:52:29: Ich versuche jetzt, mir gerade die traumatisierte Jugend vorzustellen, denen du als Buchempfehlung das kommunistische Manifest und die Bibel aus...
00:52:38: Ja, es muss auch mal ein bisschen schwierig werden.
00:52:42: Fordernd.
00:52:43: Wenn Sie klein sind, Kleinkinder, dann schlage ich Ihnen mein Lieblingskinderbuch vor Paul Allein auf der Welt.
00:52:49: Aber das erzähl ich dir jetzt nicht.
00:52:51: Wenn wir über Weihnachten schon sprechen, lieber Gregor... ist es uns beiden aufgefallen, als wir heute mit dieser doch verritabenden Verspätung in eine Stadt kamen, die ein Weltkulturherbe hat mit der Zeche Zollverein, die die tatsächlich Kulturhauptstadt-Zollverein war, eine Stadt, die mit vielen Dingen zu überzeugen und auch das Herz einzunehmen weiß, dass man offensichtlich hier, aber das muss man uns noch erklären, wann beginnt Weihnachten zu feiern?
00:53:24: Also, ich verstehe ja, dass man ein Theater hat, da es Lichtburg
00:53:28: heißt.
00:53:30: Aber auch auf den Straßen sind die Lichter, zumindest bereits Anfang November, so weihnachtlich, wie man es selbst in dem clerikal-faschistischen Bayern nicht feststellen kann.
00:53:42: Das fand mich auch erstaunt, dass Essen der Vorrat ist.
00:53:45: Ich habe es noch in keiner Stadt gesehen, die ganzen Buden mit den Herzen und so weiter.
00:53:50: Wobei ich auch mal sagen darf, ich würde mir wünschen, dass man nicht ständig von Wintermerkens, sondern immer noch von Weihnachtsmärkten spricht.
00:53:57: So viel sollte unsere Kultur uns auch noch wert sein.
00:54:01: Aber ich habe noch eine Frage.
00:54:03: Ab wann feuern Sie Ostern?
00:54:06: Ab Januar oder ab Februar würde ich da auch interessieren.
00:54:11: Also ich verstehe ja, du wieder die Wirtschaft, die daran interessiert ist, rechtzeitig zu verkaufen.
00:54:17: Aber ich finde, man kann es auch übertreiben.
00:54:19: Wenn es früher gab, ist meine Regel.
00:54:22: Der erste Weihnachtsmarkt wurde eröffnet nach dem toten Sonntag.
00:54:27: Bis zum toten Sonntag nicht.
00:54:29: Heute ist
00:54:32: die Schwelle Halloween offensichtlich.
00:54:35: Das ist übrigens der einzige Feiertag aus dem Westen, der bei den Kindern am Osten auch angekommen ist.
00:54:41: Halloween?
00:54:43: Da gehen die jetzt auch verkleidet durch die Straßen und wollen Süßes oder Saures etc.
00:54:48: Das finde ich ganz witzig.
00:54:49: Der Feiertag, den wir so allmählich im ganz Deutschland einführen, ist der achte März.
00:54:57: Der Frauentag.
00:55:00: Der hat in der DDR immer eine große Bedeutung.
00:55:02: Im Westen eher der Muttertag.
00:55:06: Der verliert an Bedeutung,
00:55:07: weil
00:55:07: er auch von den Nazis so unangenehm gepflegt wurde.
00:55:10: Ist auch egal.
00:55:11: Aber der Frauentag gewinnt an Bedeutung.
00:55:13: Es gibt schon zwei Bundesländer, wo der Frauentag ein Feiertag ist.
00:55:17: Berlin und Wegeleburg-Vorpommern.
00:55:19: Und jetzt bin ich ja gespannt, wann ein NRW, der achte März zum Feiertag wird.
00:55:25: Das könnte man noch bei den normal bei mal in den Vordergrund stellen, zum Beispiel.
00:55:31: Du bist schon jemand, der wirklich eine kulturelle Vereinahmung hier vorzunehmen.
00:55:37: Pass auf, ich bin ja noch viel schlimmer.
00:55:38: Aber ich
00:55:39: möchte trotzdem nicht eines, eines möchte ich noch vorausschicken.
00:55:42: Ich finde es, ich finde es wirklich bedenklich, wenn wir den Muttertag jetzt auch opfern würden, bloß weil irgendjemand sagt, den hätten die scheiß Nazis damals missbraucht.
00:55:57: Ich finde, ein Muttertag gehört weiterhin der Ehre der Mütter aufrecht erhalten und hat seinen Wert in unserer Gesellschaft.
