„3 Worte-Neue Notizen aus der Gegenwart“ - KT Guttenberg liest aus seinem neuen Buch-Teil 7

Shownotes

Der vorläufig letzte Auszug aus dem neuen Buch von KT Guttenberg. Heute geht's zu, wie im wahren Leben! KT Guttenberg liest aus „3 Worte – Neue Notizen aus der Gegenwart“ In dieser Episode liest uns Karl-Theodor zu Guttenberg aus seinem neuen Buch „3 Worte – Neue Notizen aus der Gegenwart“ vor. Das Werk ist im Herder Verlag erschienen und bietet spannende Einblicke in Politik, Gesellschaft und persönliche Reflexionen.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen, liebe Gisie gegen Gutenberg-Ferns.

00:00:03: Das Leben schreibt doch die besten Geschichten, oder?

00:00:06: So auch in unserer heutigen neuen, vorerst letzten Folge von drei Worte von Kathi Gutenberg.

00:00:13: Da geht es ganz schön wüst zu.

00:00:15: Zum einen starten wir mit einem Wurstbudenbesitzer aus Franken, der sich mit Berliner Veganer plötzlich konfrontiert sieht.

00:00:22: Oder wir sprechen auch darüber, wie der Fachkräftemangel zu äußerst lustigen und vielleicht auch seltsam Begegnungen in Hotels führen kann.

00:00:30: Viel Freude dabei, Ihr Team Giese gegen Gutenberg.

00:00:34: Willkommen zurück, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer.

00:00:36: zur Gutenbergskolumne.

00:00:37: Heute gibt es drei Geschichten, die das wahre Leben schrieb.

00:00:42: Letzte Woche.

00:00:43: Eine Bratwurstbude in Oberfranken, kulinarischer Tempel und Mittelfinger.

00:00:49: Stolz den regionalen Nachbarn im Süden und Norden entgegengeregt.

00:00:54: Napoleon-Marcus geschafft haben große Teile Frankens in Bayern aufgehen zu lassen.

00:00:59: Die Assimilierung der Würste ist im Misslungen.

00:01:02: Die Münchner haben ihre Weißwurst, den Nürnberger drei im Weggler, Die Dieringer resten ohnehin und verarbeiten ihr eigenes Bonaparte-Trauma, Jena und Auerstedt.

00:01:12: Den Oberfranken ist es worst.

00:01:14: Sie pflegen ein eher stilles Selbstbewusstsein.

00:01:18: Ein wunderschöner, historisch gebeutelter Landstrich.

00:01:21: Lange Jahre Zonenrandgebiet, es folgte der Wegfall der Förderkulisse, hat Wunden hinterlassen.

00:01:27: Mancher blickte neidvoll auf die privilegierten Altbayern, Heute ist Oberfrankengeographischen der Mitte Europas angekommen mit exzellenten Universitäten, Weltkulturerbestätten und zahlreichen Hidden Champions.

00:01:41: Als solcher erweist sich auch der Grillmeister in der Bratwurstbude.

00:01:45: Eine Gruppe einheimischer Kaut zufrieden am Objekt der Begierde.

00:01:50: Mit und ohne Senf mittelscharf.

00:01:52: Zwei junge Männer parken unterdessen ihre voll bepackten Trekkingbikes, offenbar Radtouristen.

00:01:58: Sie stellen sich an.

00:02:00: Studieren die Holztafel mit dem Angebot.

00:02:03: Bratwürste, Wiener, Bürger, alles Bio.

00:02:07: Haben sie auch willjahne Würste, fragt einer der beiden Berliner Dialekt.

00:02:11: Bitte, der Budenbesitzer schau, das hätte man ihn nur mal in D-Roller gebeten.

00:02:16: Veganer Würste, zuvlierte andere Radfahrer.

00:02:20: Das gibt's bei uns nicht.

00:02:22: Dann würde es höchste Zeit, dass es ein Angebot erweitere.

