#124 GGG LIVE: "Herr Gysi, was passiert wenn...?"

Shownotes

Kurzer Sendehinweis, wer's noch nicht gehört hat: KT Guttenberg wurde leider am Tag unserer LIVE-Show in Dessau krank. Daher hat unsere Producerin, Ricardia Bramley, Herrn Gysi die Fragen gestellt, die das Publikum vorher aufgeschrieben hat.

Herr Gysi beantwortet in dieser Folge Fragen zur Migration, Politikverdrossenheit der jungen Menschen, Gleichstellung bei der Wehrpflicht und vieles mehr., Viel Vergnügen bei der neuen Audiofolge!

KT Guttenberg hat außerdem ein Buch geschrieben. Einen kleinen Auszug finden Sie zwar in der letzten Episode, aber wer mehr will, kann das Buch hier bestellen: https://www.herder.de/leben/shop/p6/93765-3-worte-gebundene-ausgabe/

Gregor Gysis neues Buch ist auch soeben erschienen. Bestellen kann man es hier: https://www.aufbau-verlage.de/aufbau/mein-leben-13-buchern/978-3-351-04276-9

Sie haben unseren GGG Spiegel-Bestseller noch nicht gelesen? Dann unbedingt hier entlang und weiter verschenken: https://www.herder.de/geschichte-politik/shop/p4/85153-gysi-gegen-guttenberg-gebundene-ausgabe/

Und eine Empfehlung aus unserer OMM Redaktion, denn Autor und Executive Producer Rüdiger Barth und sicherheitspolitischer Korrespondent der ZEIT Hauke Friederichs, haben ebenfalls ein Buch geschrieben:

"Deutschland 1946-Das Wunder beginnt". Zur Bestellung bitte hier entlang: https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1074781368

Wir kommen zu Ihnen. Contra Create & Open Minds Media präsentieren: GYSI GEGEN GUTTENBERG LIVE 2025. Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen und hier: https://contracreate.com/profil/gysi-gegen-guttenberg/

Einige Highlights der Gysi Gegen Guttenberg Tour:

04.11.25 Essen, Lichtburg
09.12.25 Stuttgart, Liederhalle

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Transkript anzeigen

00:00:00: Liebe Gisie gegen Gutenberg-Fans, wer bei der letzten Folge noch nicht dabei war, kurzer Sendehin weiß, Karte Gutenberg war leider krank bei der Live-Show in Dessau.

00:00:11: Und deshalb habe ich, Rikadia Bramley und Producerin der Show, Herrn Gisie für unsere zweite Folge Interviewt.

00:00:17: Viel Spaß dabei!

00:00:46: So, willkommen zurück zur zweiten Publikumsfolge, wie wir sie immer nennen.

00:00:50: Wir freuen uns alle, dass sie immer noch hier sind.

00:00:53: Es ist auch, glaube ich, niemand gegangen.

00:00:55: Insofern haben wir uns vielleicht tapfer geschlagen.

00:00:57: Ja,

00:00:57: ich bin ja auch nicht gegangen.

00:01:01: Da wäre ich ja richtig beleidigt gewesen.

00:01:02: Ja, jetzt haben wir so viele Fragen.

00:01:05: Zu allen werden wir nicht kommen, aber wir bemühen uns.

00:01:08: Und ich fange mal gleich mit der ersten Anhegesi.

00:01:12: Wird die GroKo bis zum Ende durchhalten?

00:01:17: Das ist keine große Koalition.

00:01:18: Eine große Koalition wäre die zwischen CDU, CSU und AfD.

00:01:23: Das ist früher, war mal, die SPD größer als die AfD.

00:01:26: Davon kann im Augenblick überhaupt keine Rede mehr sein.

00:01:31: Also, die kann durchhalten, mitwirken und brechen, aber es ist auch gut möglich, dass sie so ein Jahr vorher dann doch auseinander fällt.

00:01:46: Aber nur dann, wenn die Ängste zu nehmen.

00:01:48: Also wenn die Union glaubt, wenn sie an der Seite der SPD bleibt, verliert sie die Wahl.

00:01:53: Und wenn die SPD in Umfragen so tief ist, aber die SPD kann man nicht wirklich treffen.

00:01:57: Die hält alles aus.

00:02:00: Na gut.

00:02:02: Und was halten Sie von der Aussage ehemaliger Unionspolitiker bezüglich einer Öffnung der Brandmauer?

00:02:12: Wissen Sie worauf angespielt?

00:02:13: Ja, natürlich.

00:02:15: Bevor Sie sich auf die Linken einlassen, wollen Sie sich lieber auf die AfD einlassen.

00:02:19: Sie unterschätzen aber die Stärke der AfD, wenn sie einmal Regierungsmacht in den Händen hat.

00:02:29: Ich möchte Sie nur daran erinnern, als Sie nur den Alterspräsidenten des Landtags von Thüringen stellten.

00:02:36: Also diesen kleinen Job.

00:02:38: Der hat den so genutzt, dass das Landesverfassungsgericht eingreifen musste, damit der Landtag überhaupt wieder tagen konnte.

00:02:46: Der hat die geschäftsordentlichen Kraft gesetzt, er hat nichts gemacht, also richtig missbraucht.

00:02:51: Und ich war ja auch Alterspräsident und habe das eben nicht missbraucht.

00:02:54: Das ist der Unterschied.

00:02:56: Und deshalb bin ich da so unsicher bei denen, die diesen Weg gehen, ob sie selbst übrig bleiben dabei.

00:03:03: Sie rechnen sich aus, sie beherrschen die AfD und ich glaube, die AfD wird sie beherrschen.

00:03:13: Ich glaube, ich würde gerne noch einen Tag dazu sagen, weil das ja diese Woche so aufkam, dass ein Unionspolitiker, der jetzt nicht hier sitzt, das angeblich gemacht hätte, in irgendeiner Form gesagt hätte, dass die Brandmauer aufgeweicht werden soll.

00:03:28: Zum einen gibt es dann eine richtige Stellung, weil das wirklich eine echte Falschinformation war.