00:56:03: Ja, aber wir müssen alle Frauen ehren.
00:56:05: Das ist wichtig.
00:56:06: Und da ist Italien komischerweise, so katholisch ist es viel weiter als wir.
00:56:10: Die
00:56:11: haben keinen Muttertag?
00:56:12: Nein, die Frauen zu ehren.
00:56:16: Das hat mir mein Vater mal erklärt, als er Botschafter in Italien war.
00:56:18: Der sagt, weißt du, wir haben die Gleichberechtigung, die haben wir auch weiter vorangebracht.
00:56:23: Aber sie haben durch das Maria-Bild eine Verehrung der Mütter, wie wir das überhaupt nicht kennen.
00:56:28: Und man darf die emotionale Seite logischerweise nie unterschätzen.
00:56:33: Das stimmt.
00:56:34: Aber ich wünschte mir in Deutschland wirklich, muss ich sagen, als Feiertag den acht Mai.
00:56:42: weil wir endlich begreifen müssen, das war auch der Tag unserer Befreiung.
00:56:46: Und dann wünschte ich mir in Berlin noch den Reformationstag als Feiertag.
00:56:52: Da habe ich gesagt, erstens, wenn das ein gesetzlicher Feiertag ist, haben alle frei und werden bezahlt.
00:57:01: Das ist schon mal ein ausgesprochen linkes Programm.
00:57:04: Zweit, das habe ich gesagt.
00:57:07: Zweitens hat Bayern so viele Feiertage.
00:57:10: Wir haben nicht mal die Hälfte davon.
00:57:12: Nein.
00:57:13: So geht es nun auch nicht.
00:57:14: Aber das stimmt auch nicht.
00:57:15: Und natürlich, ihr habt ja alles Mögliche, sind bei euch gesetzliche Feiertage.
00:57:20: Wenn man durch Bayern fährt, ist man immer in einem gesetzlichen Feiertag.
00:57:23: So geht das nun auch nicht.
00:57:25: Aber im Gegensatz zu euch, Berlin, arbeiten wir an den Arbeitstagen.
00:57:31: Also die Berliner sind ausgesprochen fleißig, sie sagen es noch nie.
00:57:37: Also wir hänseln uns weiterhin fröhlich und werden glaube ich mal in die letzte Runde dieser Fragen kommen, weil, das frage ich dich jetzt nicht, was waren die letzten drei Proms, die sie in Chat GPT eingegeben haben, du weißt gar nicht, wie man das Buch stabiert,
00:57:53: weil ich weiß nicht, wie man das macht.
00:57:58: So.
00:58:00: An Gregor Giese.
00:58:01: in den heutigen Zeiten fühlt man sich oft in seiner eigenen politischen Selbstwirksamkeit beeinträchtigt.
00:58:06: Was würden Sie lieber Gregor Giese vorschlagen, was man konkret tun kann?
00:58:10: Also man muss sich organisieren.
00:58:12: Einzelnen hat man immer keine Chance.
00:58:13: Das muss aber nicht in der Partei sein, das kann eine Initiative sein, das kann ein Verein sein.
00:58:18: Schon wenn man eine Petition nicht als Einzelperson schreibt, sondern als Verein oder als Initiative und entsprechende Anzahl von Mitgliedern hat die eine ganz andere Wirkung.
00:58:28: Das Zweite ist, dass man hartnäckig sein muss, dass man Geduld haben muss und dass man nerven muss.
00:58:34: Man erreicht nur etwas, wenn man nervt.
00:58:37: Glauben Sie mir das.
00:58:38: Wenn Sie nicht nerven, haben sie keine Chance.
00:58:41: Aber wenn sie ein Politiker so nerven, dass er sie nicht mehr sehen kann, dann verändert er das entsprechend ihren Wünschen, damit er sie nicht mehr sehen muss.
00:58:51: Glauben Sie mir, das ist die wirksamste Methode.
00:58:54: Das ist der Grund.
00:59:01: Also entweder bist du bei mir nicht erfolgreich gewesen oder es ist gut, dass ich kein Politiker mehr bin.
00:59:06: Wir werden zur letzten Frage kommen.
00:59:09: Die letzte Frage lautet
00:59:10: hier.
00:59:10: Die geht an dich.
00:59:12: Wie kann man die Demokratie retten?
00:59:13: Ach, wie einfach.
00:59:15: Nein, passen
00:59:16: wir auf.
00:59:17: Du hast schon die ganze Zeit jetzt geschätzt, das bin ich mal dran.