00:02:25: Der Grillmeister antwortet seine einzige Konzession an einen auswertigen, bursd ignoranten Siren Hamburger.

00:02:31: Veressen Sie es, der Tonfall des Radlers wird pumpig.

00:02:35: Na, da ist mein Angebot an euch.

00:02:37: Der Bodenbesitzer reicht Ihnen zwei Salatblätter.

00:02:40: Veganer börd.

00:02:41: ich ja meine Herrn.

00:02:42: Die Umstehenden brechen in Gelächter aus.

00:02:45: Einer der jungen Männer brummelt nun etwas, was sich wie Hinterwäldler anhört.

00:02:49: Der andere ergänzt noch Diskriminierung.

00:02:51: Zulaut.

00:02:52: Jetzt platzt dem Grillmeister der Kragen.

00:02:55: Am Stadtrant gebe es eine Wiese, da könnten sie gern grasen.

00:02:58: Mit den Kameraden, aus denen Erich und Won Rindswürste gemacht werden.

00:03:02: Und jeder könne essen, was er wolle, aber belehrt werden müsse er nicht.

00:03:05: Fressdiktatur etc.

00:03:07: Eine Tierade.

00:03:08: Für einen stillen Oberfranken ungewöhnlich lang.

00:03:11: Jetzt müssen selbst die beiden Radfahrer herzlich lachen.

00:03:15: In Deutschland verzichteten, zwanzig, zweieinzwanzig fast eins Komma sechs Millionen Menschen auf den Konsum von tierischen Produkten.

00:03:22: tendenz steigend.

00:03:23: Gleichzeitig gibt es immer noch erbärmliche Massentierhaltung.

00:03:27: Auf beiden Seiten tummeln sich ignorante Holzköpfe wie überall.

00:03:32: Zwischen den extremen besteht aber Raum für ein bedeutsames Gut, Toleranz.

00:03:37: Ich finde vegane Würste mittlerweile sehr erträglich.

00:03:40: Den oberfränkischen Bio-Originalen können sie in dessen nicht das Wasser reichen, auch im übertragenen Sinne.

00:03:46: Napoleon übrigens bevorzugte angeblich Erfurter Brunnenkresse.

00:03:51: Von Oberfranken, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, geht es ins Ruhrgebiet.

00:03:56: Kürzlich dort.

00:03:58: Ein Hotel in Bahnhofsnähe.

00:04:00: Zweckmäßig, da ich einen frühen Zug nehmen muss.

00:04:04: Und den ist anders.

00:04:05: Egal, Bett ist Bett.

00:04:07: Bei der Ankunft ist die Rezeption nicht besetzt.

00:04:09: Aus einem Hinterzimmer tönt in voller Lautstärke ein Champions-Leakspiel.

00:04:14: Auf dem Dresen eine dieser alten Klingeln sinnlos.

00:04:18: Ich warte.

00:04:20: Und warte.

00:04:21: Schließlich gehe ich zu dem Raum, aus dem die Schlachtgesänge dringen.

00:04:25: Auf einem Stuhl lümmelt ein junger Mann, Bierflasche in der Hand.

00:04:29: Ob ich den einchecken dürfte.

00:04:32: Können Sie noch zehn Minuten warten, dann ist das Spiel vorbei.

00:04:34: Äh, nein.

00:04:36: Sie können sich gern dazusetzen.

00:04:38: Ich müsste schon verstehen, er sei allein Fachkräftemangel.

00:04:42: Ich muss laut lachen.

00:04:43: Gleichzeitig finde ich die Hutzpädestie, um ein Mann so sympathisch, dass ich mir tatsächlich einen Stuhl greife.

00:04:49: Auch ein Bier geht aus Haus.

00:04:50: Ob er es denn bei allen Gästen heute Abend zu gehalten hätte?

00:04:53: Na zur Halbzeit saßen wir hier zu dritt.