00:03:32: Zum anderen kann man das auf LinkedIn auch... bei den Unionspolitikaten nachlesen.

00:03:36: Das wollte ich nur gerne nochmal loswerden.

00:03:38: Na das sind ja mehrere Unionspolitiker, die in diese Richtung

00:03:41: endieren.

00:03:42: Die aber auch in einen Topf geworfen.

00:03:44: Aber man darf auch nicht vergessen, es gab eben auch FDP-Bundestagsabgeordnete und CDU-Bundestagsabgeordnete, die absichtlich bei der Abstimmung gefehlt haben, damit eben kein Gesetz mit den Stimmen von Rechtsextremisten in Kraft tritt.

00:03:58: Sonst hätten ja SPD, Grünen und Linke gar nicht die Mehrheit gehabt.

00:04:01: Wir hatten ja nur dadurch die Mehrheit, dass beiden Fraktionen, welche gesagt haben, sie machen das nicht mit.

00:04:08: Also insofern steht die CDU da vor einer gewissen Zereißprobe.

00:04:12: Es gibt einen Teil der will dahin, einen anderen Teil will da auf keinen Fall hin und da müssen sie irgendwann eine Entscheidung treffen und das blubbert so vor sich hin bis dann die erste Aufweichung in irgendeinem Bundesland kam.

00:04:24: Die SPD hat auch mal beschlossen, dass sie niemals mit uns koaliert.

00:04:30: Scharping unter Vorsitz von Scharping, dann wurde ich gefragt, was das bedeutet.

00:04:34: Dann habe ich gesagt, das beschließen Sie nur, weil sie Angst haben, dass es passiert und es wird eines Tages passieren.

00:04:40: Du musst das ja nicht beschließen, wenn es nicht in Frage kommt.

00:04:43: Niemals haben wir beschlossen, dass wir mit der NPD nicht koalieren, weil kommt ja eh keiner auf die Idee.

00:04:49: Also du beschließt es ja immer nur, wenn du in der Gefahr siehst.

00:04:53: Deshalb braucht mir auch keinen Beschluss gegen die CDU, weil die Gefahr gar nicht bestand.

00:05:03: Die finde ich gut, die Frage.

00:05:04: Lieber Herr Gisi, wenn Sie morgen Herrn Putin treffen würden, was würden Sie ihm sagen?

00:05:12: Ich würde sagen, dass ich ihn bitte mir zu sagen, was er Trump gesagt hat.

00:05:20: Da bin ich ganz neugierig drauf, das zu erfahren.

00:05:23: Und dann würde ich ihn fragen, wie beenden wir jetzt diesen Krieg?

00:05:27: Sie können den auch nicht ewig durchhalten.

00:05:29: Was sind eigentlich Ihre Bedingungen?

00:05:31: Was wollen Sie?

00:05:31: Wollen Sie die ganze Ukraine schlucken?

00:05:33: Das können Sie vergessen.

00:05:34: Kriegen Sie die?

00:05:35: Wollen Sie nur in das Donutsgebiet?

00:05:37: Das ist schon schlimm genug.

00:05:39: Da kann man sich vielleicht auf eine vorübergehende russische Verwaltung verständigen oder sowas.

00:05:44: Aber und so würde ich mit ihm so möglichst so offen wie möglich reden, um zu erreichen, dass er aufhört mit dem Krieg.

00:05:51: Nur der wird mich nicht empfangen.

00:05:53: Dafür bin ich nicht mächtig genug.

00:05:55: Und was ja mit Trump verabredet.

00:05:57: Also wirklich, dafür würde ich so Geld ausgeben, wenn ich das... das erfahren könnte.

00:06:03: Das muss ich einräumen, was die wirklich ausgemacht haben.

00:06:06: beide, ja?

00:06:12: Die Frage finde ich prägnant, weil ich auch manchmal drüber nachdenke und so viele Kinder oder Jugendliche in meinem Umfeld habe, die entweder wer dienspflichtig werden könnten, weil falls es käme und die bald so alt sind oder dies schon wären, wenn es jetzt käme.

00:06:27: Und hier kommt die Frage, sollte mein Sohn, Sechzehn, vorsorglich den Kriegsdienst verweigern?

00:06:34: Nein, das braucht er gar nicht vorsorglich, es gibt ja noch keine Wehrpflicht.

00:06:37: Und wenn es sie gibt, ist die Frage, führen wir so ein soziales Pflichtein, wo er die freie Wahl hat, dann sollte er sich eben für den Sozialdienst entscheiden.

00:06:47: Wenn es aber so ist, dass es nur eine Wehrpflicht gibt und man nicht die Alternative hat, es sei denn, man ist Kriegsdienstverweigerer, dann soll er sich unbedingt beraten lassen.

00:06:57: Da gibt es sehr geeignete Stellen, die dir exakt erklären, wie du das machen musst mit der Kriegsdienstverweigerung, damit sie auch anerkannt wird.

00:07:05: Und Sie glauben, dass es auch weiterhin möglich wäre, wenn die Wertpflicht käme, dass eine Verweigerung auch eine Option ist?

00:07:10: Ja, weil das, die im Grundgesetz steht, da müssten die mit zwei Drittel Mehrheit kippen, das kriegen Sie nicht hin.

00:07:16: Da steht ja die Kriegsdienstverweigerung drin, in Artikel vier Absatz drei ist es, glaube ich.

00:07:21: Und das Wichtigste ist aber, dass sie dann gesagt haben, wir müssen die nicht anerkennen, wenn das nicht echt aus pacifistischen Motiven ist und so.

00:07:29: Und da machen die richtige Prüfung.

00:07:31: Und da gibt es aber nur wieder dann Gegenstellen, wo du darauf vorbereitet wirst.

00:07:36: Und die muss man dann auch nutzen.

00:07:37: Also wir haben jetzt schon viele Schreiben von jungen Männern, die Angst haben vor einer Wehrpflicht.

00:07:44: Aber ab ersten Januar erst mal... ist ja noch Freiwilligkeit angesagt, aber der Druck nimmt zu etc.