00:59:20: Nein, lass mich einen einzelnen Satz sagen.
00:59:22: Wir müssen die Demokratie und den Rechtsstaat attraktiver machen.
00:59:26: Das ist unser
00:59:26: Aufgabe.
00:59:29: Darüber wird zu wenig nachgedacht.
00:59:30: Und ich werfe jetzt einfach nur noch mal einen Gedanken hinein, der im Grunde ein wenig diesen Abend und auch das mitträgt, was wir uns seit zwei Jahren machen.
00:59:41: Ich glaube, Demokratie wird dann attraktiver, wenn wir wieder beginnen, uns gegenseitig zu
00:59:46: achten.
00:59:47: Und wenn wir auch die denkbar vordergründig absurdeste Meinung nicht sofort in die Tonne treten, wenn wir es wieder lernen, uns zuzuhören, wenn wir es wieder lernen, uns respektvoll zu begegnen, wenn wir, wie beim Englischen sagt, auch mal in der Lage sind dazu, we agree to disagree.
01:00:08: Aber es als Grundlage dafür sehen, dass eine Gesellschaft auch noch Umgangsformen hat.
01:00:14: Ich glaube, eine Demokratie kann nicht überleben, wenn eine Gesellschaft den Umgang miteinander verlernt hat.
01:00:21: Da kann man noch so sehr versuchen, sich auf die staatstheoretischen Grundlagen zurückzuziehen.
01:00:27: Wenn eine Gesellschaft beginnt, sich nicht mehr auch in ihrer Unterschiedlichkeit zu achten und eine Unterschiedlichkeit als Bereicherung wahrzunehmen, ist eine Demokratie zum Scheitern verurteilt.
01:00:40: Und wenn man gleichzeitig dann auch es wagt aufzustehen und auch mal gegen einen sogenannten Mainstream durchaus mal eine Meinung zu äußern und nicht vor einem möglicherweise eintretenen Shitstorm zurückzuschrecken, den haben wir beide in unserem Leben einige Male erleben dürfen, ist auch das etwas, was in meinen Augen demokratiefördern sein kann.
01:01:06: Und wir versuchen einen kleinen Beitrag, meine Damen und Herren, damit zu leisten, dass wir uns seit zweieinhalb Jahren fröhlich gegenseitig auf den Wecker gehen, auf den Zeiger gehen.
01:01:17: Dass wir seit zweieinhalb Jahren uns nicht nur ertragen, sondern schätzen gelernt haben, dass wir in diesen zweieinhalb Jahren immer wieder dieses We agree to disagree hatten, aber gleichzeitig voneinander Dinge lernen konnten, die wir in unseren jeweiligen Radien, in denen wir unterwegs sind, dann versuchen auch entsprechend einzubringen.
01:01:36: Und das lässt mir die Hoffnung für die Demokratie als Flamme auch weiterhin am Leben.
01:01:44: Und wenn man erleben kann, dass das geht.
01:01:47: Und den Zuspruch, den wir erfahren durften für das, was wir machen, ist auch etwas, was uns in der Hinsicht bestärkt kriege.
01:01:53: Ich glaube, das darf ich für uns beide sagen.
01:01:55: Und deswegen werden wir Obwohl wir immer mal wieder auch in Ellenbogen von der Seite reinbekommen und auch gelegentlich mal gesagt wird, dass was wir hier machen ist nichts anderes als betreutes Schwafeln und so weiter, dass wir werden nicht nachlassen.
01:02:09: Dabei wird das gar nicht betreut.
01:02:13: Das merkst du nur nicht.
01:02:18: Wir werden nicht nachlassen und werden weiter.
01:02:21: diese Gespräche führen und werden Sie weiterhin mit Ihrer Unterstützung hoffentlich weiterführen und danken Ihnen, dass Sie uns so wunderbar in Essen heute aufgenommen haben.
01:02:30: Danke
01:02:31: sehr.
01:02:36: Ich möchte Sie bitten,
01:02:40: dass wir alle zusammen mit dem Freiherrn, mit mir begreifen, dass wir ab jetzt gemeinsam für die Rettung der Demokratie, des Rechtsstaates und der Freiheit zu kämpfen haben.
01:02:53: Sonst erleben wir eine schlimme Stunde und ich möchte, dass ihr uns allen erspart bleibt.
01:02:57: Danke
01:02:57: schön.
01:02:58: Vielen Dank.
01:03:00: Danke, danke, danke.
01:03:05: Danke
01:03:06: und einen schönen Abend.
01:03:41: Danke.
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