00:04:55: Die zehn Minuten werden eine halbe Stunde.

00:04:57: Bis zur Ankunft des nächsten Gast ist ein erhellendes Gespräch über Herausforderungen und Zumutungen im Gastgewerbe.

00:05:04: Und die Erkenntnis, dass es Alternativen zum trübsseligen Hotelzimmer geben kann.

00:05:08: Als mir der junge Mann die Schlüsselkarte aushändigt, sagt er, ich hoffe, sie haben einen guten Schlaf.

00:05:14: Wenig später verstehe ich, dass es sich um eine Warnung handelte.

00:05:17: Unter dem Fenster meines Zimmers befindet sich der Taxistand des Bahnhofs.

00:05:22: Nach Mitternacht wird es laut.

00:05:24: Wiederholtes Hupen.

00:05:25: Einschlafen ausgeschlossen.

00:05:28: Nach einer Weile schaue ich aus dem Fenster.

00:05:30: Immer wieder bilden sich Lücken in der Taxislange offenbar, wenn Kollegen einnicken.

00:05:35: Wie bewegt man diese dazu, sich nach vorne zu bewegen?

00:05:38: Mit der Hupe.

00:05:39: Irgendwann ein nicht enden, wollendes Hubkonzert.

00:05:41: einer der Schofföre muss im Tiefschlaf legen.

00:05:44: Ich beschließe nach einem anderen Zimmer zu fragen.

00:05:47: Als ich das Zimmer verlasse, geht neben mir eine Tür auf.

00:05:49: Ein Mann mit hochrubem Kopf.

00:05:51: Sein Pyjama ist noch scheußlicher als meiner.

00:05:54: Können Sie auch nicht schlafen?

00:05:56: Wir gehen beide zur Rezeption, sie ist nicht besetzt.

00:05:58: Auch das Hinterzimmer ist leer.

00:06:00: Als wir wieder herauskommen, steht ein Pärchen am Dresen.

00:06:03: Können wir ein anderes Zimmer haben?

00:06:05: Der Mann und ich schauen uns an.

00:06:07: Wir stehen in unseren dämlichen Schlafanzügen auf der falschen Seite der Rezeption und brechen ein schalendes Gelächter aus.

00:06:13: Sorry, Fachkräftemangel.

00:06:15: Es wird eine fröhliche Unterhaltung.

00:06:18: Sechs oder dreißig Morgens.

00:06:20: Der Frühstücksaal hat den Charme einer Mehrzweckhalle für evangelikale Gebetskreise.

00:06:26: An einem Tisch das Pärchen und der Pyjama-Mann, gezeichnet von der Nacht.

00:06:30: Der Begriff Morgengrauen bekommt unter dem Näh- und Licht eine ganz neue Bedeutung.

00:06:35: Ich setze mich zu Ihnen.

00:06:37: Am Befehl beklagt sich jemand lauthalts, was er bereits eine Viertelstunde auf die Rühreihe erwarten würde.

00:06:42: Wir rufen wie aus einem Munde Fachkräftemangel Nicht nur im Ruhrgebiet mehr als ein Modebund.

00:06:49: Die dritte Kolumne ist das absolute Gegenteil von Fachkraftemangel.

00:06:53: Das Werk übersteigt ihre geistigen Fähigkeiten.

00:06:58: Es gibt Komplimente, die sitzen.

00:07:01: Ich stehe in einem Buchladen.

00:07:03: Die schnarrende Stimme in meinem Rücken ist mir wohl bekannt.

00:07:07: Einen ähnlichen Satz hatte ich zuletzt von meinem Lateinlehrer gehört, nachdem ich kläglich an eine Übersetzung von Seneca gescheitert war.

00:07:13: Selbst diese Nana schreibt geheilvollere Texte als du, deiner ist geplatzt wie einer ihrer neunundneunzig Seifenblasen, meinte er noch der Lateinlehrer, als er mir die Klausur zurückgab.