00:07:50: Und die sind sich auch nicht einig diesbezüglich die Union und die SPD.

00:07:54: Aber sie bereiten natürlich alles für eine Wehrpflicht vor.

00:07:58: Und deshalb bereite ich wieder vor, wenigstens eine Alternative anzubieten mit einem sozialen Pflicht, ja, wo jede, dann auch jede Frau und jeder Mann die Möglichkeit hat, sich entweder für den Sozialdienst oder den Sozialdienst oder die Bundeswehr zu entscheiden.

00:08:20: Und das ist in meiner Partei immer schwer, weil sie nicht jetzt so dagegen, dass sie sich nichts Alternatives überlegen wollen.

00:08:27: Und ich sage aber, wenn es dann kommt, dann ist unser Nein reicht nicht aus.

00:08:31: Wir müssen den Leuten sagen, man könnte es auch anders machen und dann eine Alternative vorschlagen.

00:08:37: und sie sind dabei, es einzusehen.

00:08:41: Da haben wir mal so vorsichtig

00:08:44: ausgedrückt.

00:08:48: dann eingezogen, dass diese Grundgesetzänder nicht Änderung, sondern dass es das im Grundgesetz anerkannt wird.

00:08:54: Ich

00:08:54: bleibe wieder bei, die machen soziales Pflicht, ja, dann sind die Frauen einbezogen oder sie machen kein soziales Pflicht, dann die machen die reine Werbpflicht, dann wird das die härteste Debatte.

00:09:04: Das wird die härteste Debatte.

00:09:06: Und dann werden alle, die das Gegenteil von Feministisch sind, plötzlich immer rufen, ihr wart doch so feministisch, ihr wolltet doch gleiche Rechte und gleiche, vielleicht jetzt müsst ihr auch

00:09:16: etc.,

00:09:16: was ich natürlich auch daneben finde, weil es nach wie vor Unterschiede auch zwischen Frauen und Männern gibt, die man irgendwie respektieren sollte.

00:09:31: Werden Sie das Buch von Alexander Prinz, das offenbar Ost stolz heißt, lesen?

00:09:37: Sagt Ihnen das was?

00:09:40: Ich bin, ehrlich gesagt, noch nicht völlig entschlossen und überlege folgendes, lese ich es selbst oder lasse ich es lesen.

00:09:49: Ich habe ja Mitarbeiter und die muss ich ja gelenklich auch beschäftigen.

00:09:54: Und dann kann ich sagen, machen wir mal eine kurze Zusammenfassung.

00:09:57: Und dann kann er die so schreiben, dass ich sage, es würde ich selber lesen.

00:10:00: oder er schreibt sie so, dass ich sage, es reicht, was ich weiß.

00:10:03: Ich finde es sympathisch, dass Sie eine Menschen fragen würden, weil viele von uns würden vielleicht zu Chat GPT greifen für die Zusammenfassung.

00:10:12: Herr Giesi, welche Gefahr sehen Sie in der steigenden Ungleichheit, also die Schere zwischen Arm und Reich?

00:10:19: Ja, das nimmt gebeitig zu.

00:10:20: Also ich sage Ihnen mal folgende Beispiele.

00:10:23: von zwei tausend, dreiundzwanzig zu zwei tausend, vierundzwanzig, dreiundzwanzig Milliardäre mehr bekommen.

00:10:32: Und man darf das man nicht vergessen, eine Milliarde ist nicht zehnmal eine Million, ist nicht hundertmal eine Million, das ist tausendmal eine Million.

00:10:40: Und während der Corona-Zeit haben die Millionäre in Deutschland um sieben Prozent zu genommen.

00:10:47: Wir haben jetzt eins, acht, zwei Millionen Millionäre.

00:10:51: Während derselben Zeit.

00:10:53: haben die Real-Löhne und die Real-Renten abgenommen, also im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr Weil dort ist geregelt, dass alle Löhne, Gehälter, Renten, Pensionen und Sozialleistungen automatisch immer im Folgejahr um die Inflationsrate des Vorjahres erhöht werden.

00:11:33: Da musste kein Streik für machen.

00:11:35: Das ist automatisch da.

00:11:36: Für die Wirtschaft hat das den Vorteil, dass sie Kaufkraft nie abnimmt.

00:11:40: Für die Menschen hat das den Vorteil, dass sie Kaufkraft nicht abnimmt.

00:11:44: Aber wenn die streiken, dann streiken sie, um wirklich richtige Lohnerhöhung zu erreichen, weil die Produktivität so zugenommen hat oder die Gewinne so zugenommen haben.

00:11:54: Und wir kämpfen ja immer um den Inflationsausgleich.

00:11:57: Und da würde ich belgisches und luxemburgisches Recht vorschlagen.

00:12:01: Es gibt sogar, was noch viel schlimmer ist, einen Umstand, da würde ich US-Recht vorschlagen.

00:12:07: Wir wissen, was das ist.

00:12:08: Die haben als Einzelstaat geregelt, dass alle US-Bürgerinnen und US-Bürger, die im Ausland leben, einmal im Jahr einen Finanzamt in den USA mitzuteilen haben, was sie weltweit verdienen.

00:12:18: Und dann müssen sie den Steuerbescheid des Landes, in dem sie leben, überreichen.

00:12:22: Ja, ich muss das.

00:12:23: Ich finde das richtig doof.

00:12:26: Ich finde das richtig richtig.

00:12:27: Und zwar müssen die dann den Steuerbescheid, der sei Schellen überreichen oder von Monaco etc.

00:12:36: Ich würde ja ein paar Ausnahmen machen und das ist im Kern erforderlich und schon ist die Steuerflucht beseitigt.

00:12:42: Wissen Sie, ich habe jemanden getroffen, der im Olympia-Stadion in Berlin, der sagte mir, sie können mich ja nicht leiden.

00:12:46: Da sage ich, ich weiß nur, ich kenn sie ja gar nicht.

00:12:48: Da sagt er, na ja, ich wohne in Monaco, aber mir geht es nicht um Steuern.

00:12:54: Ich genieße den Blick auf das Mittelmeer, da habe ich gesagt, also ich gönne Ihnen voll den Blick auf das Mittelmeer, wobei ich den Blick auf die Ostsee schöner finde.

00:13:02: Aber, sage ich, unabhängig davon bei mir blieben Sie steuerpflichtig und dann ist mir das völlig wurscht, wo Sie Ihren Wohnsitz haben.

00:13:10: Das müssen wir einführen, weil wir die Steuerflucht eindämmen müssen und natürlich nicht für Studenten und so.

00:13:16: Also man muss da Grenzen kennen, aber im Kern müssen wir das einführen.

00:13:21: Aber es haben bisher nur die USA.

00:13:22: Und selbst die Reaktionärsten Präsidenten haben das nicht beseitigt.

00:13:26: Auch nicht Deutschland und auch nicht Trump.

00:13:30: So lange wir nicht einführen, dass man drei Tausend Dollar bezahlen muss, um den Pass abzugeben allein.

00:13:37: Also die USA haben ein paar Sachen, die nicht so gut sind.

00:13:40: Das muss man machen.

00:13:40: Man muss zahlen, wenn man seinen US-Pass abgeben.

00:13:43: Was meinst du, was du bezahlen musst, wenn du den DDR passlos werden wollten?

00:13:56: Okay, ich sage ja schon nichts mehr.

00:14:00: So, wie will, apropos bezahlen, wie würden Sie die Rente reformieren, sodass sie auch noch für kommende Generationen sicher ist?

00:14:08: Ja, ich würde als erstes regeln, dass alle mit Erwerbseinkommen in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen haben.

00:14:13: Das heißt auch Bundestagsabgeordnete, Rechtsanwältinnen, Beamten und Beamte alle mit Erwerbseinkommen.

00:14:24: Den zweiten Schritt, den ich gehen würde, der bestünde darin, dass wir die Beitragsbemessungsgrenze verdoppeln oder verdreifachen.

00:14:31: Weil wenn du mehr als sechstausend fünfhundert Euro verdienst, musst du für den Mehrbetrag keine Beiträge bezahlen.

00:14:37: Das geht nicht.

00:14:38: Und das Dritte, was ich machte, für die Spitzenverdiener würde ich den Rentenanstieg abflachen.

00:14:43: Weil die können sich auch noch privat zusätzlich versichern lassen.

00:14:46: Und das ist erlaubt, weil es eine solidarische Versicherung ist.

00:14:50: Das ist eine solidarische Versicherung, das kann ich Ihnen beweisen.

00:14:53: Wenn Sie mit vierzig Jahren einen Verkehrsunfall haben, einen tödlichen Verkehrsunfall, und Sie haben schon zwanzig Jahre eingezahlt, aber ja noch nie eine Rente gesehen, haben die Erben natürlich nicht das Recht, die Beiträge zurückzufauen an.

00:15:04: Weil es ja auch eine solidarische Versicherung ist auch richtig.

00:15:07: Das Recht sollen Sie gar nicht haben.

00:15:09: Aber deshalb darf ich auch den Rentenanstieg abflachen.

00:15:11: Eine Höchstrente kann ich nicht machen, das lässt das Bundesverfassungsgericht nicht zu, aber das Abflachen.

00:15:16: Wenn wir die drei Schritte gingen, brauchten wir nicht mehr über Altersarme zu reden und vor allen Dingen braucht man nicht mehr darüber zu diskutieren, immer später das Renteneintrittsalter zu organisieren.

00:15:26: Jetzt sind wir bei siebenundsechzig, jetzt diskutieren Sie über siebzig, dann werden Sie bald über zweiundsebzig diskutieren.

00:15:32: und das Schlimme daran ist, dass Sie immer Ihren Beruf mit anderen Berufen verwechseln.

00:15:36: Natürlich kann ich mit neunzig Jahren noch Mitglied im Bundestag sein.

00:15:40: Reden halten Sie, merken dann, dass ich nur noch Schnee erzähle.

00:15:43: Aber ich ja nicht.

00:15:44: Ich bin ja mit meinen Reden zufrieden.

00:15:46: Wundere mich nur über Ihre blöden Emails und höre auf die zu lesen.

00:15:49: So.

00:15:50: Aber einer am Bundestag muss Ihnen doch erklären, dass das für den Dachdecker und für die Chirogen nicht gilt.

00:15:59: Punkt.

00:16:00: Wir können nicht immer weiter das Renteneintrittsalter nach hinten verschieben.

00:16:04: Solche Wege müssen wir gehen.

00:16:05: Und Sie sind nicht bereit zur Zeit über solche Alternativen nachzudenken.

00:16:16: Hier kommt eine Frage, die ich mir auch ständig stelle, weil ich ja weiß, wie beschäftigt Sie und wie viel Sie unterwegs sind.

00:16:23: Wie halten Sie sich körperlich so fit?

00:16:30: In dem ich Folgendes mache, ich frühstücke gut.

00:16:33: Ich esse nicht zum Mittag, wo mir jetzt ein Ernährungswissenschaftler gesagt hat, es ist ein Fehler, ich soll so ein wenigstens einen Joghurt oder einen kleinen Salat essen, um alle Organe zu beschäftigen, damit die nicht faul werden.

00:16:44: Und dann esse ich wieder zu Abend.

00:16:46: Aber das ist es nicht, wenn ich Zeit habe, das ist aber selten genug, mache ich Folgendes.

00:16:52: Ich gehe wandern, ich fahre Rad, ich schwimme, ich spiele gelegentlich Tischtennis und eine Woche im Jahr fahre ich in den Winterrob und fahre Abfahrten.

00:17:03: Und zwar blaue, rote und schwarze.

00:17:06: Und mal sehen, mit Sechsten-Siebzig war das noch okay.

00:17:10: Jetzt starte ich wieder im Januar.

00:17:13: Mal sehen, wie die Woche wird.