00:07:23: Mein Hinweis, die Sängerin würde Neena heißen und sei mit ihren Luftballons viel cooler als er, führte ins pädagogische Niemandsland.

00:07:30: Diesmal reagiere ich aber nicht mit Pubertären, trotz sondern muss lachen.

00:07:34: Ich kenne die Person hinter der Stimme seit Jahren.

00:07:37: Sie ist die Inhaberin von Linders Bookstore, einer kleinen Buchhandlung in einem amerikanischen Städtchen.

00:07:42: Er liegt in einer winzigen Seitengasse und wirkt wie aus der Zeit gefallen.

00:07:47: Eine altmodische Klingel scheppert beim Eintreten, die Bücher starben sich bis unter die Decke.

00:07:52: Viele haben aufgeklebte handschriftliche Rezensionen.

00:07:55: Bereits als Kind waren Buchläden und Bibliotheken für mich Zauberwelten.

00:07:59: Ihre Magie hat mich nie verlassen.

00:08:02: Orte, die unsere atemlose Taktung des Alltags zum Stillstand bringen können und virtuelle Umschlagplätze wie Amazon auf die Banalität ihrer Bestimmung zurückwerfen.

00:08:11: Den seelenlosen Kommerz.

00:08:13: Ich drehe mich um.

00:08:15: Linda, sie ist sehr betagt, lächelt mich an und drückt mir einige Bücher in die Hand.

00:08:20: Wie sie es immer tat.

00:08:22: Die passen zu ihnen im Pflege zu sagen.

00:08:24: Sie lag niemals falsch.

00:08:26: Einmal fragte ich sie, wie sie sich die Lesepräferenzen ihrer Kundschaft merken könne.

00:08:32: Gar nicht.

00:08:33: Mein Gedächtnis ist ein rostiger Sieb.

00:08:35: Ich mache mir nach der Verabschiedung immer eine kleine Notiz über die Kunden.

00:08:39: Aber sie kennen doch meinen Namen nicht.

00:08:41: Den brauche ich auch nicht, nur einige Vorlieben und Merkmale, warten Sie.

00:08:45: Linda rollt eine Mappe hervor, blättert ein wenig und stellt nicht dann fest, höflicher Deutscher mit seltsamen Gang und Hamsterbacken.

00:08:53: Beide Töchter gehen in Sohn zur Schule, das sind doch sie, auch wenn sie nicht mehr ganz so dick sind.

00:09:00: Ich war nur bedingt geschmeichelt und doch beeindruckt.

00:09:05: Es bedarf keiner großen Anstrengung, seinem Gegenüber mit ehrlicher Aufmerksamkeit zu begegnen, die über das Geschäftsinteresse oder einen erhofften Vorteil hinausreicht.

00:09:15: Oft genügt eine einfache Frage, um jemanden wiederkehrend das Gefühl außergewöhnlicher Beachtung zu geben.

00:09:21: Ich habe ein schreckliches Namensgedächtnis und ich werde mich beim nächsten Treffen wohl nicht erinnern, wie die drei Personen heißen, mit denen ich mich heute erstmals unterhalten habe.

00:09:30: Aber ich könnte den einen fragen, wie seine geplante Hüftoperation verlaufen ist, die zweite, ob ihr Labrador immer noch Durchfall hat und den dritten, weshalb einen Nationalspieler für einen überschätzten Knallfrosch hielt.

00:09:41: Eine kurze abendliche Notiz hat mir ihre Gesichter dauerhaft eingeprägt.

00:09:45: Linda, sei Dank.

00:09:47: Und Ihnen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, sei Dank, dass Sie mir wieder geduldig zugehört haben.

00:09:51: Nächste Woche werden Sie erneut diese Geduld brauchen für die Kurzgeschichten, die es dann zu erzählen gibt.

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