00:17:16: Jetzt hab ich blöde, ewig wartet, bis ich mir Maschier gekauft habe, um nicht jeden mal auszuleihen und immer verschieden.

00:17:25: Und jetzt sagen wir welche.

00:17:26: Das war vielleicht zu spät, weil ich weiß, wie lange die noch nutzen kann.

00:17:30: Das weiß ich nicht.

00:17:30: Aber dann versteigere ich die für einen guten Zweck und sage damit ist immer die Gisli gelaufen.

00:17:35: Ob die jemand haben will, weiß ich nicht.

00:17:37: Aber man kann

00:17:39: es ja probieren.

00:17:42: Kann die Politikverdrossenheit von jungen Menschen durch Entscheidungen freudiger, glaube ich, heißt, dass Politiker geändert werden?

00:17:52: Ja, erstens natürlich... Politikerinnen und Politiker müssen auch Freude an den Beruf ausstrahlen.

00:17:57: Wenn sie nur Frust ausstrahlen, dann nimmt natürlich der Abstand der Leute dazu.

00:18:02: Aber das Entscheidende ist, dass sie ehrlicher werden.

00:18:05: Punkt.

00:18:05: Sie müssen einfach ehrlicher werden.

00:18:07: Sie müssen, wenn dieses Spiel auch im Plenum, da muss es sich so bekämpfen, die eigentliche Arbeit der Abgeordneten bekommt man ja nicht mit.

00:18:21: Die wird ja in den Ausschüssen geleistet.

00:18:23: Und da sind ja Medien nicht zugelassen.

00:18:25: Und die Medien sind deshalb nicht zugelassen, weil sie da ab und zu auch auf die Opposition hören.

00:18:30: Das kann aber, soll ja niemand draußen wissen.

00:18:33: Also wenn ich dann was sage, dann hat er die Recht für Kinder nicht am Absatz einzuschreiben.

00:18:38: und im Absatz drei, das müssen wir korrigieren.

00:18:40: Es würden sie im Plenum nie sagen.

00:18:43: Und die Reden, die man im Plenum hält, hält man ja nicht für den Bundestag.

00:18:47: Ich habe nie gelaubt, dass sich eine Rednerheit und die CDU und CDU-Fraktion sagt, Mensch, Sie hat ja recht, wir richten uns mal nach Ihnen.

00:18:54: Das kannst du vollständig vergessen.

00:18:56: Die halte ich für Sie.

00:18:57: Also für die Fernsehzuschauern und Fernsehzuschauern, die Rundfunkhörerinnen und Rundfunkhörer, weil ich Ihnen eine Alternative aufzeigen will zu der herrschenden Politik.

00:19:06: Das heißt, die Aufgabe der Opposition besteht daran, zu versuchen, den Zeitgeist zu verändern.

00:19:12: Ich war der erste, der in Bonn auf einer Bundespressekonferenz von flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn gesprochen hat.

00:19:18: Alle anderen waren dagegen.

00:19:21: Wenn ich damals gesagt hätte, im Jahre Sohn zu werden, CDU, CSU und SPD zusammen den flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn beschließen, wäre mir empfohlen worden, mich unverzüglich in eine geschlossene Einrichtung zu begeben.

00:19:35: Das hätte ich auch gemacht, weil es so... unwahrscheinlich geklungen hat.

00:19:39: Was hat sich verändert?

00:19:40: Der Zeitgeist.

00:19:41: Natürlich nicht jetzt etwa allein durch mich oder mit meiner Partei, sondern durch viele Umstände.

00:19:46: Und daran muss man arbeiten.

00:19:48: Am Augenblick will eben eine Mehrheit in Deutschland aufrüstung.

00:19:51: Ich halte den Weg für falsch.

00:19:53: Also arbeite ich wieder am Zeitgeist zu versuchen, dass sich das ändern.

00:19:57: Und wenn eine Mehrheit eine andere Auffassung hat, ist ja keine Nebenfrage.

00:20:00: Das ist ja eine Kernfrage.

00:20:02: Dann beeindruckt das auch die Regierung, weil sie ja wieder gewählt werden will.

00:20:06: Ergo, die Arbeit der Opposition ist nicht miss.

00:20:10: Man muss am Zeitgeist arbeiten.

00:20:12: Das ist bloß Langfrist.

00:20:14: Man hat nicht sofort ein Erfolg.

00:20:17: Wenn man so lange im Bundestag ist wie ich, kann man genau abrechnen, wann was erfolgt.

00:20:20: Ich sage immer noch ein Beispiel.

00:20:22: Wir haben früher immer Anträge gestellt zu den ungerechten Renten im Osten.

00:20:26: Die geschiedenen Frauen waren benachteiligt.

00:20:28: Also keine, siebzehn Rentenanträge hatten wir immer etc.

00:20:32: Das ging denen auf die Nerven.

00:20:33: Sie haben natürlich nie einem Antrag stattgegeben, aber plötzlich haben sie ein Härtefallfonds gebildet.

00:20:38: Das liegt nur an uns.

00:20:40: So dass Leute den Antrag stellen können, dass uns was ausgeglichen wird.

00:20:43: Der reicht nicht aus und die Bedingungen reichen nicht aus.

00:20:46: Aber dass sie das überhaupt gemacht hat, lag nur daran, dass wir sie so ewig genervt haben.

00:20:51: Ich habe übrigens ein schönes Telefongespräch zwischen Professor Lammert und mir.

00:20:56: Da sagt er, Sie haben hier siebzehn Rentenanträge gestellt und wollen siebzehn namentliche Abstimmung.

00:21:03: So viele Karten haben wir gar nicht mit denen namentlich abstimmen.

00:21:07: Ich schlage Ihnen vor, wir schreiben das auf einen Zettel und Sie dürfen immer benennen den Antrag.

00:21:13: Und dahinter steht immer ja, nein, Enthaltung, das ist ja ein Verstand.

00:21:17: Und oben machen wir eine Rubik, wer sich bei allem mit ja stimmen will, bei allem mit nein oder bei allem enthalten, der kann oben einkreuz.

00:21:25: Der sagt, das geht nicht.

00:21:27: Er sagt, warum nicht?

00:21:28: Er sagt, ich möchte ja, dass Sie einzeln das durchlesen, verstehen Sie und sich von frei verfallen, nicht einfach so generell.

00:21:34: Er sagt, aber Sie sind doch einverstanden, dass wir die Karten vorher verteilen.

00:21:39: Nein, sage ich, das geht auf gar keinen Fall, Herr Präsident.

00:21:42: Sehen Sie mal, ich halte doch die Rede, um den CDU-Abgeordneten noch zu überzeugen, doch mit Ja zu stimmen und nicht mit Nein zu stimmen, wenn er dann aber schon seinen Kreuz gemacht hat.

00:21:52: Vorher verstehen Sie, dann hat ja meine Rede gar keinen Sinn mehr und so weiter.

00:21:57: Und warum wollte ich das?

00:21:59: Kann ich Ihnen genau sagen?

00:22:00: Natürlich wusste ich, dass Sie alle mit Nein stimmen.

00:22:03: Die mussten eine Pause machen von der Viertelstunde.

00:22:05: Das heißt, die Medien mussten mir sagen, jetzt muss namentlich abgestimmt werden über die ganzen Rentenanträge der Linken und, oder PDS, ist auch, nee, waren schon die Linken, der Linken.

00:22:18: Und deshalb gibt es jetzt eine Pause, eine Übertragung von fünfzehn Minuten und alle saßen da und malten ihre Kreuze.

00:22:24: Das war schon ein gewisses Vergnügen, ehrlich gesagt.

00:22:27: Und dadurch kriegen sie die Leute mit.

00:22:30: Wenn du das vorher gemacht hast, wenn die Karten weg gewesen sind, hätte das gar keiner registriert.

00:22:34: Und so habe ich dann viele Nachrichten und E-Mails bekommen, dass das ja gut ist, aber leider hatten wir keinen Erfolg, etc.

00:22:41: Das sind ja auch so kleine Fälle.

00:22:43: Ich will immer einfallschildern.

00:22:44: Es gab ja auch private Handwerker in der DDR.

00:22:49: Und auch Handwerkerinnen, aber meistens Handwerker.

00:22:52: Und da gab es immer ein Mitarbeitendes Familienmitglied.

00:22:56: Und dieses Mitarbeitende Familienmitglied, meistens die Ehefrau, war im Sozialversicherungsausweis eingetragen und wurde dadurch selbst rentenberechtigt.

00:23:05: Und das kannte die Bundesrepublik nicht.

00:23:08: Dafür haben sie Folgendes gemacht, die haben diese Rente den Anspruch darauf in eine Sozialleistung umgemünzt.

00:23:14: Mit folgender Konsequenz, wenn die Frau in ihrem Leben auch mal fünf Jahre woanders gearbeitet hat, hatte sie ihren Rentenanspruch.

00:23:23: Und immer, wenn ihre Rente um zehn Euro erhöht wurde, wurde die Sozialleistung um zehn Euro gekürzt.

00:23:30: Die haben jahrelang nicht eine einzige Rentenerhöhung faktisch erlebt, weil sie aus der Rente eine Sozialleistung gemacht haben.

00:23:38: Und damit natürlich immer beantragt, dass das eine Rente sein muss, erzählt er.

00:23:42: Und nicht mal für diese kleine Gruppe, das hätte sie fast nichts gekostet, waren sie bereit, dem Spezifikum der ostdeutschen Herkunft Rechnung zu tragen.

00:23:52: Und das darf einen schon ärgern.

00:24:02: Ich habe gerade entdeckt, dass es bei der Frage, die war an uns beide gerichtet, ob der Politikverdrossenheit der jungen Menschen.

00:24:09: und weil die mir so am Herzen sind, sage ich es einfach mal.

00:24:12: Was mir in Deutschland auffällt, ich bin ja auch in anderen Ländern groß geworden, ist, ich glaube, es fehlt an Begeisterungsfähigkeit für das eigene Land auf eine gesunder Art und Weise.

00:24:22: Damit meine ich nicht Fahnschränken, wie wir es in Amerika tun.

00:24:24: Das steht ja überall.

00:24:25: Eine Fahnde gleich.

00:24:27: Aber ich glaube, wenn man jungen Menschen diese Begeisterungsfähigkeit für das eigene Land wieder zurückgibt, Deutschland hat unglaubliche Dinge auf die Beine gestellt.

00:24:35: Kein Politiker redet darüber.

00:24:36: Jeden dritten Oktober denke ich, meine Güte, da vereinen die zwei Länder, die sich so auseinander entwickelt haben, wo so schlimme Dinge im einen passiert sind und im anderen sind auch schlimme Dinge passiert.

00:24:47: Und dann vereinen die das, ohne Blut vergießen, ohne dass es wirklich nachhaltige, ich sag mal, Konsequenzen hat im Sinne von Gewalt.

00:24:56: Und jedes Jahr feiern wir, dass dieses Land sich vereint hat.

00:24:59: Das hat keinen anderen geschafft.

00:25:00: Und ich finde, da ist überhaupt keinen Stolz dafür da.

00:25:03: Keine Begeisterungsfähigkeit dafür da, dass das Land wirklich tolle Dinge geleistet hat.

00:25:07: Und stattdessen heißt es immer, Gürtel enger, schnell.

00:25:10: Jeder muss sich jetzt ran.

00:25:12: Da können wir jetzt nichts dran machen.

00:25:13: Mir fehlt diese... diese Passion in den Reden dafür, dass man doch wirklich eigentlich in einem Land lebt, das viel falsch gemacht hat, aber eben auch viel richtig.

00:25:24: Und ich glaube, das wäre toll.

00:25:30: Na ja, wissen Sie, wir Deutschen haben eine etwas andere Mentalität.

00:25:36: Wir sehen nicht, was wir haben, wir sehen nur, was uns fehlt.

00:25:40: Und erst wenn uns etwas fehlt, was wir bis dahin hatten, fällt uns auf, wie wichtig es war, dass wir es hatten.

00:25:48: Deshalb sage ich auch, der Kampf um Demokratie, Rechtsstaat und Freiheit ist so wichtig, weil was es bedeutet, wissen wir erst, wenn wir es los sind.

00:25:56: Und deshalb muss man das verhindern.

00:25:58: Die Einheit hat den Ostdeutschen eine frei konvertierbare Währung gebracht.

00:26:02: Mehr Rechtsstaat, mehr Demokratie, mehr Freiheit.

00:26:05: Natürlich eine andere Wirtschaft, ein anderes Waren- und Dienstleistungsangebot.

00:26:10: Das ist alles wahr und richtig.

00:26:13: Nur es war auch eine Enttäuschung.

00:26:15: Weil sie haben die DDR auf SED statt Sicherheit und Mauer-Tote reduziert.

00:26:21: Das ist richtig, das müssen wir noch aufarbeiten, aber sie haben sich mit dem Leben in der DDR nicht beschäftigt.

00:26:26: Und weil sie sich mit dem Leben in der DDR nicht beschäftigt haben, haben sie nur das Ampelmännchen, das Sandmännchen und den grünen Appigefeil übernommen.

00:26:34: Damit haben sie den Ostdeutschen gesagt, mehr habt ihr auch nicht geleistet.

00:26:37: Punkt.

00:26:38: Wenn sie sich für das Leben bei uns interessiert hätten, hätten sie festgestellt, dass wir bei der Gleichstellung der Geschlechter wesentlich weiter waren als die Bundesrepublik.

00:26:46: Hätten sie festgestellt, dass wir sehr gute Kindereinrichtungen hatten.

00:26:50: Hätten sie festgestellt, dass die Polikliniken sogar was eine Ausnahme der DLA aber effizient waren.

00:26:56: Hätten sie festgestellt, dass wir schon eine behalte Gesellschaft waren, während sie noch eine Wegwerfgesellschaft waren.

00:27:01: Jetzt waren wir zwar nicht aus ökologischen Gründen eine behalte Gesellschaft, sondern aus ökonomischen, aber auf jeden Fall waren wir es.

00:27:08: Das hat sie alles nicht interessiert.

00:27:10: Und wenn sie das übernommen hätten, dann hätten die Ostdeutschen sich gesagt, wir hatten wahrscheinlich das falsche System, aber viele Sachen sind so gut, dass sie jetzt in ganz Deutschland gelten.

00:27:20: Das haben sie nicht gemacht.

00:27:21: Und das Zweite ist, die Westdeutschen haben deshalb nicht erlebt, dass durch das Hinzukommen des Ostens sich in vier Punkten ihre Lebensqualität erhöht.

00:27:30: Wenn ich im Pass aufgewachsen wäre, würde ich nur denken, die Ossi sind teuer, neugeln rum und wählen komisch.

00:27:36: weil ich hatte nichts davon, dass sie hinzugekommen sind und das muss eine Regierung machen, wenn man zwei Völker vereinigt.

00:27:44: Und dass es zufriedlich war, dass kein Schuss gefallen ist, lag erstens an der Gewaltfreiheit der Demonstrierenden in der DDR, das muss man sehr würdigen, aber es lag auch daran, dass die sogenannten bewaffneten Organe keinen Schuss abgegeben haben.

00:27:58: Das ist nie gewürdigt worden, aber auch das muss man würdigen.

00:28:01: So, und wenn man das alles zusammennimmt, dann sage ich, wenn eine Regierung wenigstens mal sagen würde, wir haben die und die Fehler dabei begangen, kämen wir mit der inneren Einheit sehr viel schneller voran.

00:28:13: Und wenn man zwei Völker vereinigt, auch wenn es zwei Deutsche sind, muss man da versorgen, dass es für beide ein Erfolgserlebnis wird.

00:28:19: Und genau das haben sie nicht gemacht.

00:28:22: Das war der Fehler.

00:28:23: Und deshalb kommt nicht richtig die Feier stehen.

00:28:25: Ich glaube, wir haben noch Zeit für eine letzte Frage, auch wenn die sich vielleicht nicht ganz kurz beantworten lässt.

00:28:39: Kann die Migrationspolitik in dem Umfang weiter betrieben werden oder sind wir an den Grenzen des Machbaren?

00:28:46: Und falls ja.

00:28:48: Wie kann das gelöst werden?

00:28:51: Also es gibt ja immer geltendes Recht und geltendes Recht ist einzuhalten und das verändert sich ja auch.

00:28:56: Aber es gibt auch geltendes Völkerrecht.

00:28:58: Es gibt ja eine Flüchtlingskonvention der Deutschland beigetreten ist und andere Länder und da gibt es Regelungen und die muss man einhalten.

00:29:05: Und wenn es kein... akzeptablen Fluchtkund gibt, dann kann man die Leute selbstverständlich auch zurückschicken, etc.

00:29:11: Aber das muss alles in einem onusgemäßen Verfahren laufen.

00:29:15: Und so wie sie es jetzt machen, funktioniert es nicht.

00:29:17: Also weder dieses alle dürfen rein, hat funktioniert.

00:29:20: Noch funktioniert es, wenn ich sage, ich schiebe die alle gleich an der Grenze ab, weil dann passiert Folgendes, wenn du die an den Grenzübergangstellen wegschickst, ich schwöre ihn, bilden sich lauter kriminelle Band, die bringen die über die grüne Grenze.

00:29:34: Und dann hast du das Problem, dass du lauter Menschen hast, die sich illegal in Deutschland aufhalten.

00:29:40: Wenn du lauter Menschen hast, die sich illegal in Deutschland aufhalten, arbeiten die zu jedem Lohn.

00:29:46: Die arbeiten auch für ein Euro zwanzig die Stunde.

00:29:49: Schwarz natürlich.

00:29:51: Das senkt dann die Löhne derjenigen, die ordnungsgemäß beschäftigt sind.

00:29:55: Das heißt, es ist nicht so einfach.

00:29:56: Man kann nicht sagen, ich schieb die anderen Grenzen ab und schon habe ich alle Probleme gelöst.

00:30:00: Nee, die kommen dann auf anderem Wege.

00:30:03: Das ist erwiesen durch Staaten, die das gemacht haben, die dann plötzlich eine illegale Einreise hatten, die sie vorher überhaupt nicht kannten, zum Beispiel auch die USA.

00:30:11: Und deshalb müssen wir hier andere Wege gehen.

00:30:14: Es hilft nicht.

00:30:14: Es ist nicht leichter, als es nun mal ist.

00:30:17: Und dafür brauchen wir ein ordnungsgemäßes, zügiges Verfahren.

00:30:21: Und wenn wir jemanden aufnehmen oder es länger dauert, sofort eine Arbeitserlaubnis, sofort.

00:30:28: Also ich kann Ihnen folgendes Beispiel aus Berlin erzählen.

00:30:31: Da gibt es einen Verein in meinem Wahlkreis, der sich um Flüchtlinge kümmert, vornehmlich so um syrische Flüchtlinge.

00:30:39: Und dann kämpfen die, wie verrückt, erst mal um die Arbeitserlaubnis.

00:30:42: Wenn sie die Arbeitserlaubnis haben, dann bringen sie ihnen so ein paar Wochen Deutsch bei.

00:30:48: Und dann schicken sie sie zur Berliner Stadtreinigung.

00:30:51: Die sind nicht qualifiziert, also nicht der Arzt, die schicken sie natürlich woanders hin.

00:30:56: So, und dann sind die bei der Berliner Stadtreinigung und arbeiten.

00:31:00: ninety-fünf Prozent kriegen nach der Probezeit einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

00:31:06: So dann war ich bei der Berliner Stadtreinung und habe mich mit den deutschen Kollegen unterhalten und da besagt, wie kommt ihr denn mit den Syrern hin?

00:31:16: Gut.

00:31:18: Die arbeiten ordentlich.

00:31:22: Und worüber unterhaltet ihr euch?

00:31:25: Wir quatschen ja nicht so viel.

00:31:28: Na und in der Frühstückspause?

00:31:30: Na mal dies und das.

00:31:32: Aber wenn ich denen sage, das müsst ihr machen oder jene, dann machen die das.

00:31:36: Das heißt, und die machen auch nichts Kriminelles, weil sie eine Arbeit haben, weil sie Geld verdienen etc.

00:31:42: Wenn du die aber in einem Zelt drei Jahre festhältst, also weder die Entscheidung trifft, dass sie gehen müssen, noch die Entscheidung trifft, dass sie bleiben dürfen.

00:31:51: Also weder das eine noch das andere, dann machst du die natürlich verrückt.

00:31:55: Und dann werden die auch immer komischer.

00:31:57: Und auch Merk wird ja in Ihrem Verhalten.

00:31:59: Also erstens brauchen wir wieder die Sicherheitsüberprüfung.

00:32:02: Das funktioniert jetzt wieder, aber eben spät, nachdem wir auch furchtbare Anschläge hatten.

00:32:07: Zweitens müssen wir das Recht einhalten, zum Beispiel der von Erschaffenbot, der den längst sitzen müssen beim Versehen der Staatsanwaltschaft.

00:32:14: Gut.

00:32:14: Drittens.

00:32:15: müssen wir ein ordnungsgemäßes, zügiges Verfahren machen und die, die wir brauchen und auch gebrauchen können und Fachkräfte und so weiter oder wo es wirklich Fluchtursachen gibt, die man anerkennen muss.

00:32:25: Die müssen bleiben und die müssen vernünftig integriert werden, selbstverständlich mit deutscher Unterricht, nicht alle zusammen in ein neuer Block, sondern hübsch getrennt, damit sie sich in unsere Gesellschaft integrieren und so schnell wie möglich nach Arbeit zur Erlaubnis.

00:32:37: Dann geht das alles viel problemloser als gegenwärtig.

00:32:41: Und wenn sie nicht bleiben dürfen, dürfen sie nicht bleiben, dann muss man das auch zügig umsetzen.

00:32:52: Wir sind fast am Ende angekommen und weil es ja die zweite Folge ist, sage ich es nochmal.

00:32:57: Zwei Live Shows gibt es dieses Jahr noch am vierten Elften

00:33:04: Inn.

00:33:04: Das wissen Sie viel besser.

00:33:06: Am vierten Elften in Essen.

00:33:07: Ich schenke

00:33:08: Ihnen nachher mal meinen Kalender.

00:33:09: Wenn Sie dann noch wissen, wo ich am vierten Elften bin, dann kriegen Sie von mir ein Buch geschenkt.

00:33:16: Und am neunten zwölften sind wir in Stuttgart.

00:33:18: Und apropos Buch.

00:33:19: Herr Giesi hat ein neues Buch geschrieben.

00:33:21: Mein Leben in dreizehn Büchern.

00:33:23: KT Gutenberg hat auch ein neues Buch geschrieben.

00:33:27: Nämlich drei Worte, neue Notizen aus der Gegenwart.

00:33:30: Und das andere Buch, das kennen Sie ja schon, das haben Sie fleißig hoffentlich signiert bekommen, das Gisi gegen Gutenberg Buch.

00:33:37: Vielen Dank, dass Sie da waren.

00:33:38: Vielen Dank, Herr Gisi.

00:33:39: Ich wünsche Kati Gutenberg, dass er so schnell wie möglich wieder gesund wird, denn ich möchte mich wieder mit ihm streiten.

00:33:46: Und ich finde die Konstellation Ost-West, links CSU und Nichtadel Hochadel spannend.

00:34:04: Dann vielen Dank an Sie, liebes Publikum aus Dessau.

00:34:07: Es hat uns riesig Spaß gemacht, hier zu sein.

00:34:09: Danke, Herr Gisi.

00:34:10: Danke, dass ich auf die Bühne durfte, so als die US-amerikanische Invasion.

00:34:14: Schönen Abend bis

00:34:39: dann.

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